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Trotz des aufgeweichten Verbrennerverbots in der EU und hart Konkurrenz aus China setzt Nissan seine ambitionierte Elektrostrategie weiter fort

Mit dem neuen Leaf greift Nissan den Massenmarkt an

NTG24 - Trotz des aufgeweichten Verbrennerverbots in der EU und hart Konkurrenz aus China setzt Nissan seine ambitionierte Elektrostrategie weiter fort

 

Die Mobilitätswende hat kürzlich einige ordentliche Dämpfer erhalten. In den USA trat die Regierung unter Präsident Donald Trump auf die Bremse, indem Steuergurtschriften für Elektroautos ersatzlos gestrichen wurden. In Europa beschloss die EU-Kommission erst vor wenigen Tagen, das geplante Verbrenner-Aus zum Jahr 2035 aufzuweichen. Zahlreiche Hersteller planen da wieder mit längeren Neuentwicklungen von Verbrennern und nehmen für die Umstellung zum Teil Milliarden in die Hand.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer japanische Autobauer Nissan (JP3672400003) lässt sich allerdings nicht beirren. In der vergangenen Woche kündigte das Unternehmen eine frische Modelloffensive an, bei der Elektroautos die erste Geige spielen. Besonders im Vordergrund steht eine neue Variante des Leaf. Das erste Modell wurde bereits vor rund 15 Jahren entwickelt. Daher sprach Nissan auch davon, dass in Großbritannien die Produktion der dritten Generation eines Elektrofahrzeugs startete, mit dem „alles begann“.

 

 

 

Allerdings ist die neue Variante kaum wiederzuerkennen. Die Form erinnert eher an ein Model Y von Tesla als an die eigenen Vorgänger. Zudem gibt es auf technologischer Seite einige Upgrades. Dazu gehört eine Batterie mit 75 kWh, welche für eine Reichweitere von bis zu 622 Kilometern ermöglichen soll. Das dürfte selbst für manche Urlaubsfahrt mehr als ausreichen. Kurze Wege sowie weitere Anpassungen in der Produktion sollen dabei helfen die Produktionskosten zu senken.

 

Nissan zielt auf den Volumenmarkt

 

Anders als viele Konkurrenten richtet sich Nissan mit dem neuen Leaf nicht an wohlbetuchte Kunden, die gerne üppige Margen für ein wenig Luxus bezahlen. Stattdessen soll ein Angriff auf den Massenmarkt stattfinden. Nissan behauptet von sich selbst, die Eintrttsbarriere für Elektroautos „niederreißen“ zu wollen, wie das „Handelsblatt“ zitiert. Der Einstiegspreis wird auf etwa 30.000 Pfund Sterling (ca. 34.300 Euro) beziffert.

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Damit soll gleichzeitig auch der Konkurrenz aus China die Stirn geboten werden. Die dringt immer aggressiver auf den europäischen Markt, insbesondere nachdem in China selbst Preiskämpfe die Margen purzeln ließen und das Wachstum nicht länger zu begeistern weiß. Die EU-Staaten wehren sich gegen teils subventionierte billige E-Autos aus Fernost mit Schutzzöllen. Großbritannien verzichtet auf derartige Schritte bisher, was das Vorhaben von Nissan umso ambitionierter erscheinen lässt.

Angesprochen auf die neue Richtung der EU denkt Nissan nicht daran, die Strategie nun schon wieder über den Haufen zu werfen. Am neuen Leaf wird festgehalten, begleitet von neuen Modellen aus den Serien Micra und Juke. Allerdings lässt der Hersteller als Option offen, dass im britischen Werk in Zukunft wieder mehr Hybridfahrzeuge vom Band laufen könnten. Das wird wohl auch von der Politik in London abhängen. Anders als in der EU wird dort noch am Verbrenner-Aus im Jahr 2035 festgehalten, allerdings wuchsen die Quoten im laufenden Jahr weniger stark als vorgesehen.

 

Nissan auf dem richtigen weg?

 

Ob der mutige Schritt nach vorn sich für Nissan letztlich auch auszahlen wird, das lässt sich nur abwarten. Zumindest in den Augen vieler Experten dürfte der Ansatz aber nicht völlig falsch sein. Denn trotz dem Aus für das Verbrenner-Aus wird fest damit gerechnet, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch sein wird. Wer heute schon den Grundstein dafür legt, könnte in Zukunft durchaus mit Vorteilen dastehen. Nissan ist jedoch auch auf schnelle Erfolge angewiesen, mussten doch zuletzt milliardenschwere Verluste verkraftet werden.

Nissan geht seinen eigenen Weg und bietet damit interessante Chancen, geht aber auch ins Risiko. Das lässt die Anleger weiterhin in der Defensive verweilen. Eine kleine Erholung konnte die Aktie im laufenden Monat zwar bereits hinlegen. Mit einem Schlusskurs von 2,16 Euro am Freitag blieb es aber bei Verlusten von rund 29 Prozent im Jahr 2025. Es bleibt noch viel zu tun, um diese Abschläge ausgleichen zu können. Manch einer sieht in der neuen Produktoffensive vielleicht den Grundstein für einen Turnaround, skeptische Naturen könnten es aber auch als weiteren Sargnagel betrachtet. Welches Narrativ bevorzugt wird, bleibt derzeit jedem selbst überlassen.

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22.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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