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Ferrari rudert zurück, Aston Martin verliert weiter an Boden, Mercedes-Benz kämpft mit Absatzrückgängen und zieht Volkswagen mit in die Tiefe

Erneut tiefrote Vorzeichen bei den Autobauern

NTG24 - Ferrari rudert zurück, Aston Martin verliert weiter an Boden, Mercedes-Benz kämpft mit Absatzrückgängen und zieht Volkswagen mit in die Tiefe

 

Obschon die deutsche Bundesregierung nach dem gestrigen Autogipfel erkennen ließ, beim Verbrenner-Aus flexibler werden zu wollen und sich in Brüssel mindestens für eine Aufweichung stark zu machen, herrschte an der Börse im Segment noch immer schlechte Laune. Das mag auch daran liegen, dass das Thema derzeit gar nicht unbedingt die größte Sorge der Anlegerinnen und Anleger ist.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSchließlich stellte der Sportwagenbauer Ferrari (NL0011585146) gestern unter Beweis, dass maue Aussichten auch ganz ohne E-Autos im Portfolio zustande kommen können. Der italienische Autohersteller spricht für die kommenden Jahre zwar von leichten Verbesserungen und will bis 2030 eine jährliche Wachstumsrate von sechs Prozent erreichen. Das liegt allerdings deutlich unter den Werten, welche noch einige Jahre zuvor in Aussicht gestellt wurden. Dadurch bedingt erlebte die Aktie ihren schwärzesten Tag seit Jahren. Es ging um knappe 15 Prozent auf nur noch 356,30 Euro abwärts.

 

 

 

Nach hinten verschoben wird bei Ferrari die Elektrifizierung. Im Jahr 2030 sollen nur noch 20 Prozent der konzerneigenen Modelle vollelektrisch unterwegs sein. Zuvor war die Rede von 40 Prozent. Der Verbrenner soll also noch etwas länger im Fokus stehen und die Pläne der Bundesregierung scheinen da eine interessante Angelegenheit zu sein. Allerdings würde sich nichts daran ändern, dass die Aussichten auf dem chinesischen Markt, wo Elektroautos weitaus mehr gefragt sind, mau bleiben würden.

 

Aston Martin rauscht weiter in die Tiefe

 

Wenige Tage zuvor enttäuschte bereits Aston Martin (GB00BN7CG237) mit schwachen Aussichten und Pläne für rein elektrische Modelle wurden zunächst zurückgestellt. Stattdessen sollen Hybridfahrzeuge im Fokus stehen, von denen man sich bessere Absätze erhofft. Die Vorgaben der italienischen Konkurrenz würgten aber wohl endgültig jeden Anflug von Zuversicht wieder ab. Mit dem Aktienkurs ging es gestern um weitere elf Prozent auf müde 0,71 Euro in Richtung Süden.

Bisher hat Aston Martin noch gar keine reinen Elektroautos im Portfolio. Dennoch entwickelten sich die Absatzzahlen rückläufig. Das lässt erahnen, dass der Antrieb allein vielleicht gar nicht das größte Problem darstellt. Da es nun schon von mehreren Autobauern schwache Aussichten gab, verstärkt sich der Eindruck einer strukturellen Krise im Segment, für die es auch keine schnelle Lösung zu geben scheint.

 

Mercedes-Benz im Rückwärtsgang

 

Das China-Problem bei der Rechnung wurde bei Mercedes-Benz (DE0007100000) besonders offensichtlich. Dort brachen die Absatzzahlen im Reich der Mitte im zurückliegenden Quartal um satte 27 Prozent auf nur noch 125.100 Fahrzeuge im Pkw-Bereich ein. Bemerkbar machte sich nach Ansicht von Experten sowohl die allgemeine Kaufzurückhaltung als auch die immer stärkere (elektrische) Konkurrenz. Gerade bei E-Autos hinken die deutschen Autokonzerne BYD und Konsorten zum Teil deutlich hinterher und tun sich schwer damit, chinesische Kunden noch begeistern zu können.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDie Aktie von Mercedes-Benz erlitt am Donnerstag zwar nur leichte Verluste. Allerdings wurde das Papier bereits zuvor sichtlich abgestraft und blickt derzeit auf ein Minus von 3,8 Prozent im 5-Tages-Vergleich. Der Kurs pendelte sich gestern zu Handelsschluss bei 53,17 Euro ein. Immerhin konnten die Analysten von JP Morgan sich noch zu einer Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 68 Euro hinreißen lassen. Die US-Bank geht davon aus, dass der angekündigte Restrukturierungsplan spürbare Ergebnisse liefern wird.

 

Volkswagen bleibt im roten Bereich

 

Schwache Vorgaben der Mitbewerber zogen die bereits angeschlagene Aktie von Volkswagen (DE0007664039) weiter in die Tiefe. Dort spielt Elektro bei einigen Töchtern auch erst einmal die zweite Geige. Der direkte Ferrari-Konkurrent Lamborghini etwa hat den Start des ersten rein elektrischen Fahrzeugs erst einmal auf 2029 verschoben. Auf diese Weise sollen in erster Linie Risiken minimiert werden, denn wirklich überzeugt von Verkaufsschlagern mit rein elektrischem Antrieb ist man im Luxussegment nicht.

Allerdings kann Volkswagen weder damit, noch mit anderen Plänen die Anleger derzeit von einer Trendwende überzeugen. Die Aktie steuerte gestern um weitere 0,4 Prozent in Richtung Süden und landete bei müden 91 Euro. In den vergangenen vier Wochen verlor der Titel damit um etwas mehr als zehn Prozent an Wert, und das ausgehend von einem bereits schwachen Niveau. Die Stimmung an den Märkten bleibt angeschlagen.

 

Ein schwacher Trost

 

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Werbebanner EMH PM TradeDie erhoffte Kursänderung der Bundesregierung spielt den hiesigen Autoherstellern schon ein Stück weit in die Hände. Allerdings gibt es noch nichts Konkretes zu berichten und darüber hinaus würde selbst ein Aus des Verbrenner-Aus nicht die größten Probleme der Hersteller lösen. Skeptiker könnten sogar meinen, dass der Rückstand gegenüber chinesischen Konkurrenten durch Sparmaßnahmen und das Festhalten am Verbrenner nur noch vergrößert wird. Dringend benötigte Impulse für eine nachhaltige Trendwende scheinen nicht in Aussicht zu sein.

 

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10.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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