
Die gesamte europäische Autobranche scheint auf der Kippe zu stehen, doch Renault stellt sich gegen diesen Trend!
Renault führt vor, wie in diesen Zeiten Erfolge gelingen
Die meisten europäischen Autobauer operierten im Jahr 2024 im Krisenmodus. Ganz anders sieht die Ausgangslage bei Renault aus. Hier konnten Absatzzahlen und Margen im ersten Halbjahr sichtlich gesteigert werden und auch in den letzten Monaten konnte man für gute Laune auf Anlegerseite sorgen.
Abgeschlossen wurde das Börsenjahr gestern mit einem Schlusskurs von 46,85 Euro und damit gut 25 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Renault (FR0000131906) führt damit Konkurrenten wie Volkswagen oder Stellantis vor, deren Börsenkurse sich 2024 um zweistellige Prozentzahlen verschlechterten. Als Grund für den Erfolg sehen viele Beobachter etwas an, was viele europäische Hersteller lange verschlafen haben.
Kritiker behaupten immer wieder gerne, dass die europäische Autoindustrie mit günstigen Elektroautos im Portfolio sehr wohl noch bestehen könnte. Renault scheint genau diese These zu stützen. Dort kam im Herbst der R4 für unter 30.000 Euro auf den Markt und schon in Kürze folgt darauf der R4. Mancher Mitbewerber stellt etwas Vergleichbares frühestens für 2026 in Aussicht. Dann will Renault wiederum schon seinen elektrischen Twingo für weniger als 20.000 Euro an den Start bringen.
Renault: Der erzwungene Kurswechsel
Die letzten Jahre waren für Renault alles andere als einfacher. Fast wirkt es, als hätte die Krise sich hier schlicht etwas früher als anderswo ereignet. Im Jahr 2024 blickten die Franzosen auf massive Verluste und waren letztlich sogar auf Staatshilfen angewiesen. Gezwungen wurden die Verantwortlichen zu einem massiven Sparkurs. Das wiederum führte dazu, dass aus einem trägen, gigantischen Konzern wieder eine dynamische und anpassungsfähige Angelegenheit wurde.
Zweifellos profitiert Renault aber auch davon, sich nicht allzu sehr auf den chinesischen Markt eingeschossen zu haben. Noch immer erzielt man mit Abstand die meisten Umsätze in Europa, wo die heimischen Marken weiterhin gefragt sind. Viele Mitbewerber verließen sich auf das rapide Wachstum in Fernost und tatsächlich boomt der Markt dort noch immer. Gefragt sind aber aufgrund der Konjunkturflaute günstige Modelle. Während dieses Segment von chinesischen Herstellern bestens abgedeckt wird, legten sich Anbieter wie Mercedes-Benz mit ihren hochpreisigen Luxuskarossen auf die Nase.
Fast 75 Prozent seiner Autos verkaufte Renault im Jahr 2023 in Europa. Damit kann der Konzern auch recht entspannt dem Amtsantritt von Donald Trump und dessen Vorliebe für Zölle entgegenblicken. Derartige Maßnahmen könnten die Konkurrenz ebenfalls wieder sehr viel härter treffen. In der Vergangenheit wirkten die Wachstumsziele von Renault schon fast etwas bescheiden. Es scheint sich jedoch ausgezahlt zu haben, die Expansion mit Augenmaß zu vollziehen und vor allem den Heimatmarkt im Auge zu behalten.
Wird 2025 ein weiteres Erfolgsjahr?
Experten sehen zumindest die Möglichkeit dafür, dass die Nachfrage im Autosegment in Europa wieder etwas anziehen könnte. Allerdings werden die Verbraucher aller Wahrscheinlichkeit nach noch immer auf den Preis achten. Gerade bei Elektroautos könnte Renault kaum besser aufgestellt sein und freut sich daher auch im neuen Jahr über ansehnliche Chancen. Ob dies nun mehr auf die eigene Stärke oder doch eher Schwächen bei den Mitbewerbern zurückzuführen ist, sei dahingestellt.
Feststellen lässt sich in jedem Fall, dass Renault in den vergangenen Jahren einige wichtige und richtige Entscheidungen getroffen hat. Darauf lässt sich weiter aufbauen. Der Konzern wirkt schon fast wie ein Musterbeispiel dafür, wie ein europäischer Autobauer sich aus der Krise herauskämpfen kann. Das Rezept dafür lässt sich nicht auf jeden anderen Hersteller 1:1 anwenden. Das kann den Aktionären aber einerlei sein. Die Autokrise in Europa mag weiterhin wackeln, doch zumindest Renault hält wacker die Stellung, was auch an der Börse ohne schlechtes Gewissen honoriert werden darf.
Renault-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Renault-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Renault-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Renault - hier weiterlesen...
31.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)