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Aufgrund gesetzlicher Vorgaben verabschiedet sich Siemens Energy in den USA von der Frauenquote

Ob die Richtung bei Siemens Energy vollständig angepasst wird, ist noch offen

NTG24 - Aufgrund gesetzlicher Vorgaben verabschiedet sich Siemens Energy in den USA von der Frauenquote

 

Das Thema Diversität ist in den USA derzeit kein Leichtes. Jahrelang bemühten sich Unternehmen darum, für mehr Gleichbehandlung zu sorgen. Die seit Januar amtierende Regierung unter Donald Trump sieht darin allerdings den falschen Weg und setzt Konzerne im Land massiv unter Druck, sich von allerlei Maßnahmen zu verabschieden. Insbesondere feste Quoten darf es nicht mehr geben, da die Republikaner ihrerseits darin eine mögliche Benachteiligung bestimmter Gruppen sehen.

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Unter dem Druck haben bereits viele nachgegeben. Auch bei Siemens Energy (DE000ENER6Y0) gibt es nun Konsequenzen. Das Unternehmen hat die Frauenquote in den USA gestrichen. Dort gilt nun nicht länger das Ziel, dass Frauen bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der Führungspositionen besetzen. Die Quote wurde erst kürzlich von 24 Prozent nach oben angepasst. Für den Moment handelt es sich um eine Ausnahmeregelung.

 

 

 

Kritik daran dürfte nicht ausbleiben, doch bleibt Siemens Energy laut Unternehmensangaben keine andere Wahl. Rechtliche Vorgaben würden zu der Anpassung zwingen. Ob diese nun auch im Gesamtkonzern angewandt wird, soll jetzt geprüft werden. Dafür gibt es zwar keine rechtliche Notwendigkeit, allerdings dürfte man es sich nicht mit der US-Regierung verscherzen wollen. Ansonsten könnten Aufträge aus dem Weißen Haus ausbleiben, entsprechende Beispiele gab es bei anderen Firmen bereits zur Genüge.

 

Eine Gratwanderung für Siemens Energy

 

Gleichzeitig braucht Siemens Energy dringend neues Personal und ist daher sehr bemüht darum, sich als offener Arbeitgeber zu präsentieren. Die Einhaltung von US-Vorgaben wird daher zur Gratwanderung. Beim ideologisch geprägten Kurs der US-Regierung möchte man zumindest niemanden verärgern, gleichzeitig aber potenzielle Bewerber nicht um Diskriminierung im Unternehmen fürchten lassen.

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Werbebanner DegussaDeshalb bemühen sich die Verantwortlichen auch darum, die nun getroffene Entscheidung etwas zu relativieren. Personalchefin Schlute-Kutsch wird im „Handelsblatt“ etwa mit den Worten zitiert, dass es sich um „Minimalanpassungen“ handele. Man sehe Diversität und Inklusvion weiterhin als ein Kernelement der eigenen globalen Kultur an. Allerdings wird auch weltweit eine Gleichbehandlung angestrebt. Daher stellt sich nun die Frage, wie mit der Lage umzugehen ist. Eine finale Entscheidung wurde noch nicht getroffen.

Auch andere führende Köpfe unterstreichen, dass Vielfalt bei Siemens Energy weiterhin ein zentrales Thema sein solle. Der Verweis auf die Politik ist zwar nachvollziehbar, dürfte Siemens Energy vor Kritik aber kaum schützen. Denn Ideologie ist auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums zu finden, und dort klagen Kritiker darüber, dass Konzerne bei ihren angeblich so wichtigen Diversitätszielen schon beim kleinsten Widerstand einknicken würden. Sehr viel lieber würde man dort eine direkte Konfrontation sehen.

 

Im Sinne der Anleger

 

Dass Siemens Energy einen solchen Weg nicht bestreitet, das dürften die Aktionäre letzten Endes begrüßen. Denn der Energiekonzern lebt in den USA zu nicht unwesentlichen Teilen von Staatsaufträgen. Jene zu gefährden, würde bedeuten, auch die eigenen Wachstumschancen in Gefahr zu bringen. Auch aufgrund der eigenen Verpflichtungen gegenüber den Anteilseignern lässt sich argumentieren, dass Siemens Energy gar keine andere Wahl bleibt, als Anpassungen für die USA vorzunehmen. Ansonsten könnte man sich schnell Klagen von Aktionären einhandeln.

Das Thema bleibt ein heißes Eisen, welches auch in Zukunft zu hitzigen Diskussionen führen dürfte. Dass Siemens Energy sich nach eigener Darstellung an Recht und Ordnung hält, nehmen die Anleger dem Unternehmen nicht krumm. Der Aktienkurs legte am Donnerstag weiter leicht zu und landete zu Handelsschluss mit 92,90 Euro nur knapp unter dem Allzeit-Hoch bei 94,88 Euro. Abseits von Sorgen um die Unternehmenskultur lässt sich noch immer ein imposanter Aufwärtstrend feststellen, der noch lange nicht am Ende sein muss. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt und die Bilanzen wissen zu gefallen. Selbst die Sorgentochter Gamesa scheint auf dem richtigen Weg zu sein.

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27.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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