
UnitedHealth weiter im Fokus des US-Justizministeriums – Traton korrigiert die Gewinnprognose nach unten
Medicare-Vorwürfe belastet weiter den Gesundheitsriesen
UnitedHealth aufgrund von Kostenanstieg und Führungsproblemen weiter in der Krise. Konzern bestätigt straf- und zivilrechtliche Untersuchungen durch das US-Justizministerium. Traton senkt aufgrund des schwachen ersten Halbjahres die Prognose für das Gesamtjahr.
Der Versicherungsgigant UnitedHealth (US91324P1021) bestätigte am Donnerstag, dass das Justizministerium in den USA zivil- und strafrechtliche Untersuchungen gegen den Konzern aufgrund von möglichen Manipulationen bei der Abrechnung über das Medicare Advantage Programm die Ermittlungen aufgenommen hat. Dabei geht das Justizministerium den Vorwurf nach, dass UnitedHealth Diagnosen bewusst überkodiert hat, um höhere Zahlungen von den Patienten zu erhalten. Konkret geht es dabei um überhöhte Zahlungen aus dem staatlich finanzierten Programm für Senioren.
UnitedHealth habe nach den ersten Medienberichten über mögliche Ermittlungen proaktiv Kontakt mit dem Justizministerium aufgenommen. Trotz der Ermittlungen positioniert sich UnitedHealth weiter als verlässlicher Verwalter der amerikanischen Steuergelder. Dabei betont der Konzern wiederholt die die langjährige Kooperation mit der US-Regierung beim Medicare-Programm.
Die Medienberichte basierten dabei auf eine Investigativ-Recherche der Guardian aus dem Mai 2025. Dabei wirft die Zeitung den Konzern vor, Pflegeheime zu Bonuszahlungen zu motivieren, um Krankenhaus-Überweisungen bei Senioren zu vermeiden. Zusätzlich soll der Konzern Druck auf Pflegekräfte ausgeübt haben, um Verzögerungen oder Verweigerungen von Notfallversorgung zu ermöglichen. Dadurch habe sich der Konzern hohe Pflegezahlungen einsparen können.
Dabei ist die Untersuchung des Justizministeriums nicht der einzige Belastungsfaktor bei UnitedHealth. Gleichzeitig steigen die die Behandlungskosten und durch den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump wurde die staatliche Unterstützung für das Medicare-Programm stark zusammen gekürzt, was sich auch negativ auf den Umsatz bei UnitedHealth auswirken wird. Zusätzlich hat der Konzern seit dem Attentat auf den CEO im Dezember des letzten Jahres mit Führungslosigkeit und keiner einheitlichen Zukunftsstrategie zu kämpfen.
Aufgrund der zunehmenden Sorgen der Investoren um potenzielle Strafzahlungen und rechtliche Konsequenzen korrigierte die Aktie des Gesundheitskonzerns im Handel weitere 2,3 % im frühen Handel, auch wenn sich der Aktienkurs im US-amerikanischen Handel wieder erholte.
Nutzfahrzeughersteller Traton enttäuscht die Investoren
Der Nutzfahrzeughersteller Traton (DE000TRATON7) musste aufgrund des schwachen ersten Halbjahres die Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigieren. Dies begründet Traton mit den Unsicherheiten aufgrund der Zollpolitik und der schwachen Wirtschaftslage in Europa. Daher muss Traton mit einer deutlichen Kaufzurückhaltung der Großkunden kämpfen, die sich besonders im US-amerikanischen Markt negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirkt.
Beim Absatz rechnet Traton, anstatt eines marginalen Wachstums mit einem Rückgang um bis zu 10 % und nur im besten Fall könnte der Absatz auf dem Vorjahresniveau liegen. Dabei rechnet Traton mit einer operativen Rendite zwischen 6,0 und 7,0 % und damit rund 2,5 bis 0,5 % unter der vorherigen Prognose. Grund für die korrigierte Prognose ist der Umsatzrückgang von 6 % auf 21,9 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. Auch das bereinigte operative Ergebnis ging von 2,1 auf 1,4 Milliarden Euro zurück.
Aufgrund der starken Branchenstimmung Angesichts eines potenziellen Zolldeals zwischen den USA und der Europäischen Union konnte sich die Aktie von Traton im Handel dennoch stark behaupten und schloss den Tag lediglich mit einem marginalen Kursminus von 0,4 %.
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30.07.2025 - Christian Teitscheid
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