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VIX ohne Sommerloch

VIX – doch kein Ruhemodus!

 

Das ging aber schnell! Zum Zeitpunkt unseres Kommentars vom 25.07.2019 betrug der Stand des VIX-Index 13,29 Punkte. Der Schlussstand vom 05.09.2019 lag bei 24,59 Punkten, das entspricht einem Anstieg um 85 % in 7 Handelstagen! Die Wolke, auf der vieler Marktteilnehmer lagen, war offensichtlich dünner als erwartet.

Mit Blick auf die Auslöser verwiesen wir unter anderem auf die Abwertung des chinesischen Yuan im August 2015. Anders als 2015 war die Abwertung des Yuan auf ein politisch sensibles Niveau gegen den US-Dollar von unter 7 offensichtlich die Antwort der Führung Chinas auf die unangekündigte neue Zollankündigung durch US-Präsident Trump. Eine Aufforderung an chinesische Staatsunternehmen, in den USA weniger Agrarprodukte zu kaufen, kam hinzu.

Aber unabhängig vom aktuellen Auslöser bleibt die Erkenntnis, dass viele Marktteilnehmer zu sorglos ihren Status-Quo-Bias pflegten, was nun wieder einmal abrupt endete. Es sieht aus, als würde der VIX dieses Jahr auf sein Sommerloch verzichten.

 

VIX Index

 

 

Denn ein Blick auf die hohe Änderungsrate des VIX ist das eine, der langjährige Durchschnitt bei rund 20 Punkten (bzw. Prozent) das andere. Was zeigt, dass wir uns heute in der Nähe des langjährigen Volatilitätsniveaus befinden.

 

Was nützt diese Information?

 

Ausgehend von einem gestrigen S&P 500-Schlusskurs von 2844,74 Punkten und einem VIX von 24,59 Punkten bzw. einer annualisierten Änderungsrate von 24,59 % ergibt sich eine monatliche Abweichung von 7,1 % (in beide Richtungen). Dies entspricht einer maximalen Abweichung vom aktuellen Wert von rund 202 Indexpunkten des S&P 500. Das bedeutet, dass die aktuellen Marktteilnehmer in den kommenden 30 Tagen in einem Konfidenzintervall von 1 Standardabweichung (68 % Level) einen S&P 500-Stand zwischen 2642,74 Punkten nach unten und 3046,74 Punkten nach oben erwarten.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Erwartung eintritt. Sollte der S&P 500 die untere Grenze testen, würde er sich im Bereich seiner Unterstützungszone vom März 2018 bewegen. Im Falle eines Tests des oberen Randes hätte er ein neues Allzeithoch erreicht.

Wie nutzt man nun aber diese Information? Aus der Differenz zwischen der Risikoeinschätzung des Marktes und der eigenen lassen sich Investmentstrategien ableiten. Bis dahin gilt das Fazit vom 25.07.2019, mit einem deutlich höheren VIX und erweitert um die gar nicht so überraschende Überraschung des gestrigen Handelstages: ,,Es bleibt mithin für den Investor die Aufgabe zu prüfen, ob er die ungewöhnlich niedrige Volatilität der Aktienmärkte nicht zur preiswerten Absicherung seiner Aktieninvestments nutzen sollte.‘‘

 

06.08.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de





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