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Gold Fields weiter mit Potenzial

Südafrikanische Minenaktie im Fokus

 

In der vergangenen Woche legte der weltweit achtgrößte Goldproduzent, unsere Empfehlung GOLD FIELDS, seine Halbjahreszahlen vor. Das Unternehmen mit Förderstätten in Ghana, Peru, Chile, Südafrika und Australien berichtete über einen Produktionsanstieg um 9 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2018 auf 1,08 Mio. Unzen Goldäquivalent.

 

Marktreaktion überlagert Perspektiven

 

Die ungnädige Tagesreaktion am vergangenen Donnerstag sehen wir allerdings eher einem enttäuschten Blümchenszenario geschuldet und weniger einem Mangel an Perspektiven. Denn auch wenn die bekannten Probleme steigender Arbeits- und Energiekosten in Südafrika keine kurzfristige Lösung versprechen, so trägt die Strategie von Vorstandschef Nick Holland doch Früchte. Im 1. Halbjahr 2019 verwandelte das Unternehmen aufgrund des steigenden Goldpreises den negativen Cashflow in Höhe von 79 Mio. USD im 1. Halbjahr 2018 in einen positiven Cashflow von 49 Mio. USD im Berichtszeitraum. Die Verschuldungskennziffer Nettoschulden/EBITDA war zudem mit 1,36 unverändert solide, die Eigenkapitalquote betrug zum 30.06.2019 gute 43,3 %.

Und CEO Holland erwartet eine Fortsetzung der positiven Entwicklung, da früher gestartete Projekte in Ghana und Australien zunehmend zum Cashflow beitragen. Sein Ziel ist dabei nicht, den Ausstoß an Goldäquivalent zu maximieren, sondern den Cashflow. Und was die Herausforderungen in Südafrika betrifft, so ist das Unternehmen dabei, die exorbitanten Kosten so weit wie möglich durch alternative Energiequellen und Verhandlungen zu lösen.

Der bereinigte Gewinn betrug schließlich 126 Mio. USD nach 43 Mio. USD im Vorjahr. Das Unternehmen erhöhte angesichts der operativen Ergebnisse und anhaltend guten Perspektiven die Interim-Dividende von 0,20 US-Cent im 1. Halbjahr 2018 auf nunmehr 0,60 US-Cent, welche am 09.09.2019 ausgezahlt wird.

 

Positive Dynamik im Chart

 

Ein Blick auf den Preischart zeigt zudem, dass der Rücksetzer Teil einer großen Trendumkehrformation ist. Der deutlich erkennbare Doppelboden hat dabei alles, was man für einen weiteren Anstieg braucht: Neben der Symmetrie zeichnen die Umsätze die Richtungsimpulse nach. Dass die Aktie die deutliche Widerstandszone zwischen 9.600 und 10.000 Rand nicht im 1. Anlauf nimmt, ist nach dem starken Anstieg auch kein Beinbruch. Im Gegenteil: Eine Konsolidierung der diesjährigen Kursgewinne ist mehr als gesund für den weiteren Anstieg.

 

Gold Fields in Rand

 

Fazit: Gold Fields ist für einen weiteren Goldpreisanstieg gut gerüstet und hat zudem einen ausreichend langen Atem, um mittelfristig die Erträge zu maximieren. Wir bleiben engagiert und sehen der weiteren Minen- und Ertragsentwicklung zuversichtlich entgegen, Dividendenerhöhung inklusive.

 

22.08.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 


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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • Arndt Kümpel - 23.08.2019 11:34:17 Uhr

    Sehr geehrter Herr Voß, vielen Dank für Ihre Nachricht zu dem Gold Fields-Kommentar!

    Zur Frage der alternativen Energiequellen: CEO Holland sagte in dem Conference Call am 15.08.2019, dass Gold Fields bereits eine Machbarkeitsstudie für einen Solarpark mit einer Kapazität von 50 MW bei der South Deep Mine erstellt hat.
    Abzüglich der Nachtzeiten und der limitierten Speicherkapazität würde sich eine zusätzliche Kapazität von ca. 20 MW ergeben, und das würde den Energiemix vor Ort deutlich verbessern, denn aktuell werden zwischen 60 und 80 MW verbraucht.

    Diesbezüglich ist man derzeit in einem Genehmigungsverfahren. Wird dies erfolgreich abgeschlossen, wird man diesen Solarpark sukzessive implemetieren. Wenn alles läuft wie geplant, rechnet er mit einem Projektstart zu Beginn des nächstern Jahres.

    Dabei erinnerte CEO Holland daran, dass der staatliche Energieversorger Eskom jährlich 15 % Preissteigerung der Energiekosten plant und dass dies für 5 Jahre quasi eine Kostenverdopplung darstellt. Derzeit hat der Konzern rund 500 Mio. Rand jährliche Energiekosten in Südafrika. Allein aus diesem Grund ist es für den CEO ein Imperativ, alternative Energiequellen verfügbar zu machen. Auch deshalb wäre die Zuschaltung von Solarenergie relativ vom 1. Tag an für Gold Fields profitabel.

    Die Kosten in der südafrikanischen Mine South Deep waren auch deshalb höher im Berichtszeitraum, weil es Streiks gab. Im 1. Quartal wurde dort rund ein Drittel der Angestellten entlassen. Im 2. Quartal stieg nach Aussagen von CEO Holland die Produktion dann wieder deutlich an. Das Commitment zu South Deep besteht weiter. Im 2. Quartal wurden die Arbeitsdisziplin und die Managementqualität vor Ort weiter erhöht, und die Kostenbasis wurde um 1 Mrd. Rand jährlich gesenkt.

    Man sollte bei der Einordnung von South Deep beachten, dass diese Mine rund 60 % der mineralischen Reserven von Gold Fields enthält. Kostenmanagement ist aus dieser Sicht wohl der besser Weg, als die Mine zu verkaufen. Gerade vor dem Hintergrund, dass in den letzten Jahren kaum größere Vorkommen mehr entdeckt wurden und die Vorlaufzeit der Förderung lang ist.

    Inwieweit Südafrikas President Ramaphosa die streikbereiten Gewerkschaften mit politischen Zugeständnissen zu einer Art Selbstbeschränkung bringen kann ist derzeit offen. Dies betrifft insbesondere die Gewerkschaft der Minenarbeiter AMCU.

    Beste Grüße
    Arndt Kümpel







  • Stefan Voß - 22.08.2019 10:46:10 Uhr

    Frage an den Redakteur: Was ist mit "alternative Energiequellen und Verhandlungen" genau gemeint?


 

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