An den Expansionsplänen für Europa halten viele chinesische Autobauer trotz drohender Einfuhrzölle fest und GAC will nun dafür die Herstellung nach Europa verlagern

GAC lässt sich nicht einschüchtern

 

Die Mehrheit der EU-Staaten hat sich vor Kurzem dazu entschieden, Einfuhrzölle für chinesische E-Autos zu ermöglichen. Damit sollen heimische Hersteller vor einer hypothetischen Schwemme chinesischer E-Autos geschützt werden. Die Hersteller aus Fernost halten bislang jedoch an ihren Expansionsplänen in Richtung Westen fest.

Dies trifft auch auf die Guangzhou Automobile Group, oder kurz GAC (CNE100001NQ2) zu. Der Konzern verkauft in Europa bislang noch keine Elektroautos, will auf dem Pariser Autosalon aber ein erstes SUV vorstellen, welches an die hiesigen Anforderungen angepasst wurde. Noch vor der Messe sprach der Konzern von der Möglichkeit, die Produktion nach Europa zu verlagern. Auf diesem Wege ließen sich Zölle sehr wahrscheinlich vermeiden.

Gespräche dazu sollen bereits stattfinden, sich aber noch in einem frühen Stadium befinden. Ungeklärt ist demnach noch die Frage, ob ein neues Werk aus dem Boden gestampft wird oder ein bestehender Standort übernommen wird. Denkbar wäre auch, dass ein Werk eines Mitbewerbers mitbenutzt werden könnte. Potenzial dafür ist allemal vorhanden, nachdem zuletzt gleich mehrere Autobauer auf dem hiesigen Kontinent ihre Produktion aufgrund enttäuschender Absatzzahlen drosseln mussten.

Unabhängig davon wird angepeilt, den SUV Aion V im kommenden Jahr nach Europa zu bringen. Der Preis soll bei weniger als 40.000 Euro liegen, was durchaus als eine Kampfansage an Volkswagen, Stellantis und Konsorten zu verstehen wäre. GAC zeigt sich auch überzeugt davon, das Thema Zölle langfristig überwinden zu können. Auf die internen Planungen hat das Ganze offenbar keinen Einfluss.

 

 

 

GAC zeigt sich siegessicher

 

Mit seinem Beharren auf die Expansion nach Europa strahlt GAC viel Selbstbewusstsein aus, was aber nicht auf die Anleger überspringen will. Die Ambitionen spielen an der Börse kaum eine Rolle. Die Marktakteure blicken stattdessen skeptisch auf Inflationsberichte aus China, was den Hang Seng am Dienstag schwer unter Druck setzte. Die GAC-Aktie reagierte darauf mit Verlusten von knapp zehn Prozent und ein kleiner Kurssprung vom Monatsbeginn scheint sich damit schon wieder in Luft aufzulösen.

 

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15.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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