
Microsoft schlägt mit Marketingmaßnahmen für Microsoft 365 dezent über die Stränge
War das wirklich nur ein Fehler?
Viele Nutzer von Windows dürften am Wochenende nicht schlecht gestaunt haben. Wie das Portal „Netzwelt“ berichtet, wurden jene zum Teil nach einem Start von einer bildschirmfüllenden Werbeanzeige für das Microsoft-365-Abo begrüßt, welches neben Office-Programmen auch einen Zugang zu Cloud-Speicher enthält.
Das ist an sich erstmal nichts neues, allerdings scheint Microsoft (US5949181045) dieses Marketing auf die Spitze getrieben zu haben. Denn mehrere Nutzer berichten, dass sie ihr System nach einer Ablehnung nicht mehr benutzen konnten. Sowohl der Klick auf „Try for free“ als auch auf „No, thanks“ führte zum gleichen Ergebnis: nämlich der Aufforderung, die eigenen Kreditkartendaten einzugeben.
Umgehen ließ sich das Ganze lediglich, indem Windows ohne einen Internetzugang gestartet wurde. Vermutet wird nun, dass es sich lediglich um einen Fehler handelt und Microsoft eine falsche Verlinkung beim Ablehnen-Button gesetzt hat. Das liegt natürlich im Bereich des Möglichen, doch liegt auch der Verdacht nicht allzu weit entfernt, dass dieser „Fehler“ vielleicht nicht ganz unbeabsichtigt passiert ist.
Im Zweifel entscheidet man in hiesigen Gefilden aber stets für den Angeklagten. Microsoft selbst hat sich zu dem Thema bisher noch nicht geäußert, zum größten Teil scheint Windows aber wieder wie vorgesehen zu funktionieren – auch ohne Abo für Microsoft 365. Keine Probleme hatten derweil freilich all jene, die bereits zuvor ein Abo bei dem Dienst abgeschlossen hatten.
Für Microsoft ist das Abo-Modell wichtig
Über die Marketingmethoden von Microsoft lässt sich trefflich streiten. Doch anders als Windows ist Microsoft 365 für den Software-Konzern von enormer Wichtigkeit. Weite Teile der Umsätze werden heute mit solchen Diensten generiert, während Lizenzgebühren für Windows nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Konzern sich mit solchen fragwürdigen Marketingaktionen, ob gewollt oder nicht, eher potenzielle Nutzer vergrault statt neue hinzuzugewinnen. Ich persönlich bin von einer solchen Friss-oder-stirb-Mentalität zumindest wenig angetan, kann aber freilich nur für mich selbst sprechen.
06.02.2023 - Daniel Eilenbrock
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