als .pdf Datei herunterladen

Lockdown-Ende: Die Generation Z braucht endlich eine Lobby!

Perspektivwechsel - Die Folgen des Lockdowns für Generation Z

NTG24 - Lockdown-Ende: Die Generation Z braucht endlich eine Lobby!

 

Der „November-Lockdown“ hat endlich ein Ende: Seit wenigen Tagen ist in vielen Kommunen deutschlandweit das Leben zurückgekehrt: Geschäfte, Außengastro und Sportvereine öffnen wieder ihre Pforten. Zeit, sich zu freuen – oder? Ein Ende des dauerhaften Stillstands ist sicherlich eine gute Nachricht; die Folgen der einfallslosen und dogmatischen Pandemie-Politik werden aber gerade die junge Generation noch lange beschäftigen. Die junge Generation braucht endlich eine Lobby!

Egal ob Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Auszubildende: Sie alle haben sich in einer Zeit, in der ein gefährliches Virus weltweit verheerende Schäden verursacht hat, solidarisch verhalten. Gerade in dieser Zeit wäre es Aufgabe der Politik gewesen, durch eine stärker abwägende Corona-Politik schwere Schäden von der jungen Generation abzuwenden. Die Realität zeigt ein anderes Bild: Fast jedes dritte Kind ist psychisch auffällig, laut Studien wird sich die Zahl der Schulabbrecherinnen und Schulabbrecher 2020 nahezu verdoppeln und jeder fünfte Studierende leidet seit der Corona-Pandemie unter vielfältigen finanziellen Problemen. Unterstützung für diese Gruppen hat man in den letzten Monaten vergeblich gesucht. Es ist Zeit: Die Politik darf die Bedürfnisse dieser jungen Menschen nicht länger ignorieren und muss ihnen endlich Perspektiven aufzeigen.

 

Wo bleibt das elternunabhängige BAföG?

 

Eine Öffnung des BAföGs für alle Studierenden war schon vor der Corona-Pandemie ein längst überfälliger Schritt. Aber gerade in der Pandemie selbst hätte ein elternunabhängiges BAföG große finanzielle Schäden abwenden können. Bildungsministerin Anja Karliczek weigert sich dennoch bis heute. Die Folge: Die weggebrochenen Jobs in der Gastronomie konnten nicht aufgefangen werden, viele Studierende mussten in akuter finanzieller Not ihren Studienstandort verlassen oder sogar ihr Studium abbrechen. Auch nach den Lockerungen hat das Thema nicht an Bedeutung verloren: Nicht alle Studierende können ihren damaligen Job wieder aufnehmen. Mancherorts bleibt die Außengastronomie weiter geschlossen, einige andere Betriebe hat der endlose Lockdown so schwer getroffen, dass sie nicht wieder öffnen werden. Es ist also an der Zeit: Frau Karliczek, öffnen Sie endlich das BAföG für alle!

 

Die Coronakrise darf zu keiner Bildungskrise werden

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistSchülerinnen und Schüler kämpfen ebenfalls seit Monaten mit den Folgen des Lockdowns. Die pauschale Schließung der Schulen hat in puncto Bildungsgerechtigkeit einen Bärendienst erwiesen. Der Distanzunterricht der letzten Wochen und Monate hat nicht nur aufgezeigt, wie sehr Deutschland im Bereich der digitalen Infrastruktur immer noch hinterherhängt, sondern hat bei einigen Schülerinnen und Schülern zu einem teils gravierenden Lernrückstand geführt. Es ist nun zentrale Aufgabe der Politik, diesen Schülerinnen und Schülern unter die Arme zu greifen und die Bildungsgerechtigkeit wieder in die Waage zu rücken. Ein bundesweites Lern-Buddy-Nachhilfeprogramm unter Studierenden und Schülerinnen und Schülern könnte hier ein Anfang sein. Gleichzeitig muss an der Ausstattung und dem Personal der Schulen gearbeitet werden: Für die angeschafften Geräte müssen digitale Lern- und Lehrmethoden entwickelt werden. Weitere Stellen für Schulsozialarbeit und Schulpsychologen müssen dringend geschaffen werden, um die durch die Pandemie entstandenen gesundheitlichen Folgen besser aufzufangen. Gleichzeitig sollten alle in Planung stehenden Schulgebäude mit fest integrierten Luftfiltern ausgestattet werden.

 

Mental Health im Fokus

 

Psychische Krankheiten sind immer noch ein Tabu-Thema. In Zeiten von Corona hat man das gerade daran gemerkt, dass das Thema erst in den Fokus gerückt wurde, als das Kind sprichwörtlich schon „in den Brunnen gefallen“ ist. Die Stilllegung des kompletten sozialen Lebens hat gerade auch bei jungen Menschen zu einer nie dagewesenen Vereinsamung geführt. Sämtliche Kulturangebote, inklusive der so wichtigen Arbeit von Sportvereinen haben nicht stattgefunden. Die Folge sind bisher kaum abschätzbare psychische Langzeitschäden. Wie schon bei Kitas, Schulen und Co. sollte auch hier klar sein: Eine solche pauschale Stilllegung darf es nie wieder geben. Mit Impfungen, Tests und einhalten von Hygieneregeln stehen uns alle notwendigen Instrumente zur Verfügung, um notwendigen Gesundheitsschutz und das Stattfinden von Leben zu verbinden. Wir müssen nur den Mut haben, sie zu nutzen!

Der Lockdown mag in den meisten Teilen Deutschlands vorerst Geschichte sein. Seine Folgen werden die junge Generation aber noch lange beschäftigen. Besonders im Sinne dieser Menschen muss die Politik nun endlich handeln und ihr eine Stimme verleihen!

 

30.05.2021 - Anna Neumann - an@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)