Nintendo kämpft mit Speicherpreisen, Sony belegt den Spitzenplatz in einem schwachen Umfeld, Pop Mart kühlt sich weiter ab und Mondelez erkundet den Kurskeller
Die schwache Konsumstimmung macht sich zur Weihnachtssaison bemerkbar
Es gefällt nicht jedem, doch der Konsum steigt zur Weihnachtszeit auf einen Höhepunkt. Da war es vielleicht nur anzunehmen, dass die Trends der vergangenen Monate ihre Spuren beim Fest hinterlassen würden. Selbst bei besonders beliebten Geschenken waren zum Teil deutliche Abschwünge zu beobachten, während der Einzelhandel sich mit den Ergebnissen aus der Shoppingsaison eher unzufrieden zeigt.
Auf dem Wunschzettel etlicher Kinder und Junggebliebener dürfte die Switch 2 von Nintendo (JP3756600007) gestanden haben, welche erst im Sommer einen fulminanten Start hinlegte. Gefragt ist die Konsole noch immer, allerdings läuft der Hersteller immer mehr in ein eklatantes Margenproblem. Rasant steigende Speicherpreise nagen an den Gewinnen. Aus Branchenkreisen ist zu hören, dass Nintendo für die Bausteine schon 41 Prozent mehr als bei Veröffentlichung der Konsole zahlen muss.
Weiteren Gegenwind erfährt Nintendo aufgrund eines eher schwachen Spiele Line-ups für die Feiertage. Zwar veröffentlichte der japanische Spielegigant mit neuen Titeln aus den Reihen „Pokémon“, „Kirby“ und „Metroid“ durchaus Hochkaräter. In der Presse und bei den Spielern kamen jene aber weniger gut weg, als man es von Nintendo gewöhnt ist. Insgesamt hat sich die Stimmung an der Börse schwer eingetrübt. Die Aktie fiel in den letzten vier Wochen um knapp 22 Prozent auf 56,96 Euro zurück und landete damit nur knapp über dem 52-Wochen-Tief.
Sony: Glück im Unglück
Bei Sony (JP3435000009) spielen Speicherpreise ebenfalls eine Rolle, doch auch andere Entwicklungen machen dem wichtigen Geschäft mit der PlayStation zu schaffen. Im November konnte man zwar die höchsten Verkaufszahlen im Segment vorweisen. Allerdings brachen die Ausgaben für Gaming-Hardware laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auch um 27 Prozent ein. Damit wurde das niedrigste Niveau seit 1995 erreicht.
Das ist eine einigermaßen bedenkliche Entwicklung, da der Markt in den 90ern noch eher eine Nische war und sich seither zu einem Massenphänomen entwickelte. Doch mehrfache Preiserhöhungen bei den Konsolen hinterlassen ihre Spuren. Leider sieht es nicht danach aus, als würde die Lage sich allzu bald wieder verbessern. Aufgrund steigender Speicherpreise rechnen Analysten für 2026 schon mit weiteren Preiserhöhungen und damit erneut rückläufigen Absatzzahlen. Wie es scheint, liegen wohlweniger Konsolen und Spiele unter den Weihnachtsbäumen.
Pop Mart verblasst
Wie viele Labubus ihren Weg unter den Baum gefunden haben, ist nicht überliefert. Die Puppen aus China sorgten noch bis in den Sommer hinein für einen enormen Hype und Hersteller Pop Mart (KYG7170M1033) reagierte mit einer rasanten Expansion. Es war allerdings zu erwarten, dass der Boom früher oder später nachlassen würde. Medienberichte sprechen seit November vor allem in den USA von herben Rückschlägen bei den Absatzzahlen.
In China scheinen Labubus noch immer recht beliebt zu sein. Dennoch wetten Shortseller seit einigen Wochen vermehrt auf eine Korrektur bei Pop Mart und setzen die Aktie damit unter Druck. Seit Ende August ging es bereits um über 40 Prozent in Richtung Süden. Mit einem Kurs von 21,80 Euro zu den Feiertagen notiert die Pop Mart-Aktie zwar noch ungefähr doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Doch Wachstumsimpulse gibt es hier schon seit Längerem nicht mehr zu sehen.
Mondelez setzt sich in die Nesseln
Wenn schon das Geld nicht mehr für große Geschenke reicht, so sollte es doch in jedem Fall eine kleine Aufmerksamkeit für die Liebsten geben. Schokolade war für solche Geschenkideen über Jahrzehnte hinweg die erste Wahl bei vielen Verbrauchern. Auch hier zeigt sich in diesem Jahr aber eine gewisse Abkühlung, ausgelöst durch mehrfache Preiserhöhungen seitens der Hersteller. Besonders offensichtlich ist das Ganze im Falle von Mondelez (US6092071058).
Bereits Anfang Dezember verbreiteten sich Berichte, laut denen der Lebensmittelkonzern aufgrund rasant fallender Absatzzahlen die Quartalszahlen mit kräftigen Rabatten noch retten wollte. Dazu passt, dass Milka-Schokolade in den letzten Wochen durchgängig günstiger zu haben war. Einige Supermärkte reduzierten die Preise teils um mehr als die Hälfte. Das riecht ein wenig nach Verzweiflung und ließ die Mondelez-Aktie in den letzten vier Wochen um weitere sechs Prozent auf 45,86 Euro stürzen. Schon bei 45,55 Euro ist das aktuelle 52-Wochen-Tief zu finden.
Sparsamer Weihnachtsmann
Die durchschnittlichen Ausgaben für Weihnachtsgeschenke sind deutlich zurückgegangen und lagen laut dem Ifes Institut der FOM in diesem Jahr bei noch 502,20 Euro statt 533,20 Euro im Vorjahr. Das ist der geringste Wert seit 2020. Unter Berücksichtigung der Inflation sieht es noch düsterer aus. Sparen ist nicht nur bei Unternehmen en vogue, sondern immer mehr auch bei den Verbrauchern. Damit stellt sich unweigerlich die Frage, ob die Preissteigerungen der letzten Monate und Jahre nicht etwas über das Ziel hinausgeschossen sind. Zu wünschen bleibt an dieser Stelle allen Leserinnen und Lesern nur, dass während der Feiertage Zeit für die wirklich wichtigen Dinge bleibt.
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25.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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