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Trump sorgt für Verkaufsdruck bei Intel, Nvidia nach Rekordhoch wieder im Minus, Vertrauenskrise bei Super Micro Computer und AstraZeneca geht auf die US-Regierung zu

US-Präsident Donald Trump wirbelt die Märkte mal wieder auf

NTG24 - Trump sorgt für Verkaufsdruck bei Intel, Nvidia nach Rekordhoch wieder im Minus, Vertrauenskrise bei Super Micro Computer und AstraZeneca geht auf die US-Regierung zu

 

Eine Weile lang hatte sich das Thema Zölle einigermaßen beruhigt und die Märkte konnten sich wieder anderen Dingen zuwenden. Das war mit ein Faktor dafür, dass es wieder Höhenflüge und zum Teil Kursrekorde zu bewundern gab. Doch am gestrigen Freitag traten Zölle wieder in den Vordergrund, nachdem US-Präsident Donald Trump Zölle von bis zu 100 Prozent auf Waren aus China in Aussicht stellte. Jene sollen zusätzlich zu bereits geltenden Importaufschlägen gelten und sind als Reaktion auf neuerliche Beschränkungen seitens China rund um Seltene Erden zu verstehen.

Die US-Börsen reagierten auf die Ankündigung mit deutlichen Kursverlusten. Besonders hart traf es den Tech-Sektor, der zuvor noch munter Bestmarken erreichen konnte. Davon war Intel (US4581401001) zwar noch weit entfernt, doch die ansehnliche Erholung der letzten Wochen wurde hier erst einmal gestoppt. Der Kurs gab im nachmittäglichen Handel um 3,8 Prozent nach und nachbörslich ging es um weitere 1,9 Prozent in die Tiefe.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Intel-Aktie lebt derzeit vor allem von Hoffnungen auf bessere Zeiten, nachdem einige namhafte Partner dem Konzern mit der einen oder anderen Milliardenspritze ausgeholfen haben. Fundamental steht Intel allerdings noch immer schlecht da, und das dürfte sich kaum bessern, wenn nun die nächste Episode im Handelskrieg gestartet wird. Daher werden erst einmal Gewinne mitgenommen. Trotz des gestrigen Rückschlags lassen sich auf Monatssicht aber noch Aufschläge von knapp 47 Prozent feststellen.

 

 

 

Stimmungsschwankungen bei Nvidia

 

Deutlich besser steht Nvidia (US67066G1040) da, wo die Rallye an der Börse zuletzt gar kein Ende mehr zu nehmen schien. Am Freitag konnte der Aktienkurs sogar neue Rekorde schreiben. Bis auf 195,62 US-Dollar ging es zeitweise in die Höhe und die Marktkapitalisierung näherte sich der Marke von 4,5 Billionen Dollar an. Profitieren konnten die Käufer von Munkeleien über Chiplieferungen in die Vereinigten Arabischen Emirate sowie von gutgelaunten Analysten.

Auch das half aber nicht dabei, den jüngsten Zollschock schadlos zu überstehen. Am Nachmittag zog es die Nvidia-Aktie schließlich in die Tiefe, und das im hohen Tempo. Zu Handelsschluss standen noch 183,16 Dollar auf der Anzeigetafel, sodass ein Tagesverlust von 4,9 Prozent verbucht werden musste. Zwar ergibt sich noch keine akute Gefahr für Nvidia. Doch allein auf die Sorge vor einer Eskalation mit ungewissen Folgen reagieren Bullen an der Börse wie scheue Rehe.

 

Super Micro Computer im Niedergang?

 

Noch sehr viel deutlicher fielen die Abschläge bei Super Micro Computer (US86800U3023) aus. Um 8,8 Prozent ging es hier am Freitag mit dem Kurs in die Tiefe; zu Handelsschluss reichte es noch für 52,86 Dollar. Zusätzlich zu Zollfragen wurde das Papier durch Insiderverkäufe belastet. Sowohl CEO Charles Liang als auch CFO David Weigand und einige weitere Vorstände trennten sich von hunderttausenden Anteilsscheinen. Zudem gibt es Berichte darüber, dass institutionelle Investoren ihre Anteile zum Teil mehr als halbiert haben sollen.

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Das Vertrauen in das Geschäftsmodell scheint zu erodieren und auch mancher Analyst schlägt schon die Warnglocke. Besonders schmerzlich an alledem ist allerdings, dass nicht einmal mehr das Management noch an den Erfolg des Unternehmens zu glauben scheint. Zumindest wird dieses Signal mit Aktienverkäufen klar an die Märkte vermittelt, welche ihrerseits entsprechend reagieren.

 

AstraZeneca sichert sich einen Zolldeal

 

Im Falle von AstraZeneca (GB0009895292) konnte Donald Trump hingegen für gute Laune sorgen. Der britische Pharmakonzern folgt dem Beispiel von Pfizer und will in Zukunft einige seiner Medikamente über die geplante Plattform „TrumpRx“ mit bis zu 80 Prozent Preisnachlass anbieten. Im Gegenzug erhält das Unternehmen eine dreijährige Befreiung von Zöllen. An der Börse wird vor allem gefeiert, dass AstraZeneca mit diesem Schritt Preissenkungen selbst in die Hand nimmt und das Ganze dadurch lenken kann.

Die AstraZeneca-Aktie konnte darauf zwar noch nicht reagieren. An den US-Märkten machte sich die gute Stimmung nachbörslich aber schon bemerkbar. Gegönnt wurden dem Titel Aufschläge von 2,3 Prozent und sollte das Sentiment bis in die neue Woche halten, könnte die erst kürzlich gestartete Erholung sich wohl weiter fortsetzen.

 

Erwarte das Unerwartete

 

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Werbebanner EMH PM TradeOb im Positiven oder im Negativen: die Geopolitik hat vor dem Wochenende mal wieder unter Beweis gestellt, wie unberechenbar sie noch immer ist und wie schnell Überraschungen zu deutlichen Reaktionen an den Märkten führen können. Noch ist nicht allzu viel passiert und es ist gut möglich, dass die anfängliche Aufregung sich wieder legen wird. Dennoch ist es als Anleger wichtiger denn je, politische Entwicklungen im Auge zu behalten und die eigene Strategie darauf immer wieder aufs Neue anzupassen.

 

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11.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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