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Die Unruhen im Roten Meer zwingen die Reederei Hapag-Lloyd zum Umdenken

Per Lkw sollen besonders eilige Lieferungen nun durch Saudi-Arabien transportiert werden

NTG24 - Die Unruhen im Roten Meer zwingen die Reederei Hapag-Lloyd zum Umdenken

 

Eine Allianz aus USA und Großbritannien hat bereits mehrfach Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen und auch die EU denkt derzeit darüber nach, eigene Streitkräfte in die Region zu entsenden. Die Angriffe auf Handelsschiffe genießen in der Politik höchste Priorität. An der prekären Sicherheitslage im Roten Meer hat sich aber noch nicht viel geändert, was die Reedereien zum Umdenken zwingt.

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In den meisten Fällen wird die Region schlicht gemieden und auch Hapag-Lloyd (DE000HLAG475) leitet seine Schiffe momentan über einen sehr großen Umweg über das Kap der Guten Hoffnung, um keine Risiken einzugehen. Doch manche Lieferung kann so lange nicht warten. Für solche Fälle kündigte das Unternehmen nun eine spezielle Lösung an, wie bei der „FAZ“ zu lesen ist. Mit einem Transit-Dienst durch Saudi-Arabien sollen auch in der jetzigen Lage noch schnelle Transporte ermöglicht werden.

Per Lkw will Hapag-Lloyd dazu Container an drei Häfen am Persischen Golf aufnehmen und diese dann durch Saudi-Arabien nach Dschidda am Roten Meer gebracht werden, wobei die von Huthi-Rebellen ins Visier genommene Meerenge Bab al-Mandab umgangen wird. Die Reederei bezeichnet das Ganze als eine bequeme Notlösung. Zur Regel werden solche Transporte aber eher nicht werden. Die Kapazitäten an Lkws und Fahrern fallen übersichtlich aus.

 

Hapag-Lloyd: Glück im Unglück?

 

Entsprechend kommt das Ganze nur für besonders eilige Lieferungen infrage, bei denen die Auftraggeber auch nicht davor zurückschrecken, viel Geld in die Hand zu nehmen. Hapag-Lloyd machte unmissverständlich klar, dass der Service nicht günstig werden wird. Genaue Frachtraten wurden allerdings nicht genannt. Es ist aber davon auszugehen, dass derartige Services dem Unternehmen nicht zum Nachteil gereichen werden. Darin zeigen sich letztlich auch Chancen, welche für Hapag-Lloyd in der aktuell sehr angespannten Lage entstehen.

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Durch die steigenden Risiken im Handelsverkehr rechnen Experten damit, dass die Frachtraten wieder spürbar in die Höhe steigen werden. Je nachdem, wie sich die Lage im Nahen Osten weiterentwickelt, könnten sie dort auch eine ganze Weile bleiben. Genügen Zündstoff für weitere Eskalationen ist fraglos vorhanden. Daraus erwächst eine gewisse Erwartungshaltung an den Märkten, was an sich schon als Preistreiber wirken könnte. Hapag-Lloyd würde wahrscheinlich dennoch am liebsten auf all das verzichten. Doch zumindest etwas Glück im Unglück lässt sich der Reederei wohl nachsagen.

Das scheinen die Anteilseigner ähnlich einzuschätzen, welche die Hapag-Lloyd-Aktie am Montag um weitere 0,5 Prozent in die Höhe beförderten. Die Kursgewinne seit Beginn des noch sehr jungen Jahres weiteten sich damit auf knapp zehn Prozent aus und der Kurs verbesserte sich bis auf 153,30 Euro per Handelsschluss am Montag. Damit schnuppern die Bullen endlich wieder etwas Höhenluft. Allerdings gibt es auch einige Risiken zu beachten und die Aufwärtsbewegung steht wohl auf eher wackeligen Beinen.

 

Hapag-Lloyd auf dem Weg ins Ungewisse

 

Abseits der Entwicklungen im Roten Meer blicken wir aktuelle auf eher ernüchternde Konjunkturdaten. Solche lassen sich unter anderem in China, aber auch in Deutschland beobachten, wo die Exporte nach Übersee im vergangenen Quartal regelrecht eingebrochen sind. Eine schwächelnde Wirtschaft ist immer auch eine gefährliche Entwicklung für Reedereien. Denn daraus ergibt sich die Aussicht auf eine nachlassende Nachfrage, was den Frachtraten eher nicht in Richtung Norden verhilft.

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Die ansehnlichen Aufschläge der letzten Wochen sollen damit nicht schlechtgeredet werden. Es könnte aber jederzeit Meldungen geben, welche die Kauflaune wieder schwer ins Stocken geraten lassen können. Mit einer sicheren Bank haben wir es daher bei der Hapag-Lloyd-Aktie beileibe nicht zu tun, und eben darüber sollte sich jeder Anleger stets im Klaren sein.

23.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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