Kenianischer Schilling nach Allzeittief weiter unter Druck
Kenias Währung mit neuem Allzeittief in US-Dollar
Er hat sich relativ lange gut gehalten. Der kenianische Schilling, der sich nach seinem Allzeittief gegen den US-Dollar Ende 2011 unter abnehmenden Schwankungen unterhalb der Marke von 106,75 Schilling je Dollar halten konnte, ist in diesem Sommer im Zuge des wirtschaftlichen Ausnahmezustandes durch die Corona-Krise auf ein neues Allzeittief gefallen. Aktuell steht der Wechselkurs bei 108,45 Schilling je US-Dollar.
Neuester Auslöser für die Abwertung war die steigende Nachfrage kenianischer Importeure nach US-Dollar.
Dabei trifft die Nachfrage auf ein nach wie vor geringes Dollar-Angebot, was den Wechselkurs noch weiter schwächen könnte.
Ein bedeutender Einflussfaktor der jüngsten Entwicklungen ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg eine der größten Erfolgsgeschichten Kenias – Safaricom.
Die Dividendenzahlungen von Safaricom wie die Dollarnachfrage der Importeure, die nach dem Corona-Lockdown ihre Geschäfte wieder ausweiten, erhöhen die Dollarnachfrage. Gleichzeitig sei die Exportnachfrage nach kenianischen Waren im Ausland noch deutlich unter Vorjahr.
Eine Entscheidung der kenianischen Regierung, das seit 5 Monaten geltende Importverbot für gebrauchte Bekleidung und Schuhe aufzuheben, dürfte die Nachfrage nach US-Dollar zusätzlich erhöhen.
Die Währungsreserven Kenias sinken nun bereits 6 Wochen in Folge und betragen noch 9,25 Mrd. US-Dollar. Dies entspricht einer Importdeckung von 5,61 Monaten.
Fazit
Die außenwirtschaftliche Imbalance und eine sinkende Pufferkapazität kenianischer Devisenreserven dürften für ein Anhalten des Abwertungsdruckes auf den Schilling sorgen. Wir empfehlen deshalb, Positionen in kenianischen Schilling abzusichern.
19.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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