
Das internationale Geschäft rückt bei BYD mehr und mehr in den Vordergrund
Bis 2030 will BYD die Hälfte seiner Fahrzeuge im Ausland verkaufen
Für den April meldete das Kraftfahrt-Bundesamt bereits recht beeindruckende Zulassungszahlen von BYD in Deutschland. In absoluten Zahlen rangiert der chinesische Hersteller zwar noch immer abgeschlagen. Allerdings konnte Tesla überholt werden und die Wachstumsraten in Prozent überragen alle anderen Hersteller. Doch das soll wohl nur der Anfang gewesen sein. Das internationale Geschäft soll in den kommenden Jahren noch weitaus mehr an Bedeutung gewinnen.
Knapp 1.600 Autos konnte BYD (CNE100000296) im letzten Monat in Deutschland an die Frau oder den Mann bringen und damit auf ein Niveau anwachsen, welches sich beispielsweise mit Mitsubishi oder Land Rover vergleichen lässt. Im Vergleich zum Vorjahr wuchsen die Zulassungszahlen um satte 756 Prozent an. Vielleicht wird es in Zukunft nicht unbedingt in diesem Tempo weitergehen. Das „Handelsblatt“ berichtet aber unter Verweis auf Insider von ehrgeizigen Zukunftsplänen.
Angestrebt werde demnach, bis zum Jahr 2030 die Hälfte der Verkäufe im Ausland zu erzielen. Dieses Ziel sei Investoren seit Ende des letzten Jahres bei mehreren Gelegenheiten mitgeteilt worden. BYD sei überzeugt davon, mittlerweile die richtigen Produkte im Portfolio zu haben, um die bahnbrechenden Erfolge im eigenen Land auch anderswo feiern zu können. Sollten die ehrgeizigen Ziele erfüllt werden könnten, so würde der chinesische Hersteller in Sphären aufsteigen, welche bisher Giganten wie Toyota und Volkswagen vorbehalten waren – und das ausschließlich mit Hybrid- und Elektrofahrzeugen.
BYD: Unbeeindruckt
Der internationale Erfolg ist jedoch noch lange kein Selbstläufer. Die Wachstumsraten in Europa sind längst nicht überall derart hoch wie in Deutschland, und auch hierzulande folgten die Zahlen im April auf eine lange Phase von kaum nennenswerten Steigerungen bei den Absatzzahlen. Aktuell verkauft BYD noch etwa 90 Prozent seiner Fahrzeuge im Heimatland. Derweil haben sowohl Konkurrenz als auch Politik die Bestrebungen von BYD erkannt und stellen sich darauf ein. Die EU verhängte etwa Einfuhrzölle und reagierte damit nach eigener Ansicht auf unfaire Subventionen durch die chinesische Regierung.
Davon zeigt sich BYD allerdings weitgehend unbeeindruckt. Europa steht im Fokus der Expansionspläne und Zölle werden bestenfalls als vorübergehender Belastungsfaktor angesehen. In Ungarn entsteht bereits eine neue Fabrik, mit der sich solche umgehen lassen könnten. Noch vor Jahresende soll die Produktion dort starten. In der Türkei wird ebenfalls mit einem Werk geplant und Gerüchte sprechen von einem möglichen Standort in Deutschland. Das nötige Kleingeld dafür ist allemal vorhanden.
Nun ist es nicht das erste Mal, dass chinesische Hersteller Europa ins Visier nehmen und in der Vergangenheit blieb der Erfolg aus. Doch die Lage hat sich grundlegend geändert. Denn BYD ist nicht einfach nur ein Billigheimer aus Fernost. Der Konzern steht in technologischer Hinsicht an der Speerspitze und ist hinter CATL der zweitgrößte Produzent von Batterien weltweit. Letzteres wird vor allem bei zunehmender Verbreitung von E-Autos zu einem immer größeren Vorteil werden.
BYD auf Angriffskurs
An Ambitionen mangelt es BYD nicht und es stellt sich die Frage, ob die Expansionsvorhaben des Konzerns sich überhaupt noch irgendwie zügeln lassen. An der Börse scheint das Urteil längst gefallen zu sein. Nicht ohne Grund verbesserte der Aktienkurs sich in den letzten zwölf Monaten um gut 70 Prozent, während der Rest der Branche von einer Krise zur nächsten schlitterte. Die Schwäche der Konkurrenz ist letztlich ein weiterer positiver Faktor für die Wachstumsabsichten von BYD.
Gleichwohl können und sollten Anleger nicht damit rechnen, dass der Aktienkurs widerstandslos immer weiter in die Höhe steigt. Die Erfolge aus der Vergangenheit und die großen Zukunftspläne schüren an der Börse eine gewisse Erwartungshaltung und selbst kleinere Rückschläge könnten den Höhenflug der Aktie schnell unter Druck setzen. Tatsächlich gab es genau das zu Anfang April schon zu sehen, nachdem Donald Trump die Märkte mit seinen Zollplänen schockierte. Die BYD-Aktie hat sich davon weitgehend erholt, doch mit einem Selbstläufer haben wir es noch nicht zu tun.
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12.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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