LPKF Laser: Stop Loss - Setzung bei 18,50 Euro

Geschäftslage vorerst weiterhin düster

 

Am 05.08. publizierte der Spezialist für IT- und Industrielasersysteme LPKF LASER + ELECTRONICS (DE0006450000) neben seinen endgültigen Geschäftszahlen zum 2. Quartal 2020 (Umsatz - 16 %, Nettogewinn + 33 % gegenüber Vorjahr) auch einen ersten Ausblick für das laufende 3. Quartal.

Bedingt durch einen im 1. Halbjahr verzeichneten Auftragsbestandsrückgang von - 30 % sowie einen Auftragseingangsrückgang von - 14 % gegenüber Vorjahr enttäuschte der vom Konzernvorstand gegenüber dem 2. Quartal nun für das 3. Quartal im Mittelwert erwartete Umsatzrückgang von ca. - 16 % sowie im Mittelwert prognostizierte Betriebsgewinnrückgang von ca. - 60 % die bis dahin gültigen Markterwartungen auf ganzer Linie.

Die ausführlichere Analyse zu diesem Zahlenwerk können Sie dem zurückliegenden Update zu unserem Themendepot ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN vom 11.08. entnehmen, in dem die Aktie aktuell allokiert ist.

In dieser Analyse haben wir ausgeführt, dass wir allein im Vertrauen auf eine in 2021 sowie auch in 2022 eintretende starke Geschäftsbelebung und daraufhin entsprechend moderate Aktien-KGVs an der Aktienposition von LPKF Laser zunächst unverändert festhalten.

Gestern irritierte ein Vorabbericht der kommenden Ausgabe der „Euro am Sonntag“ jedoch die Märkte ein weiteres Mal und schickte die Aktie erneut um mehr als - 3 % auf Talfahrt, wonach infolge weiter ausbleibender und möglicherweise bis in 2021 verschobener Großaufträge trotz bereits bestehender Kurzarbeit der Belegschaft weiter an der Kostenschraube gedreht und das gebundene Betriebskapital auch durch zusätzliche Lagerbestandsreduzierungen bis Jahresende weiter signifikant reduziert werden soll.

Wir halten dieses abgegebene Unternehmenssignal, dem momentan offenbar zunehmenden Negativtrend der operativen Geschäftstätigkeit nun an allen Ecken und Enden mit konsequenten, administrativen Gewinnsteigerungsmaßnahmen begegnen zu müssen, für bedenklich, zumal ganz im Gegensatz hierzu die Geschäftslage selbst bei vielen anderen Industrie- und erst recht Technologiekonzernen im laufenden 3. Quartal mittlerweile wieder auf einen deutlichen Erholungspfad eingeschwenkt ist.

Auch die anknüpfende Aussage des Konzernvorstands, in der für 2020 nur noch „insgesamt schwarze“ Zahlen im Konzernreingewinn in Aussicht gestellt werden (aktueller Analystenkonsens dagegen: Jahresüberschuss + 7 Mio. Euro = 47 % unter Vorjahresniveau) halten wir implizit für eine weitere tendenzielle Rücknahme der Gewinnerwartungen des Konzerns, nachdem im 1. Halbjahr der Konzernüberschuss gegenüber dem Vorjahr bereits um - 72 % eingebrochen war, dabei aber zumindest noch in absoluter Größenordnung knapp 2 Mio. Euro erreichte.

Wir behalten die Aktie daher vorläufig zwar weiterhin im Bestand unseres Themendepots ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN bei, versehen den Wert jedoch nun mit einem STOP LOSS bei 18,50 Euro (= - 7,7 % vom aktuellen Kursniveau).

 

Aktienchart: LPKF LASER + ELECTRONICS

 

 

22.08.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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