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Philips plant Verkauf der Sparte Haushaltsgeräte

Philips hält sich wacker

NTG24 - Philips plant Verkauf der Sparte Haushaltsgeräte

 

Die am Dienstag veröffentlichten Geschäftszahlen des holländischen Elektronikkonzerns Philips (NL0000009538) zeigen, dass das Unternehmen gut gerüstet ist, Schwankungen auf seinem Wachstumspfad ertragstechnisch zu kompensieren.

Im 4. Quartal stieg der Umsatz gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres um 6,7 % auf 5,96 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis sank dagegen von 769 Mio. Euro um 5,1 % auf 730 Mio. Euro. Die operative Marge ging parallel dazu von 13,8 % auf 12,3 % zurück. Der Auftragseingang lag um 3 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Wachstum hatte allerdings im Vorjahr noch 10 % betragen.

Eine deutliche Abweichung gab es bei den Ertragssteuern. Hier erhielt das Unternehmen im Vorjahr noch 12 Mio. Euro, musste nun im Berichtsquartal stattdessen 122 Mio. Euro Steuern zahlen.

Der Ertrag aus den fortgeführten Geschäften stellte sich dadurch auf 550 Mio. Euro nach 723 Mio. Euro im Vorjahr, und nach Berücksichtigung der Effekte aus nicht fortgeführten Geschäften erzielte Philips ein Nettogewinn von 556 Mio. Euro nach 678 Mio. Euro im 4. Quartal 2018. Der Gewinn je Aktie ging von 0,72 Euro im Vorjahr auf 0,62 Euro im Berichtszeitraum zurück.

Der operative Cashflow ging allerdings nur leicht von 1,293 Mrd. Euro im 4. Quartal 2018 auf 1,271 Mrd. Euro im 4. Quartal 2019 zurück. Der freie Cashflow betrug gleichzeitig 959 Mio. Euro nach 1,019 Mrd. Euro im Vorjahr.

CEO Frans van Houten betonte bei der Vorstellung der Zahlen, dass alle drei Geschäftsbereiche in einem anspruchsvollen Marktumfeld zum Wachstum und der Margenverbesserung der adjustierten EBITDA-Marge beigetragen hätten. Diese konnte von 17,4 % im Vorjahr nunmehr 17,9 %. Hier überkompensierten Volumeneffekte (0,9 %), Bruttomargenausweitung (1,1 %) und Kostensenkung (1 %) einen Rückgang der Preise (1,2 %), des Inflationsniveaus (0,8 %) und weiterer Faktoren wie Zölle (0,5 %).

Die Konsensprognose für den Umsatz im 4. Quartal konnte Philips leicht übertreffen, bei der EBITDA-Marge lag man am unteren Ende der Prognosespanne.

Für das laufende Geschäftsjahr sieht er anhaltende geopolitische und ökonomische Risiken, hält aber unverändert daran fest, den vergleichbaren Umsatz um 4 % - 6 % zu steigern und die adjustierte EBITDA-Marge erneut um 100 Basispunkte zu steigern. Der Ausblick für 2020 entsprach der bisherigen Zielsetzung für die Jahre 2017 bis 2020.

 

Verkauf der Sparte Haushaltsgeräte geplant

 

Gleichzeitig teilen die Niederländer mit, man prüfe die Optionen für einen Verkauf des Geschäfts mit Haushaltsgeräten. In den kommenden 12 bis 18 Monaten soll dafür eine separate rechtliche Struktur für die Sparte geschaffen werden. Das Geschäft mit Küchengeräten, Kaffee-, Textil- und Haushaltsgeräten hat im Gesamtjahr 2019 2,3 Mrd. Euro zum  Umsatz beigetragen.

Wie Philips mitteilte, hat sich das Geschäft mit Haushaltsgeräten in den vergangenen Jahren zwar verbessert. Jedoch will sich das Unternehmen in Zukunft verstärkt auf seinen Kernbereich Medizintechnik konzentrieren. Damit ist die Sparte Haushaltsgeräte keine strategische Wachstumssparte mehr.  

Aber auch an die Aktionäre wurde gedacht. Für das abgelaufene Geschäftsjahr soll eine Dividende von 0,85 Euro je Aktie ausgezahlt werden. Zudem gab der Konzern bekannt, im Rahmen eines neuen Aktienrückkaufprogramms zwischen dem 24.01.2020 und dem 27.01.2020 für rund 1,5 Mrd. Euro eigene Aktien zurückgekauft zu haben, um das Aktienkapital weiter zu reduzieren.

 

Philips

 

Die Aktie hat im Zuge der Bekanntgabe der Geschäftszahlen nachgegeben, was auch der schwächere Gesamtmarkt beeinflusste, denn Philips ist im AEX-Index mit 7,07 % gewichtet und kann sich deshalb dem allgemeinen Sentiment nicht entziehen.

 

Fazit

 

Philips hat insgesamt solide Geschäftszahlen berichtet. Wir gehen davon aus, dass die weitere Konzentration auf die Kernsparte Medizintechnik und anhaltende Effizienzsteigungen die Ertragskraft des Konzerns stabilisieren und halten die Aktie deshalb auch weiterhin in unserem erfolgreichen Strategiedepot Aktien Konservativ.

 

 

30.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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