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Wird die GFT-Aktie bald noch stärker vom Krypto- und Blockchain-Boom erfasst?

GFT-Aktie befindet sich aktuell im Rallyemodus

NTG24 - Wird die GFT-Aktie bald noch stärker vom Krypto- und Blockchain-Boom erfasst?

 

Aktuell stehen Themen wie Blockchain, Künstliche Intelligenz und Krypto-Assets bei Anlegern hoch im Kurs. Hiervon profitieren nicht nur die digitalen Währungen selbst, vielmehr steigt aktuell auch das Interesse an Unternehmen, die aktuell erfolgreich Standbeine in diesen Bereichen aufbauen. Ein führender deutscher Player auf dem Gebiet ist das Stuttgarter Unternehmen GFT Technologies SE. Nach der jüngst veröffentlichten Q3-Berichterstattung nahm zuletzt das Kapitalmarktinteresse an der Aktie deutlich zu.

Im Gespräch mit NTG24.de erläutert CEO Marika Lulay die derzeitige operative Entwicklung des Konzerns. Zugleich gibt die Firmenlenkerin einen Einblick über aktuelle Trends bei der GFT Technologies SE.

NTG24.de: Die GFT Technologies SE war in der Vergangenheit stark von der Investitionsbereitschaft einiger Großbanken abhängig. Wir schlägt sich Ihr Unternehmen in den klassischen Geschäftsfeldern vor dem Hintergrund der diesjährigen Rezession in Europa?

Marika Lulay: Wir wachsen auch in unserem klassischen Geschäft: Die Investitionen der Banken sind stabil und im Großkundengeschäft liegen wir am oberen Rand der Erwartungen. Wichtig ist dabei auch, Opportunitäten nicht nur in Europa zu suchen: Viel Wachstumsdynamik sehen wir in Brasilien und Kanada, aber auch in Asien, dort allerdings noch von niedrigem Niveau kommend. Interessant am asiatischen Markt ist auch, dass dort gerade das Geschäft mit virtuellen Banken stark anzieht. Wir haben zum Beispiel dieses Jahr ein Projekt abgeschlossen, das die jüngere, sehr digital-affine Kundschaft einer großen Bank adressiert. Diese komplett virtuelle Bank ist auf der sehr innovativen Kernbanktechnologie unseres Partners Thought Machine aufgebaut und nutzt die Cloud-Technologie unseres Partners Amazon Web Services. Diese Softwarelösung haben wir innerhalb von nur 18 Monaten erfolgreich umgesetzt. In Asien ist die Entwicklung hin zu solchen rein virtuellen Banken im Moment sehr dynamisch, aber sie wird nicht auf den asiatischen Markt beschränkt bleiben – wir erwarten, dass diese Welle bald in die USA und dann nach Europa „überschwappt“. Wir sehen also auch im Bankensegment über die nächsten Jahre weltweit viele Chancen für uns. Da wird uns die Erfahrung, die wir jetzt in Asien sammeln, zugutekommen.

Darüber hinaus führen wir unsere Branchendiversifizierung erfolgreich fort und verzeichnen im Versicherungsgeschäft gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 34 Prozent.

NTG24.de: Im Rahmen der jüngsten Q3-Berichterstattung haben Sie vermeldet, dass die GFT SE 38 % der Umsätze mit wachstumsstarken Technologien erzielt hat. Bitte erläutern Sie, um welche Geschäftstätigkeiten es sich hier konkret handelt?

Marika Lulay: Unter „wachstumsstarke Technologien“ fassen wir Lösungen zusammen, die DLT/Blockchain, künstliche Intelligenz, Data Analytics, Cloud und DevOps nutzen. Mit diesen Technologien haben wir starkes Wachstum realisiert, und sehen das auch für die Zukunft. Ende 2019 lag der Anteil dieser Technologien am Konzernumsatz bei rund 30 Prozent, inzwischen ist er auf 38 Prozent angestiegen. Besonders dynamisch wächst das Geschäft mit Cloud-Services – um 52 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Cloud-Lösungen bieten unseren Kunden diverse Vorteile, unter anderem in Bezug auf Kosten, Skalierbarkeit und Sicherheit, und sie erlauben es ihnen, die User Experience für ihre eigenen Kunden wesentlich zu verbessern.

Man kann sagen, diese wachstumsstarken Technologien sind die wichtigsten Werkzeuge für den Megatrend digitale Transformation. Dementsprechend sind sie in allen Branchen stark gefragt, die Bandbreite reicht von Chatbots bis hin zu Distributed Ledger-Anwendungen oder Lösungen für IoT (Internet of Things).

