Erlösung für Nel ASA, davon kann auch Plug Power profitieren, TUI mit guten Signalen bei der Charttechnik und bei Tesla steigt die Spannung
Ganz verschwunden ist die Zuversicht an den Märkten noch nicht
Ein weiterer Monat und damit auch das Halbjahr gehen zu Ende. Viele Handelstage im Juni waren zum Vergessen, doch zum Ausklang scheint es nochmal einigermaßen versöhnlich zuzugehen. Zuletzt gab es so manche Erholung zu sehen und der DAX wird wohl mit einem leichten Plus aus dem laufenden Monat herausgehen. Das Handtuch geworfen haben die Optimisten noch lange nicht, doch einfach werden sie es weiterhin nicht haben.
Gute Laune machte sich am Donnerstag endlich mal wieder bei den Anteilsscheinen von Nel ASA (NO0010081235) breit. Jene kämpften in den letzten Tagen schon fast verzweifelt darum, nicht in Pennystock-Gefilde abzudriften. Fehlende Neuigkeiten machten den Bullen das Leben schwer. Nun konnten die Norweger eine Bestellung für 16 Wasserstofftankstellen in Kalifornien vermelden. Auf eine solche Meldung dürften viele nur gewartet haben.
Auch bei den Analysten kommt das Ganze gut an. Die kanadische Bank RBC ließ sich zwar nicht zu einer Erhöhung des Kursziels hinreißen. Immerhin wurde aber die Kaufempfehlung für Nel ASA bestätigt. Die Aktionäre ließen derweil am Donnerstag die Kurse um 7,6 Prozent auf 1,11 Euro steigen. Das könnte ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zum Turnaround sein. Es wäre aber wünschenswert, wenn gute Neuigkeiten in Zukunft nicht so einen Seltenheitswert hätten. Andernfalls wäre erneuter Verkaufsdruck leider nicht auszuschließen.
Plug Power im Glück
Bei Plug Power (US72919P2020) schien die gute Laune nach erfreulichen Nachrichten schon wieder etwas nachzulassen. Nach einem kurzen Ausflug über die 10-Euro-Marke fand die Aktie sich am Mittwoch bei nur noch etwa 8,50 Euro wieder. Die guten Neuigkeiten aus Richtung der Konkurrenz schlagen sich aber auch hier im Kurs nieder. Um runde fünf Prozent ging es für den US-Konzern gestern aufwärts und der Kurs verbesserte sich wieder bis auf 8,99 Euro.
Sowohl bei Nel ASA als auch bei Plug Power bleibt der langfristige Chart ein trauriger Anblick und die jüngsten Kursgewinne sind allenfalls ein Trostpflaster für langjährige Aktionäre. Es zeigt sich aber, dass durchaus noch Leben im Wasserstoff-Sektor steckt. Woran es viel zu oft fehlt, sind konkrete (Groß-)Aufträge und damit die Aussicht auf wachsende Umsätze in absehbarer Zeit. Liegen solche Meldungen vor, geht es auch schnell wieder aufwärts, wie sich am Donnerstag zeigte.
TUI: Besser als nichts
Ohne nennenswerte Neuigkeiten musste im gestrigen Handel die Aktie von TUI (DE000TUAG505) auskommen. Dennoch reichte es immerhin für ein Plus von 1,05 Prozent, nachdem es schon am Mittwoch etwas aufwärts ging. Bäume reißen die Bullen mit einem Schlusskurs von 6,57 Euro noch nicht aus. Immerhin gelingt aber der Sprung über die 38-Tage-Linie. Damit gibt es im Chart zumindest ein kleines Ausrufezeichen.
Unverändert blicken die Aktionäre mit Spannung auf das anstehende Sommergeschäft. Die Umsätze dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit darüber entscheiden, in welche Richtung es mit TUI an der Börse mittelfristig gehen wird. Die Hauptsaison gilt als Gradmesser dafür, was vom Touristik-Sektor nach Corona und Inflation in Zukunft zu erwarten ist. Es ist aber noch reichlich Geduld gefragt, bis es hier handfeste Ergebnisse zu sehen geben wird.
Tesla im Rampenlicht
Deutlich früher wird es bei Tesla (US88160R1014) Neuigkeiten zu vermelden geben. Schon in der kommenden Woche dürfte es Auslieferungszahlen für den Juni geben. Mit jenen wird sich sehr wahrscheinlich auch entscheiden, ob die Rallye der letzten Wochen Bestand haben wird oder nicht wieder schnell in sich zusammenfällt. Am Donnerstag hielt die Anteilseigner sich vornehm zurück und bei rund 236 Euro trat die Tesla-Aktie auf der Stelle.
Im Vorfeld macht sich auf Seiten der Analysten Optimismus breit. Die Konsensschätzung der Experten geht laut „Bloomberg“ davon aus, dass Tesla im zweiten Quartal knapp 450.000 Autos abgesetzt haben wird. Das wäre nicht weniger als ein neuer Rekord für das Unternehmen. Ob Tesla diesen Erwartungen letztlich auch gerecht werden kann, das wird sich schon bald zeigen.
Nichts Neues unter der Sonne
Grundsätzlich hat sich im Juni nur wenig geändert an den Märkten. Dauerbrenner-Themen wie die Zinspolitik der großen Notenbanken und die Furcht vor der Rezession sind nie wirklich verschwunden. Sie standen nur mal mehr und mal weniger im Fokus. Es bleibt bei einer gewissen Zurückhaltung aufgrund der vielen Unsicherheiten. Dass trotz alledem viele Einzeltitel noch eine gute Figur abgeben, lässt für das anstehende Halbjahr das Beste hoffen.
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30.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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