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Entwicklungen in China drücken auf den Preis für Eisenerz

Gelingt China der kontrollierte Bremsvorgang beim Wachstum?

NTG24 - Entwicklungen in China drücken auf den Preis für Eisenerz

 

Die scharfe Abnahme der chinesischen Wachstumsdynamik spiegelt sich seit Anfang Juli 2021 in einem deutlich gefallenen Preis für Eisenerz. Die jüngste dramatische Eintrübung des Sentiments im chinesischen Immobiliensektor durch die finanziellen Schwierigkeiten des Immobilienentwicklers Evergrande könnten nicht nur zu einer Ausbreitung dieser Eintrübung auf andere Wirtschaftssektoren führen, sondern auch zu einem weiter fallenden Preis für Eisenerz. Die chinesische Regierung steht damit auch vor einem neuen Stresstest ihrer volkswirtschaftlichen Steuerungs-Philosophie.

Noch Ende Juni 2021 berichteten wir in unserem Beitrag ,,China treibt weltweite Stahlproduktion zu Rekord‘‘ über den enormen Schwung, welchen die chinesische Nachfrage nach Stahl auf den Stahlpreis ausübte.

Dann aber kam allerdings die scharfe Kehrtwende, die nicht zuletzt auf die politischen Zielvorgaben der chinesischen Regierungen zur Reduzierung der Schadstoff-Emission im Vorfeld der Olympischen Spiele in China im Februar 2022 zurückgingen.

Ab Juli ging es dann auch mit der Nachfrage nach dem Vorprodukt Eisenerz abwärts. In unserem Beitrag vom 19.08.2021 mit dem Titel ,,Chinas Pläne drücken den Preis für Eisenerz‘‘ verwiesen wir auf eine ,,chinesische Schubumkehr‘‘.

Zu diesem Zeitpunkt war der in Singapur gehandelten Eisenerz-Futures China bereits von seinem Jahreshoch vom 12.05.2021 bei 226,85 Dollar je Tonne auf 150,20 Dollar gefallen. Inzwischen erlebte der Preis für Eisenerz einen weiteren massiven Preisrückgang, wie der folgende Chart zeigt. Mit einem aktuellen Kurs von 111,90 Dollar hat der Preis für Eisenerz bereits mehrere statische Unterstützungen unterschritten und damit mittelfristige Verkaufssignale gegeben.

 

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistNun hat sich zudem in den vergangenen Tagen das Sentiment in einem der wichtigsten Nachfragekomponenten für Eisenerz und Stahl, der Bauindustrie und dem Immobiliensektor, durch die finanziellen Schwierigkeiten des nach Umsatz größten chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande dramatisch verschlechtert.

Diese Entwicklung hat Besorgnisse vergrößert, dass sich die Schwierigkeiten auf Zulieferer und Abnehmer sowie die betroffenen Finanzinstitute ausbreiten könnte.

 

Und was ist das Fazit?

 

Der steile Absturz des Preises des Eisenerz China – Futures in Singapur zeigt deutlich die Risiken einer Verflechtungsfalle der Kontrolle überschießenden Wachstums im Kontext extremer Wachstumsraten und einer Beeinflussung des Marktes in Richtung politischer Zielvorgaben.

Da davon auszugehen ist, dass das Prestigeprojekt Olympia für Chinas Führung keine größeren Änderungen an den Luftreinheits-Zielen zulässt, könnte sich der Abwärtstrend durchaus weiter selbstverstärken. Denn bislang nahmen die Marktteilnehmer auch an, dass Evergrande in Bezug auf seine Verbindlichkeiten mit über 300 Mrd. US-Dollar ,,Too big to fail‘‘ ist. Sollte dies nicht der Fall sein, könnten sich die Wachstumserwartungen drastisch verringern und zu einem ,,Luftloch‘‘ im Markt-Sentiment führen.

 

20.09.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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