
Nvidia kämpft mit Problemen, auch AMD spürt massiven Gegenwind, bei Tesla purzeln die Absatzzahlen und BYD geht durch die Decke!
Die Sonne geht im Osten auf
Die neue US-Regierung unter Donald Trump ist mit dem Versprechen angetreten, die USA zu neuem Wohlstand zu führen und im Wettbewerb mit alten sowie neuen Rivalen zu obsiegen. Bisher fällt das Fazit aber nicht unbedingt schmeichelhaft aus. Mit immer neuen Zolldrohungen wurden die Märkte in Unsicherheit versetzt und die von Joe Biden hinterlassene, brummende Wirtschaft scheint ohne Not aufs Spiel gesetzt zu werden. Darüber hinaus kämpfen US-Unternehmen auch mit ganz eigenen Herausforderungen.
Erst vor Kurzem veröffentlichte Nvidia (US67066G1040) mit der RTX-50-Reihe eine neue Generation von Grafikkarten. Jene wird auch an der Börse beachtet, da sie die Grundlage für kommende KI-Technologie darstellt. Doch es häufen sich Berichte über Probleme, die von Abstürzen bis hin zum völligen Quittieren des Dienstes reichen. Nvidia hielt sich zunächst bedeckt, bestätigte nun aber gegenüber „PC Gamer“, die Angelegenheit zu untersuchen.
Offen bleibt, was die Probleme verursachen könnte. Einige Beobachter vermuten, dass der Standard PCI-Express 5.0 etwas damit zu tun haben könnte. Andere sehen im Treiber eine mögliche Fehlerquelle. Den Anlegern hilft das Ganze nicht dabei, den DeepSeek-Schock aus China zu verdauen. Die Nvidia-Aktie ging mit ordentlichen, aber nicht sensationellen 129,84 US-Dollar ins Wochenende. Auf Monatssicht sind Verluste von gut sieben Prozent zu beklagen.
AMD sorgt für Enttäuschung
Das ist aber noch überschaubar verglichen mit der jüngsten Performance der Aktie von AMD (US0079031078). Jene stürzte zuletzt von einem Jahrestief zum nächsten, nachdem der Nvidia-Konkurrent bei seinen Quartalszahlen patzte. Katastrophal fielen die Ergebnisse zwar nicht aus. Das Wachstum bei Rechenzentren und damit dem KI-Segment lag jedoch deutlich unter den Erwartungen. Als Reaktion darauf senkten mehrere Analysehäuser ihre Kursziele. Durchschnittlich werden dem Titel nun nicht ganz 150 Dollar zugetraut.
Die Anteilseigner gingen schon einen bedeutenden Schritt weiter. Am Freitag wertete die AMD-Aktie um weitere 2,4 Prozent auf 107,56 Dollar ab und weitete damit die Verluste auf Monatssicht auf 15,5 Prozent aus. Der schon seit dem vergangenen Frühjahr aktive Abwärtstrend verfestigt sich damit weiter. Erfolge bei CPUs scheinen von den Märkten gekonnt ignoriert zu werden, was aber angesichts der latenten Krise im Consumer-Segment auch nachvollziehbar ist.
Tesla auf dem absteigenden Ast?
Als klarer Gewinner der US-Wahl wurde in den vergangenen Monaten noch Tesla (US88160R1014) gehandelt, wurde doch CEO Elon Musk mit einer Rolle als Sonderberater der neuen US-Regierung bedacht. Doch die Euphorie scheint sich zu legen, nachdem es immer neue Berichte über müde Absatzzahlen gibt. In Deutschland sind die Verkaufszahlen zuletzt um rund 60 Prozent abgestürzt, obschon der E-Auto-Sektor an sich wieder zulegen konnte. Doch längst nicht nur hierzulande scheint Tesla zunehmend Gegenwind zu ernten.
Auch auf dem wichtigen chinesischen Markt scheint man ins Hintertreffen zu geraten. Wie das „Handelsblatt“ unter Verweis auf Zahlen der China Passenger Car Association (CPCA) berichtet, verkaufte Tesla im Januar 11,5 Prozent weniger in China hergestellte Autos. Bei Model 3 und Model Y soll der Rückgang sich auf etwa ein Drittel belaufen haben. Die Aktie reagierte am Freitag mit Verlusten von 3,4 Prozent und es ging mit 361,62 Dollar ins Wochenende. Das Rekordhoch bei 488,54 Dollar ist in weite Ferne gerückt.
BYD im Aufwind
Glänzen konnte hingegen der chinesische Autobauer BYD (CNE100000296), der seine Absatzzahlen trotz diverser Krisen und geopolitischer Konfrontationen munter in die Höhe schrauben kann. Nun scheint es, als wolle man der US-Konkurrenz auch technologisch davonlaufen. Denn während Tesla Durchbrüche beim autonomen Fahren eher vage in Aussicht stellt, lädt BYD schon für den morgigen Montag zu einer entsprechenden Präsentation für das „Gottes Auge“ genannte Fahrassistenz-System.
Was genau es zu sehen geben wird, ist für den Moment noch unbekannt. Die Aktie von BYD wurde allein durch die Vorfreude am Freitag aber schon um 6,9 Prozent in die Höhe getrieben; im Monatsvergleich notiert das Papier schwindelerregende 28 Prozent höher. Zwar kam auch der chinesische Autokonzern im vergangenen Jahr nicht ohne Rabatte und Abschläge bei der Marge aus. Doch den generellen Wachstumstrend konnte man in beeindruckender Weise beibehalten und sich damit von der Konkurrenz angenehm abheben.
China dreht auf
Mit E-Autos und DeepSeek hat China unter Beweis gestellt, dass es trotz Immobilienkrise und Konjunkturflaute noch ein veritabler Herausforderer um die Vormachtstellung in der globalen Wirtschaft ist. Die Börsen haben den Schock aus dem KI-Bereich noch nicht richtig verdaut, da dreht das Reich der Mitte bei E-Autos schon wieder gehörig auf. Nun sind Trends in solchen Bereichen eher schnelllebig und die Retourkutsche aus dem Westen wird es sehr wahrscheinlich schon bald zu sehen geben. Dennoch verdienen die Erfolge aus Fernost Aufmerksamkeit bei den Anlegern, denn dahinter können sich durchaus Investmentchancen verbergen.
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09.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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