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Weiterer Gegenwind für die Allianz, Sturmschäden könnten auch Munich Re belasten, Lockheed Martin profitiert vom Säbelrasseln, derweil macht sich bei Gazprom Unsicherheit breit

Die nächsten Tage werden für Anleger kaum einfacher

NTG24 - Weiterer Gegenwind für die Allianz, Sturmschäden könnten auch Munich Re belasten, Lockheed Martin profitiert vom Säbelrasseln, derweil macht sich bei Gazprom Unsicherheit breit

 

Während die Börsen am Wochenende stillstehen, ging die Sturmserie in Deutschland gestern in die nächste Runde. In zahlreichen Gegenden hatte das teils heftige Konsequenzen. Laut Informationen der „Tagesschau“ kam es zu drei Toten, außerdem musste die Feuerwehr zu zahllosen Einsätzen ausrücken und die Sachbeschädigungen türmen sich nur so in die Höhe.

Momentan gehen Experten davon aus, dass die Schäden sich auf deutlich mehr als eine Milliarde Euro belaufen werden, wenn alles vorbei ist. Das sind Kosten, die zu nicht unwesentlichen Teilen die Allianz (DE0008404005) schultern muss. Schließlich handelt es sich um einen der größten Versicherer im Land, welcher auch Gebäudeversicherungen und Kaskoversicherungen im Programm hat.

Da ist nur damit zu rechnen, dass in den kommenden Tagen enorm viele Anträge auf Versicherungsleistungen eintrudeln werden. Für die Aktie des Unternehmens kommt das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn erst vor wenigen Tagen zeigten sich viele Anleger enttäuscht von den letzten Quartalszahlen. Der nächste Kursrutsch ist jetzt nicht unbedingt besiegelt, aber auch nicht allzu unwahrscheinlich.

 

Schwere Belastung für die Münchener Rück?

 

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Werbebanner EMH PM TradeNatürlich trifft das Ganze die Allianz nicht gänzlich unvorbereitet und rückversichert ist das Unternehmen unter anderem durch die Münchener Rück (DE0008430026). Mittelfristig wird jene von den Sturmschäden durch „Kyrill“, „Zeynep“ und Co. also einiges zu tragen haben. Wie viel genau, das lässt sich bisher noch nicht abschätzen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach rechnet damit, dass die Lage sich frühestens am Dienstag wieder beruhigen wird. Bis dahin wird wohl noch ein weiteres Sturmtief namens „Antonia“ über weite Teile des Langes fegen und potenziell für weitere enorme Schäden sorgen. Da sich darauf eine gewisse Unsicherheit für Aktien von Versicherern und Rückversicherern ergibt, ist zumindest mit einer vorsichtigen Grundhaltung der Börsianer beim Umgang mit den Papieren der Münchener Rück zu rechnen.

 

Ein zweifelhaftes Geschäft

 

Das zweite beherrschende Thema neben den hiesigen Stürmen ist an diesem Wochenende mal wieder der drohende Ukraine-Krieg. Noch immer rechnen die NATO-Staaten fest mit einer Invasion Russlands irgendwann in den kommenden Tagen. An den Märkten schürt das Unsicherheit und es geht fast durch die Bank abwärts mit den Aktienkursen. Selbstredend gibt es aber auch Ausnahmen.

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Rüstungsaktien wie Lockheed Martin (US5398301094) florieren in diesen Tagen. Schon seit sich Ende November die ersten Sorgen um eine enorme Ansammlung russischer Truppen an der ukrainischen Grenze breit machten, steigt der Titel munter in die Höhe. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele westliche Staaten das größte europäische Land mit Waffen versorgen. In den Augen vieler ist das auch berechtigt und nicht jeder dürfte ein schlechtes Gewissen bei den Kurssprüngen von Lockheed Martin haben. Dennoch ist sehr zu wünschen, dass die Lage sich doch noch entspannt, auch wenn hier dann mit einer gewissen Korrektur zu rechnen wäre.

 

Gazprom könnte ins Kreuzfeuer geraten

 

In die andere Richtung geht es aufgrund der Ukraine-Krise mit der Aktie von Gazprom (US3682872078). Da eine russische Invasion schwerwiegende Sanktionen aus dem Westen nach sich ziehen würde, welche den Versorger wahrscheinlich besonders hart treffen würden, bleiben derzeit viele auf der Seitenlinie. Selbst erneut steigende Gaspreise können die Laune da kaum aufhellen.

Um Russland für einen möglichen Einmarsch teuer bezahlen zu lassen, werden derzeit mehrere Möglichkeiten diskutiert. Ein Aus von Nord Stream 2 gilt fast als gesetzt, manch einer geht aber noch sehr viel weiter und fordert ein komplettes Einfrieren jeglicher Gaszukäufe aus Russland. Das würde Russland fraglos viel Kopfzerbrechen bereiten, Europa würde sich damit aber auch ins eigene Fleisch schneiden. Unbedingt zu rechnen ist mit einem solchen Szenario also nicht, doch allein die Aussicht darauf führt zu spürbarem Druck von oben bei der Aktie von Gazprom.

 

Die Nervosität steigt

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDas Wetter ist nie vollständig berechenbar, die weiteren Entwicklungen in der Ukraine sind es noch weniger. So blicken die Aktionäre erst einmal ungewissen Zeiten entgegen, was Gift für die Stimmung ist. Sollte der heutige Tag also noch irgendeine unerwartete Wendung mit sich bringen, so ist zum Beginn der neuen Woche wohl wieder einmal mit fallenden Kursen zu rechnen. Da ist es auch niemandem zu verübeln, zunächst eine abwartende Haltung einzunehmen.

 

20.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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