Edelmetall Marktbericht vom 01.11.2025: Gold und Silber nach der LBMA-Konferenz - Welche Signale Analysten jetzt besonders ernst nehmen
Geopolitische Spannungen treiben den Goldpreis und Silberpreis weiter in Richtung neuer Hochs
Gold und Silber haben den Oktober mit soliden Zugewinnen abgeschlossen. Gold legte im Monatsverlauf um 3,56 Prozent zu, während Silber ein Plus von 2,67 Prozent verbuchte. Auf Wochensicht zeigte sich Gold mit einem leichten Zuwachs von 0,50 Prozent stabil, während Silber um beachtliche 3,62 Prozent zulegte. Nach einer dynamischen Aufwärtsbewegung und anschließenden Korrektur steht der Edelmetallmarkt nun an einem spannenden Punkt – zwischen technischer Konsolidierung und fundamental gestütztem Aufwärtstrend.
Trotz der jüngsten Schwächephasen bleibt die Stimmung am Goldmarkt ausgesprochen robust. Nach dem starken Preisanstieg im Oktober kam es zwar zu Gewinnmitnahmen, doch das Vertrauen der Anleger ist ungebrochen. Auf der renommierten LBMA-Konferenz äußerten sich zahlreiche Analysten optimistisch: Viele rechnen damit, dass Gold (TVC:GOLD) mittelfristig an charttechnische Widerstände heranlaufen könnte. Bemerkenswert ist, dass sich dieser Optimismus nach zwei Jahren eher verhaltener Prognosen nun deutlich verstärkt hat. Große Banken und Rohstoffhäuser erwarten, dass das Edelmetall seinen Platz in einem höheren Preisbereich festigt und in den kommenden Jahren weiteres Aufwärtspotenzial entfalten kann.
Fundamentale Treiber: Zentralbanken und geopolitische Unsicherheit
Neben der Markttechnik sorgen auch die Fundamentaldaten für Unterstützung. Die geopolitischen Spannungen und die Aussicht auf eine zunehmend lockere Geldpolitik in den USA wirken wie ein doppelter Rückenwind. Die jüngste Abschwächung des US-Dollars erhöht die Attraktivität von Gold für internationale Investoren, die in einer unsicheren Zeit nach Stabilität suchen.
Eine Schlüsselrolle spielen weiterhin die Zentralbanken. Ihre anhaltenden Goldkäufe sind Ausdruck langfristigen Vertrauens in das Edelmetall als strategische Reserve. Der aktuelle Bericht des World Gold Council bestätigt diesen Trend eindrucksvoll: Die globalen Notenbanken haben ihre Bestände im dritten Quartal erneut deutlich aufgestockt. Besonders die asiatischen Länder treten dabei als Käufer auf – unter ihnen Südkorea, dessen Notenbank jüngst weitere Zukäufe ins Auge fasste. Diese Entwicklung untermauert die Bedeutung von Gold im internationalen Währungssystem und liefert zusätzlichen Auftrieb für den Markt.
Silber im Schatten – oder vor einer neuen Stärkephase?
Auch Silber (TVC:SILVER) hat in den vergangenen Wochen an Dynamik gewonnen. Zwar blieb das Edelmetall in den letzten Jahren oft hinter Gold zurück, doch Analysten sehen in dieser relativen Schwäche mittlerweile ein großes Aufholpotenzial. Der Finanzautor Mike Maloney und Analyst Alan Hibbard sprechen in ihrer aktuellen Untersuchung von einem möglichen historischen Vermögenstransfer – einem Zyklus, in dem Sachwerte ihre Kaufkraft gegenüber klassischen Anlageformen deutlich ausweiten könnten.
Ein Blick auf die langfristige Relation von Silber zu Immobilien illustriert diese These: In früheren Jahrzehnten reichten wenige Tausend Unzen, um ein Haus zu erwerben. Heute ist die benötigte Menge deutlich höher. Doch gerade darin sehen Experten den entscheidenden Hebel. Staatliche Silberreserven sind weitgehend abgebaut, die industrielle Nachfrage – etwa aus der Photovoltaikbranche – nimmt stetig zu. Diese Kombination könnte, so die Analysten, den Preis mittelfristig deutlich beflügeln.
Technische Analyse: Uneinheitliches Bild bei Gold und Silber
Aus technischer Sicht ergibt sich derzeit ein gemischtes Bild. Bei Gold verläuft der 10-Tage-Durchschnitt uneinheitlich, während der 50-Tage-Schnitt eine seitwärts gerichtete Tendenz aufweist. Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert mit 52,8 Punkten im neutralen Bereich – weder überkauft noch überverkauft. Der MACD hingegen bleibt im negativen Terrain, was auf anhaltenden Druck auf der Unterseite hinweist. Damit stehen kurzfristige Rücksetzer ebenso im Raum wie Chancen auf eine Stabilisierung oberhalb der jüngsten Unterstützungszonen.
Auch bei Silber zeigt sich ein ähnliches Muster. Der 10-Tage-Durchschnitt liefert kein klares Signal, der 50-Tage-Schnitt tendiert seitwärts. Mit einem RSI von 51 Punkten bewegt sich das Edelmetall in einer neutralen Zone, während der MACD auf eine schwächere Dynamik hindeutet. Insgesamt spricht die technische Lage für eine Phase der Konsolidierung, die mittelfristig als Basis für neue Impulse dienen könnte.
Ausblick: Zwischen Geduld und Chancen
Die strukturellen Treiber bleiben intakt. Sollte die US-Geldpolitik tatsächlich auf Zinssenkungen zusteuern und die geopolitischen Spannungen anhalten, könnten Gold und Silber erneut an Glanz gewinnen. Kurzfristige Rückschläge werden von professionellen Investoren zunehmend als Gelegenheit gesehen, um Positionen auszubauen. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob der Markt bereits die Basis für den nächsten Aufwärtsimpuls legt.
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01.11.2025 - Andreas Opitz

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