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Neue Hoffnung für Valneva, Novavax nutzt den Windschatten, auch BioNTech im Aufwind und Moderna will auch für Kinder Impfstoff liefern

Ein Silberstreif am Horizont

NTG24 - Neue Hoffnung für Valneva, Novavax nutzt den Windschatten, auch BioNTech im Aufwind und Moderna will auch für Kinder Impfstoff liefern

 

Nachdem die Aktien der Impfstoffhersteller im vergangenen Jahr die Märkte noch über weite Teile beherrschten, sind sie mittlerweile aus dem Fokus vieler Anleger weitgehend verschwunden. Die Pandemie scheint im Alltag kaum noch eine Rolle zu spielen, womit das Thema auch an der Börse an Bedeutung verliert. Zumindest am Donnerstag sorgten die einstigen Highflyer aber wieder für Aufsehen.

Die größten Neuigkeiten hatte dabei Valneva (US92025Y1038) im Gepäck. Nur kurz nachdem die EU-Kommission ankündigte, aus einem Liefervertrag aussteigen zu wollen, vermeldete das Unternehmen, dass die EMA den Zulassungsantrag für den eigenen Corona-Totimpfstoff akzeptiert habe. Damit gibt es nun wieder die Hoffnung, dass es noch vor Ablauf vereinbarter Fristen eine Zulassung geben könnte und der angesprochene Liefervertrag damit noch gerettet wird.

Mit diesen Aussichten gelang es den Käufern, die Valneva-Aktie um satte 16,7 Prozent in die Höhe zu hieven und damit den Crash vom Montag wieder vollständig auszugleichen. Unter dem Strich befindet sich Valneva nun in der gleichen Ausgangslage wie vor wenigen Tagen. Offen bleibt die Frage, ob der Impfstoff in Europa überhaupt noch auf eine große Nachfrage treffen wird.

 

Unverhofft kommt oft

 

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Werbebanner WikifolioNovavax (US6700024010) kann diese Frage beim eigenen proteinbasierten Impfstoff bereits mit einem klaren Nein beantworten. Schon seit einer Weile ist das Vakzin nun verfügbar, versauert aber weitgehend ungenutzt in Arztpraxen und Impfzentren vor sich hin. Zuletzt versuchten die Länder noch, überschüssige Impfdosen an den Bund abzutreten, welcher das aber dankend ablehnte. Weitere Nachbestellungen sind mit Blick auf das nicht vorhandene Interesse der Bevölkerung sehr unwahrscheinlich.

Dennoch konnte die Novavax-Aktie sich gestern um 13,9 Prozent verbessern, was wohl am Vorbild von Valneva liegen dürfte. Zumindest gab es ansonsten keinerlei Meldungen, welche einen solchen Kurssprung erklären könnten. Der beförderte Novavax wieder bis auf 56,48 Euro, womit der schmerzhafte Abwärtstrend allerdings noch nicht gestoppt wurde. Tatsächlich reichen die Zugewinne nicht einmal aus, um alle Abschläge seit Monatsbeginn wieder auszugleichen, währen die Anleger seit Jahresanfang auf ein Minus von 55,7 Prozent blicken. Die Erwartungen sollten da trotz der jüngsten Kursgewinne nicht zu hoch gesteckt werden.

 

BioNTech wieder auf Angriffskurs

 

Impfstoffaktien waren im gestrigen, eher von roten Vorzeichen geprägten Handel allgemein sehr gefragt. Bei BioNTech (US09075V1026) fielen die Kursgewinne mit 5,2 Prozent noch vergleichsweise überschaubar aus. Immerhin gelang es den Bullen damit aber, den Support bei 150 Euro weiter zu festigen und den Kurs bis Handelsschluss bis auf 157,95 Euro in die Höhe zu treiben. Das ist der höchste Stand seit rund vier Wochen.

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Auftrieb mag das Papier auch aufgrund der Tatsache erfahren haben, dass Meldungen über steigende Corona-Fallzahlen derzeit wieder häufiger auftreten. In Deutschland scheint die Pandemie zwar weiter abzuflachen. In Nordkorea explodieren die Infektionszahlen hingegen regelrecht und auch China bereitet das Virus weiterhin große Sorgen. Derweil warnen hierzulande Forscher vor dem neuen Subtyp BA.5, dessen Anteil bei Neuinfektionen sich mittlerweile auf mehr als ein Prozent gesteigert hat. All das sind klare Anzeichen dafür, dass die Corona-Pandemie noch längst nicht ausgestanden ist.

 

Impfstoff für die Kleinsten

 

Solche bösen Vorahnungen sind zwar allgemein in keiner nur erdenklichen Weise erfreulich. Sie helfen letztlich aber auch der Aktie von Moderna (US60770K1079) auf die Sprünge, welche am Donnerstag um 4,8 Prozent auf 137,98 Euro klettern konnte. Der Chart sieht auch damit zwar ähnlich deprimierend aus wie bei Novavax. Zumindest senden die Bullen aber ein Lebenszeichen aus, womit viele gerade in der aktuellen Marktlage wohl gar nicht mehr gerechnet hätten.

Derweil wird in der Schweiz eine Zulassung des Moderna-Impfstoffs für Kinder bis zu einem Alter von fünf Jahren geprüft. Ob die wirklich eine Corona-Impfung brauchen oder nicht, darüber lässt sich streiten, was auch munter getan wird. Für die Anleger würde sich bei einem positiven Urteil aber zumindest die Aussicht auf wieder steigende Umsätze mit Impfstoffen ergeben. Letztlich fällt das aber kaum weiter ins Gewicht und im Fokus bleiben weiter Chancen und Risiken mit Blick auf internationale Märkte und die allgemeine Corona-Lage.

 

Es ist noch nicht vorbei

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistWer die Pandemie schon für beendet ansah und bei Impfstoffherstellern bereits mit einem Sturz in Richtung Nullpunkt rechnete, wird dieser Tage offenbar eines Besseren belehrt. Zwar ist das Infektionsgeschehen in den meisten Ländern weit entfernt von den traurigen Höhepunkten im vergangenen Jahr. Teilweise steigen die Fallzahlen aber wieder an, während bei den Experten Ängste um neue Varianten nie verflogen sind. Sollte noch einmal eine neue Welle entstehen, könnte das den Impfstoff-Firmen wieder ordentlich auf die Sprünge helfen. Genau darauf spekulieren letztlich all jene, die jetzt beherzt zugreifen.

 

20.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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