RWE verkauft Amprion-Beteiligung – Infineon senkt die Prognose
Durch den Amprion-Verkauf kommt der Bund der Netz AG wieder ein Schritt näher
RWE treibt den Verkauf von Amprion-Beteiligung weiter voran. Infinoen senkt die Prognose für das Gesamtjahr. Die Aktie des Chipherstellers steigt dennoch.
Deutschlands größter Energiekonzern RWE (DE0007037129) treibt offenbar intern den Verkauf der Beteiligung am Stromnetzbetreiber Amprion weiter voran. Amprion ist einer der vier Betreiber, der in Deutschland die großen Stromtrassen betreibt und unterhält. RWE hielt bislang 25,1 % an dem Unternehmen, die der Konzern nun verkaufen möchte. Der Verkaufsprozess soll laut Brancheninsidern noch in diesem Jahr gestartet werden.
Grund für den Verkauf der Beteiligung dürfte der enorme Kapitalbedarf von Amprion sein. Der Netzausbau ist teuer und dürfte in den nächsten Jahren aufgrund regulatorischer Auflage noch teurer werden. Zudem muss der Ausbau mit der Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien synchronisiert werden. Aktuell verfügt Amprion über eine Vermögensbasis von rund 8,4 Milliarden Euro. Dieser Wert beschreibt den aktuellen Marktwert der Infrastruktur des Unternehmens. Dabei werden Netzbetreiber aktuell sehr nah an der Vermögensbasis bewertet. So dass die Beteiligung von RWE rund 2,1 Milliarden Euro aktuell wert sein dürfte.
Der Verkauf stellt für die Bundesregierung indes eine strategische Möglichkeit da. So könnte sich die Bundesregierung mit einem Kauf des Anteils von RWE erstmals an allen vier großen Stromtrassenbetreiber beteiligen. Bereits seit Jahren existiert der Plan, die vier Betreiber in einer Netz AG zusammenzufassen. Dies ist in den meisten Nachbarländern bereits geschehen, da die Netzbetreiber zur kritischen Infrastruktur gehören und daher oft in Besitz des Staates sind. Dabei möchte die Bundesregierung weitreichend in Ausbau investieren. Die Stromnetze müssen verstärkt werden, um den höheren Bedarf durch Elektroautos und Wärmepumpen abzudecken.
Infineon senkt Prognose
Die schwache Marktnachfrage nach Elektroautos bekommt auch der weltgrößte Hersteller von Chiptechnologie für Elektroautos zu spüren. Dies treibt Infineon (DE0006231004) in Folge der Quartalszahlen dazu, die Prognose für das Gesamtjahr zu senken und ein umfassendes Sparprogramm ins Leben zu rufen. Durch das Sparprogramm soll jährlich ein hoher dreistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Die Maßnahmen, die die Fertigung, das Portfoliomanagement und die Betriebskosten umfassen sollen bereits in diesem Geschäftsjahr messbare Ergebnisse liefern.
Die Investoren reagierten trotz den schwachen Quartalszahlen und der Prognosesenkung positiv auf die Ankündigung des Sparprogramms. Die Aktie gewann im Handel zwischenzeitlich sogar 10 % und befindet sich damit wieder auf dem Kursniveau von Beginn des Jahres. Positiv wurde vor allem aufgenommen, dass es sich nicht um ein Personalabbauprogramm handelt, sondern lediglich um Effizienzsteigerungsmaßnahmen.
In diesem Quartal ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 4 % auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Den größten Rückgang verzeichnete man dabei aufgrund der konjunkturellen Schwäche der Wirtschaft im Bereich Green Industrial Power und Power & Sensor Systems. In diesen beiden Segmenten schrumpfte der Umsatz merklich um etwa 15 %.
Aufgrund des schwachen Jahresbeginns musste Infineon die Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich reduzieren. Anstatt den angepeilten 17,1 Milliarden Euro Umsatz werden nun nur noch 15,1 Milliarden Euro bei einer Marge von rund 20 % erwartet, was ebenfalls einen deutlichen Rückgang.
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17.05.2024 - Felix Eisenhauer
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