Kalidünger in der Angebotsklemme - Kali + Salz auf der Überholspur
Wird Kalidünger der neue Hotspot?
Der Anstieg der Energiepreise und die Invasion Russlands in die Ukraine haben zu bedeutenden Marktstörungen auf dem Kalidüngermarkt geführt. Dies bestätigte anläßlich seiner jüngsten Geschäftszahlen auch der weltgrößte Kaliproduzent Nutrien. Aus diesem Grund erscheint ein zweiter Blick auf die potenziellen Entwicklungsszenarien bei Kalidünger interessant. Einer der Profiteure ist auch K+S.
Als am 02.05.2022 der kanadische Kaliproduzent Nutrien (CA67077M1086) seine Zahlen für das 1. Quartal 2022 präsentierte, waren nicht nur die reinen Umsatz- und Ertragszahlen von Interesse, sondern vor allem der allgemeine Marktausblick. Denn dieser dürfte so ziemlich alle Konsumenten betreffen, deren Ernährung auf der Basis von Dünger erzielt wird.
Nutrien skizzierte dabei ein spannungsgeladenes Entwicklungsszenario. Denn der weltgrößte Düngemittelproduzent erwägt, die Dünger-Produktion zu erhöhen, da die Lieferstörungen auf dem Kalidüngermarkt voraussichtlich deutlich über das laufende Geschäftsjahr 2022 anhalten dürften.
Die Preise für Düngemittel sind auf nach der Invasion Russlands in die Ukraine auf neue Allzeithochs gestiegen. Parallel dazu haben die Sanktionen gegen Weißrussland einen großen Teil der weltweiten Kalidüngerversorgung in Turbulenzen gebracht. Diese Sanktionen haben dabei das Potenzial, länger anhaltende Auswirkungen zu haben, da es einige Zeit dauern wird, die Exportkapazität der Region wieder aufzubauen. Dieser Ansicht ist zumindest Nutrien-CEO Ken Seitz.
Die Kanadier hatten bereits zuvor angekündigt, die Kaliproduktion im Jahr 2022 um etwa eine Million Tonnen auf 15 Millionen Tonnen zu steigern, wobei der größte Teil des zusätzlichen Volumens in der zweiten Jahreshälfte anfallen wird. Auf Russland und Weißrussland entfallen laut Nutrien etwa 40 % der weltweiten Kaliproduktion und -exporte.
Ein anderer bedeutender Profiteur dieser Entwicklung ist Kali + Salz (DE000KSAG888). Dessen Aktienkurs-Entwicklung hat das obige Entwicklungsszenario bereits antizipiert, wobei die Aktie aus charttechnischer Perspektive seit Jahresbeginn mehrere sehr starke Kaufsignale gegeben hat (s. Chart).
Kali + Salz auf TradingView
Und was ist das Fazit?
Die Höchstkurse für Kalidünger haben die ökonomischen Rahmenbedingungen für Düngemittelhersteller wie Nutrien und K+S deutlich verbessert, was deren Aktien auch nach dem jüngsten starken Anstieg mittelfristig interessant macht.
Denn in den aktuellen Szenarien ist der ,,Real Case‘‘ weder, dass sich der Krieg in der Ukraine auf Europa ausdehnt, noch, dass die Lieferketten für Kalidünger durch Kriegshandlungen und Sanktionen dauerhaft gestört sind. Sollten sich die Indizien für ein solches Szenario verdichten, dürfte es auch bei Kalidünger zu einer Neueinschätzung kommen. In Verbindung mit den in diesem Falle weiter steigenden Energiekosten ergibt sich ein turbulenter Entwicklungspfad, auf dem der ökonomische Wert von Kalidünger nochmals deutlich steigen dürfte!
05.05.2022 - Arndt Kümpel
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