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Der Weizenpreis reagiert auf die Zuspitzung in der Ukraine

Weizen holt Schwung für das nächste Kaufsignal

NTG24 - Der Weizenpreis reagiert auf die Zuspitzung in der Ukraine

 

Der Weizenpreis ist überdurchschnittlich von dem eskalierenden Konflikt zwischen Russland einerseits und der Ukraine und den westlichen Staaten andererseits tangiert. Beide Staaten sind große Weizenexporteure und machen zusammen rund 30 % der weltweiten Weizenexporte aus. Eine weitere Eskalation dürfte dabei die bereits generierten Kaufsignale für den Weizenpreis weiter verstärken. Davon dürften auch Unternehmen wie K+S profitieren.

In unserem Beitrag ,,Weizenpreis – Ruhe vor dem Sturm?‘‘ vom 14.01.2022 hatten wir bereits hervorgehoben, dass der Weizenpreis auch von der Anbieterstruktur beeinflusst wird.

Diese Anbieterstruktur hat nun über Nacht eine neue herausragende Bedeutung erlangt, da Russland mit dem militärischen Einmarsch in die ostukrainischen Separatistengebiete wohl Ziel neuer Sanktionen der USA und Europas werden dürfte.

Daneben bleibt die Rolle der Ukraine für den Weizenpreis. Bereits im Januar hatte der Weizenfuture an der CBOT auf die zunehmenden Ukraine-Spannungen reagiert und war bis auf 874,60 US-Cent je Scheffel gestiegen (s. Chart).

 

Weizen auf TradingView

 

Nach aktuellen Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums wurde bislang bei Weizen Exporte in Höhe von 35 Mio. Tonnen durch Russland und von 24 Mio. Tonnen durch die Ukraine erwartet.

Das ukrainische Landwirtschaftsministerium hat im laufenden Erntejahr 2021/2022 von den geplanten 25,3 Mio. Tonnen Weizen bislang rund 18 Mio. Tonnen exportiert, rund 7 Mio. Tonnen sollen noch exportiert werden. Dies könnte aber durch den Konflikt, sollte er militärisch weiter eskalieren, zunehmend vom Markt in Zweifel gezogen werden.

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Und auch bei Russland ist nun eine neue ,,Exportrisiko-Rechnung‘‘ zu machen. Die russischen Weizenexporte zwischen Februar und Juni 2022 dürften laut Exportquote der russischen Regierung 8 Mio. Tonnen betragen. Ob diese Menge nun verkäuferseitig oder abnehmerseitig reibungslos abgewickelt wird, bleibt einstweilen offen.

Auf dem globalen Weizenmarkt steht somit eine Exportmenge von rund 15 Mio. Tonnen in diesem Erntejahr ,,im politischen Feuer‘‘. Zwar könnte ein kleinerer Teil durch den Abbau von Lagerbeständen ausgeglichen werden. Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt die Lagerbestände auf 38 Mio. Tonnen.

Allerdings zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, dass der Preis bereits viel früher beginnt, ein kritisches Lagerbestands-Niveau einzupreisen.

Sollte es also diesbezüglich zu einer Eskalation der Spannungen zwischen der Ukraine und Russland kommen, dürfte der Weizenpreis bald noch sensibler darauf reagieren als bisher sowieso schon.

Zu den Unternehmen, welche von den steigenden Weizenpreisen profitieren, gehört nicht nur die Produzenten selber, sondern insbesondere auch Düngemittelhersteller wie K+S (DE000KSAG888).

 

Und was ist das Fazit?

 

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Werbebanner EMH PM TradeDie eskalierenden Spannungen zwischen Russland einerseits und der Ukraine und dem Westen andererseits haben enorme preisliche Sprengkraft auch für den Weizenpreis. Denn die rund 24 Mio. Tonnen Weizenexporte der Ukraine stellen rund 12 % der weltweiten Weizenexporte dar, und die 35 Mio. Tonnen Russlands 27,5 %. Beide Staaten stehen damit für rund 30 % der weltweiten Weizenexporte.

Eine so große Menge läßt sich kurzfristig durch keinen anderen Marktteilnehmer ausgleichen, sollte es zu Störungen bei der Ausfuhr durch politische Entscheidungen oder durch Kampfhandlungen in den ukrainischen Gebieten kommen, in denen sich die Schwarzerde-Böden bzw. die Weizenanbauflächen befinden. Der Weizenpreis bleibt also bis auf Weiteres sehr anfällig für weitere Schocks.

 

22.02.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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