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Novo Nordisk enttäuscht erneut, Evotec stürzt nach Zahlen ab, Eli Lilly verhandelt mit Trump und bei Bayer zittern die Aktionäre

Von Euphorie ist im Segment nicht mehr viel geblieben

NTG24 - Novo Nordisk enttäuscht erneut, Evotec stürzt nach Zahlen ab, Eli Lilly verhandelt mit Trump und bei Bayer zittern die Aktionäre

 

Letztes Jahr um diese Zeit waren Pharma-Aktien neben KI noch eines der ganz großen Themen an der Börse. Das Geschäft mit Abnehmspritzen erreichte vermutlich seinen Höhepunkt und nach oben schien alles offen zu sein. Doch der Wind scheint sich ein wenig gedreht zu haben. Zahlreiche Titel mussten Korrekturen hinnehmen und die Anleger betrachten Kursrekorde nur noch aus der Ferne.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMit die heftigsten Rückschläge hatte Novo Nordisk (DK0062498333) zu verkraften, was sich vor allem auf die immer stärkere Konkurrenz zurückführen lässt. Die lässt weiterhin nicht locker, sodass die Prognose bereits mehrfach gesenkt werden musste. Am Mittwoch kündigte das Unternehmen nun die nächste Anpassung an. Das operative Gewinnwachstum soll lediglich noch bei 4 bis 7 Prozent statt 10 bis 16 Prozent liegen und die Umsätze steigen voraussichtlich um 8 bis 11 Prozent statt der zuvor versprochenen 8 bis 14 Prozent.

 

 

 

Zeitgleicht stellte Novo Nordisk Zahlen für das dritte Quartal vor, welche etwas unterhalb der Erwartungen lagen. Mit Wegovy konnte zwar ein Umsatzplus von 18 Prozent erreichte werden und unter dem Strich legten die Umsätze um etwa fünf Prozent auf umgerechnet zehn Milliarden Euro zu. Mit beiden Kennzahlen enttäuschten die Dänen jedoch letztlich. Die Aktie reagierte mit einem Minus von 4,2 Prozent und fiel dadurch auf 40,46 Euro zurück. Unweit entfernt des 52-Wochen-Tiefs sind Abschläge von 60 Prozent auf Jahressicht zu verzeichnen.

 

Evotec im freien Fall

 

Frische Quartalsergebnisse stellte auch der Wirkstoffentwickler Evotec (DE0005664809) vor, der schon seit Längerem schwer unter Druck steht. Nun musste ein Minus von 7,1 Prozent beim Umsatz verzeichnet werden und das bereinigte EBITDA sank von -6 Millionen Euro im Vorjahr auf -16,9 Millionen Euro. Es werden also noch höhere Verluste geschrieben, was das Management auf hohe Kosten bei einer anhaltenden Unterauslastung zurückführt.

Allerdings stellt Evotec auch Lichtblicke in Aussicht. Eine Produktionsanlage in Toulose soll wohl an die Sandoz Group in Kombination mit einer unbefristeten Technologielizenz gehen. Erwartet werden bis zu 650 Millionen US-Dollar für den Deal, was Evotec auf finanzieller Seite etwas Luft zum Atmen verschaffen würde. Das Kerngeschäft läuft dadurch jedoch voraussichtlich nicht besser. Obschon Evotec an der Jahresprognose noch festhält, kapitulierten die Bullen im Handel am Mittwoch. Die Aktie stürzte um knapp 18 Prozent auf 5,82 Euro. Die im September begonnene Erholung bricht damit vollständig in sich zusammen.

 

Eli Lilly: Coup mit Trump?

 

Weitaus besser ergeht es derzeit Eli Lilly (US5324571083), wenngleich das Unternehmen auch nicht frei von Sorgen ist. Regelmäßig Kopfschmerzen bereitet den Anteilseignern das Vorhaben von US-Präsident Donald Trump, die Medikamentenpreise in den USA radikal zu reduzieren. In dieser Hinsicht scheint Eli Lilly aber proaktiv vorzugehen. Medienberichten zufolge verhandelt man derzeit darüber, sein Abnehmmedikament Zepbound auf der neuen Plattform „TrumpRx“ künftig als Monatsdosis für 149 Dollar anzubieten. Bisher werden noch zwischen 1.000 und 1.350 Dollar fällig. Auch Wegovy von Novo Nordisk könnte auf diese Weise vermarktet werden.

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Das klingt zunächst nach fallenden Margen und damit einer eher schlechten Nachricht. Allerdings wird in Aussicht gestellt, dass die Abnehmpräparate im Gegenzug in das staatliche Medicaid-Programm aufgenommen werden könnten. Das würde den potenziellen Kreis der Abnehmer schwer erweitern und könnte die Angelegenheit entschärfen. Eine endgültige Entscheidung wurde jedoch noch nicht getroffen. Die Schwäche der dänischen Konkurrenz wurde indes als gutes Signal interpretiert und die Aktie legte gestern um 2,1 Prozent auf 925,81 Dollar zu. Anders als viele Konkurrenten zeichnet Eli Lilly im Chart weiterhin einen Aufwärtstrend.

 

Böse Vorahnungen bei Bayer

 

Von Bayer gab es zuletzt wieder einmal unerfreuliche Neuigkeiten aus laufenden Rechtsstreitigkeiten zu hören. Es droht eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 185 Millionen Dollar. Allerdings kündigte Bayer (DE000BAY0017) an, rechtliche Schritte prüfen zu wollen. Die Anleger fürchten indes ob solcher Neuigkeiten und ausbleibender positiver Nachrichten, dass die in der kommenden Woche anstehenden Quartalszahlen wieder Enttäuschungen mit sich bringen könnten.

Die Bayer-Aktie konnte sich in den letzten Monaten von ihren historischen Tiefständen zwar ein wenig erholen. Mit 26,42 Euro zu Handelsschluss am Mittwoch versprühen die Bullen jedoch weiterhin nur sehr bedingt Zuversicht. Es bleibt dabei, dass die Kurse seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 um etwa zwei Drittel in die Tiefe gerauscht sind. Das Unternehmen ist heute insgesamt weit weniger wert, als damals für Monsanto auf den Tisch gelegt wurde.

 

Geerdet

 

Die Pharmabranche bietet noch immer recht interessante Chancen und darf als krisensicher betrachtet werden. Insbesondere im Bereich von Krebsmedikamenten scheint das Wachstumspotenzial enorm zu sein. In anderen Bereichen kühlt die Stimmung sich jedoch merklich ab und nicht jedes Forschungsvorhaben kann zu einem erfolgreichen Ende geführt werden. Bisher kannte noch jeder Hype ein Ende, und der Pharmabereich bildet hier keine Ausnahme.

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06.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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