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Volkswagen gibt den Direktvertrieb von E-Autos in ganz Europa auf und kommt damit den Händlern entgegen

Die Händler genießen bei Volkswagen wieder mehr Freiheiten

NTG24 - Volkswagen gibt den Direktvertrieb von E-Autos in ganz Europa auf und kommt damit den Händlern entgegen

 

Bereits im Jahr 2020 wagte Volkswagen beim Vertrieb von Elektroautos den Sprung zum Direktvertrieb. Inspiriert wurde man dabei von Tesla, das damals in Sachen Absatzzahlen noch unantastbar schien. Doch im Laufe der Jahre hat sich so einiges geändert. Die Verkaufszahlen von Elektroautos stiegen zwar sukzessive, erreichten aber nie das erhoffte Niveau. In Deutschland stellte VW den Direktvertrieb bereits im vergangenen Jahr ein.

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Nun folgt dieser Schritt für ganz Europa, wie der für die Marke Volkswagen (DE0007664039) zuständige Vertriebsvorstand Martin Sander gegenüber dem „Handelsblatt“ verriet. Das bedeutet für die Händler vor allem mehr Freiheiten. Die Preise der E-Autos können wieder selbst bestimmt werden und auch bei der Ausstattung liegt die Entscheidungsgewalt bei den Autohäusern. Beim vorherigen Modell traten Händler als kaum noch mehr als Vermittler mit tendenziell geringen Margen auf.

 

 

 

Im Gegenzug übernahm Volkswagen das unternehmerische Risiko, indem etliche Stromer in die Bücher aufgenommen wurden. Vor einiger Zeit gab es noch Gerüchte, dass der Autobauer das Ganze sogar auf Verbrenner auszuweiten gedenke. Davon werden von VW und den Töchtern bis heute noch deutlich mehr verkauft als im Falle der E-Autos. Allerdings hat kein Händler je nach dem Direktvertrieb gefragt und die Nachteile überwiegen nach Ansicht der meisten Autohäuser die Vorteile klar.

 

Volkswagen: Das war nichts

 

Volkswagen gesteht sich selbst offen sein, dass das Experiment als gescheitert angesehen werden muss. Angestrebt wurden eine geringere Komplexität für alle Beteiligten sowie eine Entlastung der Händler. Beides entstand aber nicht in einer Art und Weise, wie man es sich vorgestellt hatte. Stattdessen sorgten tausende Stromer in den Büchern von VW für Ärger und die Händler klagten über geringe Margen sowie fehlende Freiheiten beim Verkauf. Im Handelsblatt wird der Chef eines größeren VW-Autohauses mit den Worten zitiert, dass das Agenturmodell „wohl die größte Fehlentscheidung“ der vergangenen Jahre gewesen sei.

Vollkommen wird sich Volkswagen davon nicht verabschieden. Für Flottenkunden bleibt das Agenturmodell erhalten, wie Martin Sander wissen lässt. Hier habe es sich seit Jahren bewährt. Ansonsten scheint der Konzern sich zur besinnlichen Weihnachtszeit wohl auf alte Tugenden zu besinnen. Die Freiheiten der Händler werden ausgeweitet, was beispielsweise die Möglichkeiten bei Rabatten und dergleichen zahlreicher werden lässt. Beobachter vermuten, dass damit letztlich die Absatzzahlen von Elektroautos weiter angekurbelt werden sollen.

Davon verkauft Volkswagen trotz fraglos vorhandener Fortschritte noch immer nicht genug. Zwar hat die EU mittlerweile das starre Verbrenner-Aus gekippt und bei den CO2-Flottengrenzen die Ziele etwas in die Länge gezogen. Dennoch müssen die Werte bei den Herstellern bis 2030 um 55 Prozent geringer als noch im Jahr 2021 ausfallen. Ohne den Anteil von E-Autos weiter zu steigern, wird dies kaum zu erreichen sein. Auf Volkswagen kämen dann im Zweifel empfindliche Strafzahlungen zu.

 

Erfolgsmodell?

 

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenIn Deutschland hat sich Volkswagen bei E-Autos fest als Marktführer etabliert. Mehr als die Hälfte der Modelle in den Top 10 der meistverkauften Stromer hierzulande stammt entweder von VW selbst oder einer der Töchter. Vielleicht auch deshalb hat man sich nun dazu entschieden, das Ende des Direktvertriebs auf Europa auszuweiten. Wie es scheint, schadet es den Verkaufszahlen nicht und könnte diese vielleicht sogar fördern.

Wie die Händler genau agieren, das bleibt natürlich ein Stück weit im Dunkeln. Doch wäre es nur nachvollziehbar, würden sie sich auf Geschäfte mit höheren Margen konzentrieren und daher bislang das Geschäft mit E-Autos etwas stiefmütterlich behandeln. Von dieser Warte aus betrachtet können Anleger optimistisch auf die Anpassung blicken. Für steigende Kurse reichte es am Dienstag allerdings nicht. Die Volkswagen-Aktie gab leicht um 0,6 Prozent auf 104,40 Euro nach, blickt damit aber noch immer auf eine positive Bilanz im auslaufenden Jahr.

 

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24.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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