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Bei BioNTech wird auf die vierte Impfung spekuliert, Valneva erlebt einen schweren Rückschlag, Netflix weiter im Abwärtstrend und auch Steinhoff findet keinen Boden

Deprimierende Stimmung mach sich an den Märkten breit

NTG24 - Bei BioNTech wird auf die vierte Impfung spekuliert, Valneva erlebt einen schweren Rückschlag, Netflix weiter im Abwärtstrend und auch Steinhoff findet keinen Boden

 

Die erhoffte Erleichterung konnte Macrons Wahlsieg gestern an den Börsen nicht bringen. Stattdessen stand wieder alles ganz im Zeichen von Zinssorgen und der hohen Inflation, was zu einem regelrechten Ausverkauf von zahllosen Aktien sorgte. Nur wenige Ausnahmen schafften es, überhaupt grüne Vorzeichen aufs Parkett zu bringen.

Eine solche Ausnahme war BioNTech (US09075V1026), wo die Kurse sich um 2,8 Prozent verbessern konnten. Dabei gab es noch nicht einmal unbedingt gute Nachrichten rund um den Mainzer Wirkstoffentwickler. Stattdessen machte eine Studie aus den USA die Runde, wonach der Schutz vor Corona nach der dritten Impfung schon nach drei Monaten schwer nachlässt.

Die Ergebnisse sind noch mit Vorsicht zu genießen, sie heizen aber Spekulationen und Hoffnungen rund um eine mögliche vierte Impfrunde an. Selbst wenn eine solche empfohlen werden sollte, ist allerdings fraglich, wie hoch die Nachfrage ausfällt. In Deutschland haben bisher nicht einmal 60 Prozent der Bevölkerung eine dritte Impfung erhalten und die Impfkampagne ist weitgehend eingeschlafen.

 

Den Aktionären reißt der Geduldsfaden

 

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Werbebanner EMH PM TradeWährend bei BioNTech schon über die vierte Impfung diskutiert wird, wartet Valneva (US92025Y1038) weiterhin darauf, überhaupt mal die ersten Impfungen verteilen zu können. Nachdem ursprüngliche Pläne für eine Zulassung durch die EMA im ersten Quartal sich bereits in Luft auflösten, wurde zunächst der April für die freudige Nachricht in Aussicht gestellt. Nun kommt es aber schon wieder zur nächsten Verzögerung.

Wie die „Tagesschau“ berichtet, forderte die Europäische Arzneimittelagentur einmal mehr weitere Informationen ein, sodass eine Zulassung noch in diesem Monat als unmöglich angesehen werden darf. Valneva kündigte bereits an, mit der Behörde weiterhin eng zusammenarbeiten zu wollen, zeigte sich aber enttäuscht über die jüngste Entscheidung. Auch bei den Anteilseignern fiel das Urteil deutlich aus. Der Aktienkurs von Valneva brach am Montag um 14,55 Prozent bis auf 13,10 Euro ein.

 

Die Bären lassen bei Netflix nicht locker

 

Keine neuen Hiobsbotschaften gab es bei Netflix (US64110L1061) zu hören. Allerdings setzte sich der durch miese Zahlen ausgelöste Abwärtstrend weiter fort und beförderte das Papier um 2,05 Prozent tiefer in Richtung Süden. Zeitweise ging es noch weiter abwärts und bei 191,22 Euro erreichten die Bären ein frisches 52-Wochen-Tief. Es dürfte sehr wahrscheinlich nicht das letzte gewesen sein.

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Auf dem Streaming-Anbieter lastet vor allem, dass es derzeit so überhaupt keine Perspektive für neuerliches Wachstum gibt. Stattdessen geht das Unternehmen selbst davon aus, dass die Abo-Zahlen im laufenden Quartal deutlich zurückgehen. Über die Reaktion darauf lässt sich streiten. Netflix plant vor allem damit, die laufenden Kosten zu senken und all jene zur Kasse zu bitten, die bisher einen Account von Freunden oder Verwandten mitgenutzt haben. Es gibt berechtigte Zweifel daran, ob der Konzern damit für neue Begeisterung sorgen kann. Auf der anderen Seite ist es wohl an der Zeit, die hohen Betriebskosten von den Kunden auch einzufordern. Das Timing für den Crash könnte kaum schlechter sein, da das allgemeine Stimmungstief für zusätzlichen Verkaufsdruck sorgt.

 

Es hilft alles nichts

 

Steinhoff (NL0011375019) konnte derweil im gestrigen Handel tatsächlich leichte Zugewinne erringen, damit aber keinerlei neue Signale aussenden. Zuletzt verpufften gute Ergebnisse der Tochter Pepco weitgehend unbemerkt und es bestehen weiterhin große Sorgen rund um die Zukunft des angeschlagenen Konzerns. Größtes Thema sind und bleiben die enormen Schulden und vor allem die Tatsache, dass niemand so genau zu wissen scheint, wie mit jenen am besten umzugehen ist.

Auf Antworten auf die brennendsten Fragen warten die Aktionäre schon eine ganze Weile. Solange die nicht kommen, dürfte sich am Abwärtstrend kaum etwas ändern. Schon gar nicht, nachdem so ziemlich alle wichtigen charttechnischen Unterstützungen nach unten durchkreuzt wurden. Angesichts der aktuellen Ausgangslage halten die Bullen sich bisher noch recht wacker, denn weiteren Abwertungen bis in Richtung 0,12 Euro steht prinzipiell nur wenig im Weg. Bei Handelsschluss am Montag standen immerhin noch 0,169 Euro auf dem Ticker.

 

Kein Grund zur Panik?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistWer momentan einen Blick auf den Aktienmarkt wagt, dem kann ganz schnell alles vergehen. Nichts als rote Vorzeichen gibt es zu sehen und die Ausnahmen davon müssen Anleger momentan mit der Lupe suchen. In Panik geraten muss deshalb allerdings noch niemand, denn die Börsen haben schon ganz andere Krisen durchgestanden. Fraglos stehen schwierigere Zeiten als in den letzten Jahren bevor. Dennoch bleibt es dabei, dass jeder Kurssturz immer auch neue Chancen mit sich bringt, denn viele Aktien sind aktuell so günstig wie schon seit Jahren nicht mehr zu haben. Leider lässt sich aber natürlich nicht mit Sicherheit sagen, welche Titel demnächst zur großen Gegenbewegung ausholen und wo noch mit weiteren Abschlägen vor einer möglichen Trendwende zu rechnen ist.

 

26.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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