Plug Power, Amazon, Walmart – Ukraine-Krise als Katalysator des Wasserstoffsektors

Plug Power erhält Großauftrag von Walmart und baut Geschäft immer weiter aus

 

Plug Power baut die Kooperation mit Einzelhandelsriesen Walmart weiter aus. Aktie befindet sich trotz der goldigen Zukunftsaussichten weiter im Abwärtsstrudel gefangen.

Die beiden Großkunden Amazon (US0231351067) und Walmart (US9311421039) sorgen bei dem Wasserstoffspezialisten Plug Power (US72919P2020) jährlich für 60 % der gesamten Umsatzerlöse. Zwar kündigte Plug Power an, diesen Anteil in Folge der Expansionspläne und neuen Zielkunden sukzessive zu reduzieren, dennoch sollen auch die Aufträge von Walmart und Amazon weiter ausgebaut werden. Erste Schritte wurden nun wohl mit Walmart eingeleitet.

Der neue Kooperationsvertrag umfasst die Lieferung von 20 Tonnen grünen Wasserstoff an den Einzelhandelsriesen. Diese Energiequelle soll anschließend genutzt werden, um Gabelstapler und kleinere Lieferwagen in den Vertriebs- und Abwicklungszentren von Walmart zu betreiben.

 

Walmart ist schon seit geraumer Zeit daran interessiert, den Kohlenstoffausstoß und damit die Klimabilanz des Unternehmens zu reduzieren. Daher gehörte das US-amerikanische Unternehmen zu einen der ersten Kunden des Branchenprimus. Walmart und Plug Power starteten ihre Kooperation bereits im Jahr 2012 mit einem Pilotprojekt.

 

Expansionspläne werden immer konkreter

 

Das Pilotprojekt im Jahr 2012 begann mit dem gemeinsamen Betrieb von 50 Gabelstaplern in den Logistikzentren. Die Menge an Fahrzeugen wurde hierbei immer weiter gesteigert, sodass sich im Besitz von Walmart mittlerweile 9500 Gabelstapler befinden, die Plug Power mit grünem Wasserstoff versorgt. Der CEO von Plug Power, Andy Marsh, ist nun auch der Ansicht, dass die 20 Tonnen Wasserstoff eine erste Referenzmenge darstellen. Diese kann und soll in den nächsten Jahren noch deutlich gesteigert werden. Das Ziel könnte hier sogar oberhalb von einer Giga Tonne pro Tag liegen.

Plug Power arbeitet indes weiter daran, ein Wasserstoffnetz in den USA aufzubauen, das über eine Kapazität von rund 500 Tonnen pro Tag verfügt. Insgesamt befindet sich Plug Power weiter auf Expansionskurs und erweitert den Kundenstamm ebenso wie die Auftragsvolumen.

Auch das Joint-Venture mit dem französischen Automobilkonzern Renault (FR0000131906) scheint erste Früchte zu tragen. Zwar ist das Ziel, bis 2030 mindestens 30 % des Marktes für Nutzfahrzeuge innerhalb der Marke Renault einnehmen zu wollen, noch in weiter Ferne, doch erste Prototypen stehen Gerüchten zur Folge kurz vor der entscheidenden Testphase.

Außerdem entwickelt sich auch das Segment Wasserstoffelektrolyseure stetig weiter und wächst überproportional. In Zuge der Expansion baut Plug Power zurzeit für den Düngemittelspezialisten Orascom eine 100-MW-Anlage in Kairo.

Während der Krieg in der Ukraine auf die Geschäftsentwicklung fast aller Unternehmen einen negativen Einfluss hatte, gilt dies nicht für den Wasserstoffsektor. Im Gegenteil, die Energiekrise entwickelte sich als Katalysator für das Marktumfeld. Alleine in den letzten drei Tagen hat Plug Power Aufträge im Wert von 45 Millionen Euro alleine aus Europa erhalten.

Dem stetigen operativen Wachstum kann dabei die Aktie nicht folgen. Seit Ende des Jahres 2020 befindet sich die Aktie von Plug Power bereits in einem übergeordneten Abwärtstrend. Durch die hohe Volatilität des Titels kommt es dabei immer zu kleineren temporären Gegenbewegungen. Insgesamt notiert der Titel zurzeit allerdings fast 66 % unter dem Allzeithoch. Auch im heutigen Handel verlor die Aktie wieder 8,74 % und ging bei 20,13 € aus dem Handel.

 

05.05.2022 - Felix Eisenhauer

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)