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Amazon setzt auf weniger Plastik, Nordex am Boden der Tatsachen, die Nachfrageprobleme bei Nvidia werden offensichtlicher und bei der Lufthansa wird es teuer

Wie die Konzerne mit den Herausforderungen unserer Zeit umgehen

NTG24 - Amazon setzt auf weniger Plastik, Nordex am Boden der Tatsachen, die Nachfrageprobleme bei Nvidia werden offensichtlicher und bei der Lufthansa wird es teuer

 

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs, hoher Inflation und einer drohenden Rezession lassen sich andere Krisen schon mal fast vergessen. Etwa die Klimakrise, die schon während der Coronazeit etwas vernachlässigt wurde und jetzt bei vielen nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint. Immerhin bemühen sich viele Konzerne aber weiterhin darum, ihren CO2-Fußabdruck zu denken.

Amazon (US0231351067) kündigte dafür kürzlich an, bei den eigens verschickten Paketen in Zukunft auf unnötiges Plastik zu verzichten, beispielsweise in Form von Luftpolsterfolie. Stattdessen soll die Transportsicherung bevorzugt mit Papiermaterialien umgesetzt werden, welche optimalerweise aus recyceltem Material hergestellt wurden.

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Werbebanner WikifolioAllerdings gibt es bei der Angelegenheit diverse Ausnahmen. Etwa bei Inhalten in einem Paket, die möglicherweise auslaufen könnten oder als Schutz vor Witterung bei Paketen, die vor der Haustür abgestellt werden. Zudem bezieht sich das Ganze auch nur auf Pakete, welche Amazon selbst verschickt. Übernimmt ein Partner den Versand selbst, hat Amazon logischerweise wenig Einfluss auf die verwendeten Verpackungsmaterialien. Plastik wird in Amazon-Paketen also kaum ganz verschwinden, dennoch dürfte das Unternehmen mit der Aktion ein paar Imagepunkte sammeln. Die werden aber kaum ausreichen, um die Aktie des Unternehmens wieder in höhere Gefilde zu befördern.

 

Mach’s gut, auf Wiedersehen

 

Einer der Eckpfeiler beim Thema Klimaschutz sind die erneuerbaren Energien und damit auch die Windkraft. Optimale Voraussetzungen also für die Branche, um in Zukunft satte Gewinne zu erzielen. Kurz vor dem Wochenende gab es aber erst einmal einen großen Rückschlag für die hiesigen Vertreter des Sektors. Aller Kritik zum Trotz verabschiedete sich Nordex (DE000A0D6554) endgültig von seinem Rotorblätterwerk in Rostock und lagert die Produktion nun aus Kostengründen nach Indien aus.

Das kommt bei Klimaschützern nicht gut an, da durch die zusätzlichen Transportwege der gigantischen Maschinen nicht eben CO2 eingespart wird. Letztlich ist es allerdings nachvollziehbar, dass Nordex die Kosten zu drücken versucht. Schließlich fielen die jüngsten Quartalszahlen alles andere als sensationell aus. Nicht zuletzt die Aktionäre dürften ein Interesse daran haben, dass Nordex seine Margen erhöht. Allerdings wollte sich niemand so recht über die Schließung des Werks in Rostock freuen und mit 7,94 Euro stürzte Nordex kürzlich auf ein neues 52-Wochen-Tief. Dass der Titel sich bis zum Wochenende wieder bis auf 8,31 Euro erholen konnte, ist nur ein schwacher Trost.

 

So schnell kann’s gehen

 

Noch vor einem Jahr waren Grafikkarten eine echte Rarität, für welche selbst bei seriösen Händlern bei kaum vorhandener Verfügbarkeit gerne mal ein Vielfaches der unverbindlichen Preisempfehlung verlang wurde. Nun hat sich das Blatt vollständig gewendet und das hat anscheinend Konsequenzen. Insidern zufolge verhandelt Nvidia (US67066G1040) gerade mit TSMC darüber, die Waferbestellungen zu reduzieren und/oder zu verzögern.

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Das lässt vermuten, dass die Lager bei dem Grafikkarten-Spezialisten derzeit zum Bersten gefüllt sind und eine Vorbereitung auf die wahrscheinlich im Herbst anstehende neue Generation von Grafikchips vollführt werden soll. Ohne offizielle Bestätigung lässt sich darüber zwar nur spekulieren. Doch vor allem der Crash der Kryptowährungen lässt ein solches Szenario realistisch erscheinen. Schließlich lohnt es sich kaum noch, bei den hohen Energiepreisen Ethereum oder andere Digitalwährungen zu schürfen. Für Nvidia drohen damit die besten Kunden der letzten zwei Jahre einfach wegzubrechen. Das führt auch bei den Aktionären zu großen Sorgen.

 

Nichts für jeden

 

Die Lufthansa (DE0008232125) steht derweil weiterhin voll und ganz im Zeichen niedriger Kapazitäten und gestrichener Flüge. Um sich etwas Luft zu verschaffen und Plätze für mögliche Umbuchen freizuhalten, geht die Airline nun einen ungewöhnlichen und drastischen Schritt. Im Juli sollen Tickets für innereuropäische Flüge nur noch in der höchsten Buchungsklasse gebucht werden können. Das kann sich der Durchschnittsverdiener überhaupt nicht leisten.

Ob dadurch auch weitere Flugstreichungen verhindert werden können, lässt sich wohl nur abwarten. Bisher mussten im Juli und August laut einem Bericht des „Spiegel“ bereits über 3.000 Verbindungen ersatzlos gestrichen werden. Es lässt sich nur hoffen, dass dieser traurige Trend möglichst bald endlich zu einem Ende finden wird.

 

Was soll da noch kommen?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Dauerkrise der letzten Monate will einfach kein Ende nehmen und wird stattdessen allem Anschein nach von immer mehr Problemen geprägt. Viele davon sind letztlich aber nur eine logische Konsequenz aus Krieg, Inflation und steigenden Zinsen. Es war damit zu rechnen, dass schwere Zeiten auf die Börsianer zukommen würden. Auch jetzt noch ist das Ganze längst nicht ausgestanden und mit Blick auf die nicht enden wollenden Rezessionsängste könnte es für viele börsennotierte Unternehmen schon bald noch viel dicker kommen.

 

03.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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