als .pdf Datei herunterladen

Den Kaffeepreis treiben viele Faktoren

Nicht nur Ernteprognosen treiben den Kaffeepreis

NTG24 - Den Kaffeepreis treiben viele Faktoren

 

Eine Kombination aus klimatischen Extremfaktoren vor allem in Brasilien, Verteilungskonflikten in Kolumbien und Lieferkettenstörungen lastet auf dem Kaffeepreis. Sollten die Ernteprognosen auch für das Jahr 2022 nicht besser werden, ist mit einem mittelfristigen Anstieg bis auf 3 US-Dollar je Pfund Kaffee zu rechnen.

Es kommt derzeit einiges zusammen auf dem Kaffeemarkt. Bereits in unserem Beitrag vom 21.07.2021 berichteten wir über die Auswirkungen der extremen Wettereinflüsse in einer Kombination von Dürre und Frost auf die Kaffeeernte vor allem in Brasilien.

Inzwischen sinken die Kaffeeexporte aus Brasilien und belasten das Sentiment ebenso, wie sie den Kaffeepreis nach oben getrieben haben. Zwar hat dieser in den vergangenen Wochen seinen starken Anstieg vom Juli 2021 konsolidiert. Jedoch deutet vieles darauf hin, dass er vor einem nächsten Aufwärtsschub steht.

 

 

Denn neben Brasilien dürfte Branchenberichten zufolge auch der weltweit zweitgrößte Exporteur von Arabica-Kaffee, Kolumbien, in diesem Jahr rund 1 Million Sack Kaffee, die rund 10 % der Ernte entsprechen, weniger ausführen.

Damit dürfte es zu weiteren Turbulenzen in der Lieferkette von Kaffee kommen und den operativen Stress auf Exporteure, Händler und Röstereien weiter erhöhen.

Anzeige:

Werbebanner ZB-SeminarEs ist allerdings nicht nur Dürre und Frost, die den Kaffeepreis nach oben treiben. Insbesondere der Corona-Lockdown und in der Folge politische Unruhen belasten die Exporte und damit die Versorgungssicherheit. So fordern etwa die kolumbianischen Kaffeebauern mehr Geld für ihre Kaffeebohnen. Hinzu kommt auch eine neue Marktdynamik, welche in Kolumbien sichtbar wird. In den letzten Jahren verkauften die Kaffeebauern ihre Ernte vor der Lese zu einem festen Preis, was sich bei fallenden Kaffeepreisen als gute Strategie herausstellte. Bei steigenden Kaffeepreisen ist es jedoch profitabler, mit dem Verkauf zu warten. Dies beschleunigt dann den Preisauftrieb zusätzlich.

Dies gilt insbesondere bei einer in schwächeren Währungen gehandelten Rohstoffen. Ein Blick auf den in Brasilien in brasilianischen Real gehandelten Arabica-Futurekontrakt verdeutlicht dies.

 

 

Damit dürfte der Kaffeepreis bei aktuell gut 2 Dollar je Pfund Kaffee seine Spitze noch lange nicht gesehen haben. Denn sollte sich dieser ungelöste Verteilungskonflikt zwischen Herstellern und Händlern weiter zuspitzen und es dabei zu noch stärkeren Verwerfungen in der Lieferkette kommen, dürften Preise von 3 Dollar je Pfund Kaffee in nicht weit entfernter Zukunft realistisch sein. Vor allem dann, wenn auch in Brasilien die Dürre anhalten.

 

Und was ist das Fazit?

 

Der Kaffeepreis spiegelt mit seiner Aufwärtsdynamik eine Kombination aus Klimafaktoren, sozialen Verteilungskonflikten, Spannungen in der Lieferkette und Währungsturbulenzen. Vor diesem Hintergrund ist es realistisch, von einem weiter steigenden Kaffeepreis auszugehen. Aus charttechnischer Sicht ist ein mittelfristiger Anstieg auf 3 Dollar je Pfund Kaffee durchaus realistisch.

 

22.10.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)