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Zinssorgen belasten Tesla und TeamViewer, Valneva weiterhin im Sinkflug und auch Nel ASA sieht kaum noch Land

Ein schwarzer Tag an den Börsen

NTG24 - Zinssorgen belasten Tesla und TeamViewer, Valneva weiterhin im Sinkflug und auch Nel ASA sieht kaum noch Land

 

Nachdem die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie die Laune der Börsianer zu Beginn des neuen Jahres noch beflügelte, scheint mittlerweile schon wieder die Luft raus zu sein. Enorme Korrekturen am Donnerstag waren dabei nicht einfach nur auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen. Stattdessen machen sich mal wieder Ängste um steigende Zinsen breit.

Allem Anschein nach könnte die US-Notenbank Fed im laufenden Jahr vier statt angedachten drei Zinserhöhungen vornehmen und der erste Schritt könnte schon früher kommen als gedacht. Bisher gibt es darüber noch keine Bestätigung, die Spekulationen alleine reichen aber aus, um ein Erdbeben an den Märkten auszulösen. Besonders schwer getroffen davon sind Technologiewerte wie Tesla (US88160R1014).

Hier segelte der Kurs gestern gleich um satte acht Prozent in Richtung Süden und schlug bei Handelsschluss bei 932,10 Euro auf. Das ist noch kein Weltuntergang und immerhin hält der Konzern sich in Sachen Bewertung über der Linie von einer Billion USD. Dennoch dürften viele enttäuscht darüber sein, dass die zarte Erholung ein jähes Ende zu finden scheint.

 

Schwerer Rückschlag für TeamViewer

 

Auch TeamViewer (DE000A2YN900) konnte der schlechten Stimmung nicht entrinnen. Zwar hielten die Abschläge sich hier mit rund zwei Prozent eher in Grenzen. Das ist aber wohl vornehmlich darauf zurückzuführen, dass die Aktie des Softwareunternehmens schon zuvor tief im Kurskeller unterwegs war.

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Werbebanner ClaudemusDass die 12-Euro-Marke mittlerweile deutlich unterschritten wurde, per Handelsschluss standen gestern 11,60 Euro auf dem Ticker, ist alles andere als ein gutes Zeichen. Mal wieder scheinen sich Hoffnungen auf ein Comeback in Luft aufzulösen. Zeitweise ging es sogar bis auf 11,20 Euro abwärts und das Allzeit-Hoch bei 10,75 Euro geriet schon wieder in Sichtweite. Sollten die Zinsängste zunehmen und durch die Fed noch bestätigt werden, könnte es schon bald neue, traurige Negativrekorde zu sehen geben.

 

Jetzt brechen alle Dämme

 

Auch bei den Impfstoffherstellern zeigte sich im gestrigen Handel keinerlei Besserung. Die schon seit Wochenbeginn schwer unter Druck stehende Aktie von Valneva (FR0004056851) wertete um 3,5 Prozent ab und begab sich bis auf 17,37 Euro hinunter. Offenbar rechnen die Anleger weiterhin nicht damit, dass mit Omikron noch einmal der große Run auf Impfungen stattfinden wird.

Speziell bei Valneva bestehen ferner immer größere Zweifel darüber, ob der Tot-Impfstoff der Franzosen sich wirklich als der lang beschworene Gamechanger erweisen wird. Zwar rechnet sich manch einer aus, dass vor allem all jene interessiert sein könnten, die mRNA-Impfstoffe ablehnen. Untersuchungen zeigen aber, dass ein nicht kleiner Teil dieser Klientel Impfungen an sich kritisch gegenüber steht und sich wohl auch nicht von neuen Vakzinen überzeugen lassen wird. Vielleicht bringt eine Zulassung, mit der bis Ende März gerechnet wird, noch einmal frischen Wind. Es gibt aber keine Garantie dafür, dass jene auch tatsächlich erteilt wird.

 

Droht der Absturz bei Nel ASA?

 

Auch Nel ASA (NO0010081235) wurde zuletzt von roten Vorzeichen dominiert und fiel am Donnerstag um 5,2 Prozent in die Tiefe. Das wäre an sich vielleicht noch zu verkraften. Allerdings scheinen die Bullen nun endgültig den Kampf um die Marke bei 1,50 Euro zu verlieren. Die Aktie des Wasserstoff-Spezialisten verabschiedete sich zuletzt mit nur noch 1,45 Euro aus dem Handel.

Sollte es hier nicht zu einer schnellen Erholung kommen, würde die Charttechnik jetzt ohne Weiteres noch größere Verluste zulassen. Die könnten sich im schlimmsten Fall bis in Richtung 52-Wochen-Tief bei 1,19 Euro oder sogar darüber hinaus ziehen. Zwar gibt es sowohl bei 1,40 Euro als auch 1,25 Euro noch gewisse Unterstützungen. Ob diese bei einer explosiven Mischung aus Zinsängsten und einem insgesamt schwächelnden Wasserstoff-Sektor besonders stabil ausfallen werden, darf aber angezweifelt werden.

 

Schreck lass nach

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAngesichts der Tatsache, dass rund um die derzeit im Gespräch stehenden zusätzlichen Zinserhöhungen im laufenden Jahr noch nichts in Stein gemeißelt ist, scheinen die Abschläge im gestrigen Handel teilweise schon etwas übertrieben auszufallen. Bei dem einen oder anderen Titel schreit das Ganze förmlich nach einer schnellen Erholung. Besonders dann, sollten die Gerüchte sich als nicht zutreffend erweisen. Jene sind zwar nicht ganz aus der Luft gegriffen und fußen zu großen Teilen auf offiziellen Protokollen. Das muss aber nicht unbedingt viel heißen.

Natürlich wäre es riskant, gerade jetzt auf baldige Kursgewinne zu setzen. Wie immer werden hohe Risiken aber auch mit den größten Chancen belohnt. Grundsätzlich gibt es gerade bei europäischen Titeln die Aussicht auf eine Beruhigung der Lage in den nächsten Tagen. Schließlich hält die EZB bisher an ihren Plänen fest, das Geld auch in diesem Jahr konsequent weiter billig herzugeben.

 

07.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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