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Palladium generiert eine Kette an Kaufsignalen – Impala Platinum & Co. mit Rückenwind

Hohe relative Stärke von Palladium trotzt sogar dem steigenden US-Dollar

NTG24 - Palladium generiert eine Kette an Kaufsignalen – Impala Platinum & Co. mit Rückenwind

 

Der Palladiumpreis hat in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt. Neben Sorgen um eine Blockade russischer Palladiumverkäufe aufgrund potenzieller US-Sanktionen erinnert diese Entwicklung auch an die anhaltend unelastische Preiselastizität des Palladiumangebotes. Davon könnten insbesondere südafrikanische Palladium-Minen wie Impala Platinum profitieren.

Der Palladiumpreis hat in den vergangenen Tagen nicht einfach nur schnell bedeutende Kursgewinne erzielt. Es ist auch das Umfeld, welches diesen Anstieg anders macht als in früheren Anstiegsphasen. Denn im Zuge des Dieselskandals ab 2015 kam es zu einer verstärkten Palladium-Nachfrage, während Platin parallel zum chronischen ,,Underperformer‘‘ bei den Edelmetallen mutierte. Aktuell steigt aber auch Platin, und gleichzeitig neigen Gold und Silber zur Schwäche.

Damit hat Palladium aktuell gegen Platin, aber vor allem gegen Gold und Silber an relativer Stärke gewonnen, wie Chart 1 verdeutlicht.

 

 

Diesmal stehen die Kurstreiber aber auf der Angebotsseite der Marktpreisbildung. Denn die Zunahme der geopolitischen Spannungen um die Ukraine haben zumindest verbal die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es zu neuen US-Sanktionen gegen Russland kommen könnte, falls der Konflikt eskaliert und militärisch ausgetragen wird.

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Werbebanner ClaudemusDie aktuelle Marktstruktur des globalen Palladiummarktes zeigt, dass es dort im Falle von Sanktionen gegen russische Palladiumverkäufe zu Turbulenzen kommen dürfte, denn der russische Anteil am globalen Palladiumangebot lag 2020 bei rund 43 %, denn von den weltweit geförderten 210 Tonnen förderte Russland etwa 91 Tonnen. Dass ein fehlendes Palladiumangebot durch südafrikanische oder andere Anbieter vollumfänglich ausgeglichen werden kann, ist dabei einigermaßen unwahrscheinlich.

Der jüngste Anstieg des Palladiumpreises dürfte damit neben der Verstärkung durch Finanzmarktakteure insbesondere durch Vorratskäufe jener Palladium-Verbraucher getrieben sein, welche das Edelmetall produktionsseitig nicht substituieren können.

Dies bedeutet aber auch, dass die aktuelle Entwicklung einen neuen Anlass bietet, über eine schnellere Substituierbarkeit von Palladium durch Platin nachzudenken. Allerdings ist bei Platin der Einfluss Südafrikas enorm, was bei Platin praktisch ein Angebotsmonopol besitzt. Jedoch förderte im Jahr 2020 von den insgesamt weltweit geförderten 170 Tonnen Platin Russland nur 21 Tonnen!

 

Wie ist die aktuelle Entwicklung von Palladium nun charttechnisch zu bewerten?

 

Chart 2 zeigt die langfristige Entwicklung des Palladiumpreises seit Beginn des Dieselskandals und im Zuge dessen den enormen Anstieg des Palladiumpreises auf Monatscandle-Basis.

Darin ist unsere seit Wochen bestehende Musterhypothese in Form zweier lila Untertassen dargestellt, die einen Doppelboden als Konsolidierungsformation des erwähnten enormen Anstieges symbolisieren sollen.

Er zeigt auch die beiden zentralen Aufwärtstrend-Linien als dynamische Unterstützungen, wobei die kürzere (gestrichelte), seit August 2018 laufende Linie, im Absturz vom September 2021 nach unter gebrochen wurde. Dies könnte aber eine Voraussetzung dafür gewesen sein, dass sich der erwähnte Doppelboden überhaupt bilden kann. In dieser Woche nun wurde die Aufwärtstrend-Linie wieder von unten nach oben durchbrochen.

Mustertechnisch ist der vermutete Doppelboden höher zu gewichten als das Unterschreiten der Aufwärtstrend-Linie. Was aber noch aussteht, ist der Abschluss der Korrektur durch ein neues Allzeithoch.

 

 

Chart 3 zeigt nun die Entwicklung auf Wochencandle-Basis und dabei auch, dass der zweite Teilboden des vermuteten Doppelbodens nicht so tief liegt wie der erste. Damit erfüllt Palladium ein wichtiges Konsistenzkriterium für einen gültigen Boden.

Er zeigt zudem, dass Palladium am 19.01.2022 bereits seine seit Mitte Juli 2021 laufende mittelfristige Abwärtstrend-Linie mit sehr hohen Umsätzen nach oben durchbrochen hatte.

 

 

Wie stark der Umsatzanstieg, der eine hohe Bedeutung bei der Identifikation von Fehlsignalen hat, im Vergleich zu der Vorperiode war, zeigt die Entwicklung auf Tagescandle-Basis in Chart 4.

Im Kontext dieser sehr hohen Umsätze ist es wenig wahrscheinlich, dass es sich bei der ,,Price Action‘‘ der letzten Tage um ein Fehlsignal handelt! Im Zuge dieser starken Aufwärtsbewegung überwand Palladium dann gestern auch den Widerstand vom 20.08.2021 bei 2.273,50 Dollar.

 

 

Mit Blick auf die Impulse, die diese Entwicklung den Palladiumproduzenten gibt, dürfte eine Asymmetrie zu vermuten sein. Denn während über russischen Palladiumproduzenten nun zumindest theoretisch ein Sanktionsschwert schwingt, stellt die aktuelle Entwicklung für die südafrikanischen Palladiumminen-Aktien wie Impala Platinum (ZAE000083648) und Sibanye Stillwater (ZAE000259701) einen zusätzlichen Ertragstreiber dar, da das ohnehin schon bestehende Angebotsoligopol auf dem Palladiummarkt weiter verengen würde, sollte es gegenüber Russland zu Sanktionen kommen.

 

Und was ist das Fazit?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie aktuelle Preisentwicklung bei Palladium zeigt erneut, wie groß das Länderrisiko bei Palladium ist. Die aktuelle Marktstruktur setzt einer Ausweichbewegung beim globalen Palladiumangebot deutlich Grenzen. Dies dürfte die Vorratskäufe insbesondere für den Fall einer Eskalation des Konfliktes um die Ukraine weiter ansteigen lassen. Wie unelastisch das weltweite Angebot ist, konnte man, wie in Chart 2 deutlich zu erkennen, spätestens ab Herbst 2018 deutlich beobachten.

Im Falle einer Abnahme der geopolitischen Spannungen mit Russland dürfte auch Angst vor einer Angebotsklemme abnehmen. An der strategischen Attraktivität und der anhaltend geringen Substituierbarkeit des weißen Edelmetalls mit seiner Schwester Platin ändert dies allerdings kurzfristig kaum etwas.

 

27.01.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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