NTG24.de: Wie gut sind Sie im Wettbewerb mit den wachstumsstarken Technologien positioniert? Über welche dauerhaften Vorteile verfügen Sie gegenüber potenziellen und existierenden Konkurrenten?

Marika Lulay: Wichtige Wettbewerbsvorteile sind hier vor allem unser großes, kontinuierlich wachsendes Experten-Team und unsere Partnerschaften. Wir werden zum Jahresende über rund 1.000 Cloud-Experten für alle gängigen Cloud-Computing Services zählen und pflegen Partnerschaften mit vielen international führenden Unternehmen. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Von Google wurden wir als „Google Cloud 2019 EMEA Breakthrough Partner of the Year“ ausgezeichnet, und das Marktforschungsunternehmen Everest Group hat uns als „Major Contender“ und „Star Performer“ für unsere herausragende Entwicklung als Anbieter der cloudbasierten Versicherungslösungen von Guidewire ausgezeichnet. Ebenso hat Everest uns jüngst als „Major Contender“ für unsere Fähigkeiten zur Systemintegration auf Amazon Web Services, Google Cloud Platform und Microsoft Azure ausgezeichnet. Mit unserer Expertise in der Zusammenarbeit mit allen drei großen Cloud-Computing Anbietern können wir für unsere Kunden anbieterunabhängig immer die optimale Lösung maßschneidern. Überhaupt als eines von einer Handvoll Unternehmen ausgewählt und genannt zu werden, ist schon ein Erfolg. Und wenn Sie sich das Umfeld der „Major Contenders“ anschauen, sehen Sie, dass wir hier mit vielen wesentlich größeren Unternehmen konkurrieren.

Als Vorteil sehen wir auch die Diversität und Globalität unserer Teams. Wir setzen nicht auf große „Programmierfabriken“ in einzelnen Ländern, sondern unsere Entwickler und Berater sind genauso wie unsere Kunden über die Welt verteilt. Das ist wichtig für uns, weil es heißt, dass wir immer nah bei unseren Kunden sein können, egal wo auf der Welt sie sitzen – ich bin aber auch überzeugt, dass uns diese Diversität auch hilft, neue Trends und Technologien frühzeitig aufzunehmen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNTG24.de: Welchen Anteil am Umsatz und EBIT könnten die wachstumsstarken Technologien mittelfristig auf Konzernebene haben?

Marika Lulay: Ende 2019 lag der Anteil noch bei 30 Prozent, nach dem dritten Quartal 2020 kommen wir schon auf 38 Prozent und wir gehen davon aus, dass er weiter wachsen wird.

Zur Marge bezogen auf einzelne Technologien äußern wir uns grundsätzlich nicht. Man kann aber davon ausgehen, dass das Pricing sehr attraktiv ist. Es ist andererseits auch ein höherer Aufwand für Schulungen und Zertifizierungen notwendig.

 

 

NTG24.de: Unter den wichtigsten 30 Kunden konnten Sie in diesem Jahr sechs Neuzugänge verzeichnen. Lässt sich hieraus ein Trend für ein mittelfristiges stärkeres Umsatz- und Ertragswachstum in Ihrem Unternehmen herleiten?

Marika Lulay: Ja – für mich zeigt sich hier, dass sich unsere Diversifikationsstrategie auszahlt. Unsere Diversifikation folgt drei Richtungen, wir gewinnen neue Kunden und wir erschließen uns neue Märkte und Geschäftsfelder - Jede trägt wesentlich zu unserem Wachstum bei. Und dies spiegelt sich auch in unseren Neuzugängen wider, wir haben neue Kunden in allen Branchen und Märkten hinzugewonnen – und bestehende Kundenbeziehungen ausgebaut. Hier zahlen sich auch unsere Investitionen in den Vertrieb und Technologiekompetenz aus.

NTG24.de: Haben Sie besten Dank für die spannenden Antworten und viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung Ihrer strategischen Ziele.

 

Fazit:

 

Die GFT-Aktie wurde in der Ausgabe 48/20 in das spekulative Musterdepot des Zürcher Trends aufgenommen. Der Einstiegskurs beläuft sich auf 11,25 Euro je Anteilschein. Im Zürcher Trend finden Sie eine konkrete Einschätzung des Titels.

 

26.11.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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