Der Börsentag vom 03.11.2020
Zwischenbericht zum heutigen Handelstag
Die Märkte scheinen sehnsüchtig eine Rückkehr zur ,,Normalität‘‘ zu erwarten. So zumindest erscheint die heutige Positionierung, die auf ein ,,Risk on‘‘ hindeutet.
Obwohl noch keine bedeutenden Wahlergebnisse bekannt sind, scheinen die Kapitalmärkte ein relatives Happy End einpreisen zu wollen.
Die Erleichterungsrally, die allerdings auch als Gegenbewegung nach dem steilen Absturz zuvor interpretiert werden kann, führt den DAX aktuell 250 Punkte oder 2,12 % höher auf 12.038 Punkte.
Zusätzlichen Schwung erhält der DAX auch aus den USA, wo der Dow Jones Industrial aktuell um 595 Punkte bzw. 2,21 % auf 27.520 Punkte zulegen kann. Der marktbreitere S&P 500 – Index gewinnt bislang 65 Punkte bzw. 1,97 % auf 3.376,5 Punkte, während der Volatilitätsindex auf den S&P 500, der VIX, um 2,15 Punkte bzw. 5,79 % auf 34,98 Punkte nachgibt.
Der US-Dollar gibt heute einen Teil der Gewinne aus der letzten Woche wieder ab und notiert aktuell 0,68 % schwäche bei 1,17204 Dollar je Euro. Der Schweizer Franken kann sich gegen den Euro allerdings behaupten. Er liegt mit einem Rückgang um 0,1 % auf 1,07052 Franken je Euro nur leicht unter Vortag.
Der Goldpreis gewinnt derzeit 0,45 % bzw. 8,60 US-Dollar auf 1.904,38 US-Dollar.
Der Ölpreis kann durch den aufkommenden Optimismus ebenfalls profitieren. Die Nordsee-Sorte Brent steigt aktuell 2,12 % auf glatt 40 Dollar.
Durch den stärkeren ,,Risk on – Modus‘‘ geben die Kurse der Anleihen jedoch auf beiden Seiten des Atlantiks nach. So fällt der Negativ-Zins der 10-jährigen Bundesanleihe von gestern – 0,636 % auf aktuell – 0,625 %, was einem Renditeanstieg um 1,67 % entspricht.
Deutlich stärker steigt auf der anderen Seite des Atlantiks die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe. Deren Rendite legt um 4,12 % zu und stellt sich aktuell auf 0,88 %. Die Renditedifferenz zwischen beiden beträgt damit 1,505 Prozentpunkte.
Fazit
Der DAX erholt sich weiter und übt schon einmal den Sieg über die Unsicherheit. Der Nebel über der Präsidentschaftswahl in den USA dürfte morgen zwar noch nicht verflogen sein, jedoch dürften einige ,,Tailrisks‘‘, also unerwartete Risikoszenarien verschwunden sein. Ob die Reaktion der Wähler auf das Ergebnis, welche konstitutiv für seine Legitimationskraft ist, der Marktreaktion entspricht, muss sich jedoch erst noch zeigen.
03.11.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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