Was steckt im neuen Trend «Smart Farming»?

Chancen in der Lebensmittelbranche

 

Die Investmentchancen im Smart Farming sollten nicht unterschätzt werden. Immerhin wollen 7 Mrd. Menschen ernährt werden, und dies auch vor dem Hintergrund der laufenden geopolitischen Spannungen. Unstrittig ist, dass Hightech schon längst auf dem Kartoffelfeld angekommen ist, doch wie fahren wir diesen Trend?

Durch die Modernisierung der Landwirtschaft sind neue Konzepte wie Precision Farming, Digital Farming und Smart Farming entstanden. Diese Begriffe haben, obwohl sie oft synonym verwendet werden, einen subtilen Bedeutungsunterschied:

Precision Farming und Precision Agriculture (PA) werden allgemein als dasselbe angesehen. In einem Bericht aus dem Jahr 2016 darüber, wie Big Data die globale Lebensmittelkette revolutioniert, definierte McKinsey die PA als: «einen technologiebasierten Ansatz für die Bewirtschaftung der Landwirtschaft, der die Bedürfnisse einzelner Felder und Kulturen beobachtet, misst und analysiert». Laut McKinsey ist die Entwicklung der Präzisionslandwirtschaft von zwei Trends geprägt: Big-Data- und Advanced-Analytics-Fähigkeiten einerseits und Robotik - Luftbilder, Sensoren, ausgefeilte lokale Wettervorhersagen - andererseits.

Der entscheidende Punkt hierbei ist die Optimierung. Bei der Präzisionslandwirtschaft wird nicht die gleiche Menge Dünger über das gesamte Feld ausgebracht, sondern es werden die Bodenschwankungen innerhalb des Feldes gemessen und die Düngerstrategie entsprechend angepasst. Dies führt zu einem optimierten Düngemitteleinsatz, spart Kosten und reduziert die Umweltbelastung.

 

Bildnachweis: © Südzucker AG

 

Smart Farming hingegen ist die Anwendung von Informations- und Datentechnologien zur Optimierung komplexer Bewirtschaftungssysteme. Anders als bei PA liegt der Fokus bei Smart Farming vielmehr auf dem Zugriff auf Daten und deren Nutzung und wie die gesammelten Informationen intelligent genutzt werden können. Smart Farming umfasst also nicht nur einzelne Maschinen, sondern alle landwirtschaftlichen Betriebe. Landwirte können mobile Geräte wie Smartphones und Tablets verwenden, um in Echtzeit auf Daten über den Zustand von Boden und Pflanzen, das Gelände, das Klima, das Wetter, den Ressourcenverbrauch, die Arbeitskräfte, die Finanzierung usw. zuzugreifen. Dadurch verfügen die Landwirte über die erforderlichen Informationen, um fundierte Entscheidungen auf der Grundlage konkreter Daten und nicht aufgrund ihrer Intuition zu treffen.

Die Essenz der digitalen Landwirtschaft liegt in der Wertschöpfung aus Daten. Digital Farming bedeutet, über die blosse Präsenz und Verfügbarkeit von Daten hinauszugehen und aus diesen Daten verwertbare Informationen und einen sinnvollen Mehrwert zu schaffen.

Digital Farming integriert beide Konzepte - Precision Farming und Smart Farming. Unter digitaler Landwirtschaft wird nach einem Beitrag der DLG die «konsequente Anwendung der Methoden des Precision Farming und des Smart Farming, die interne und externe Vernetzung des Betriebs und die gemeinsame Nutzung von webbasierten Datenplattformen» verstanden, mit Big Data-Analysen.

Fazit: Die Investmentchancen sind vielseitig. Wir haben Ihnen hier einmal jene Selektion erstellt, welche Unternehmen in diesem Thema eine Rolle spielen. Zwei der Titel, ARCHER DANIELS MIDLAND und BUNGE LTD, sind auch bereits im Smart Food Basket der UBS vertreten, siehe Ausgabe Nr. 28 "Zürcher Trend") vertreten. Es sind die augenblicklichen Favoriten und in den kommenden Ausgaben werden wir die Stories und Details dazu liefern.

AGCO Corp., Archer Daniels Midland Co., Bucher Industries AG, CF Industries Holdings Inc., Deere & Co., FMC Corp., Kubota Corp., The Mosaic Co., DSM N.V., Trimble Inc., Bunge Ltd., Bayer, KWS Saat, SGS, Baywa, CNH Industrial NV, Hexagon AB, Yara.

Es sind die augenblicklichen Favoriten und in den kommenden Ausgaben werden wir die Stories und Details dazu liefern. 

 

13.09.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

 

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