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Russlands Währung mit neuem Abwertungsimpuls

Wann steht der russische Rubel 100:1 zum Euro?

NTG24 - Russlands Währung mit neuem Abwertungsimpuls

 

In unserem Beitrag vom 17.08.2020 wiesen wir darauf hin, dass sich der russische Rubel derzeit in unruhigen Gewässern befindet. Hier der mit Mühe ausgehandelte, brüchige Kompromiss der OPEC+ - Staaten, dort das Risiko einer zweiten Pandemie-Welle. Wir empfahlen, bestehende Positionen im Rubel gegen den Euro und den US-Dollar abzusichern.

Seither erhöht sich zwar die Frequenz der mutmachenden Wachstumsmeldungen in der Eurozone. Wie viel davon aber auf reale Investitionen und nicht nur auf stabilisierte Konsumerwartungen dank breiter staatlicher Subventionierung zurückgeht, muss sich erst noch zeigen. Ein starker Euro bereitet den Währungshütern in Frankfurt dabei schon wieder Bauchschmerzen.

Dies drückt natürlich auch auf den russischen Rubel. Gleichwohl dürfte dies nicht der Hauptfaktor der neuen Rubelschwäche sein, die in leicht abgeschwächter Form auch gegen den US-Dollar deutlich wird.

Wie ein Blick auf Chart 1 zeigt, befindet sich der russische Rubel in einem langfristigen Abwertungstrend gegen den Euro, aber auch gegen den US-Dollar.

Seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und den darauf folgenden Sanktionen der USA und der EU hat der Rubel mehrere Abwertungsschübe erlebt, welche frühere Abwertungsphasen eher milde erscheinen lassen, was wohl auch an der nicht logarithmischen Chartform liegt.

Gleichwohl wird deutlich, dass die seit dem Abwertungsschub 2014 gebildete Konsolidierungsformation mit dem Corona-Abwertungsschock nach oben verlassen wurde. Der Konsolidierungskeil (blau) und die etwas flachere Abwärtstrendlinie (rot) wurden signifikant überwunden und dienten in der seit Mitte März andauernden Zwischenerholung als Unterstützung (für den Euro).

 

 

Nun hat der Rubel relativ schnell sein im März gesehenes Niveau wieder erreicht und lag, wie Chart 2 zeigt, in der vergangenen Woche auch auf Wochenschlusskurs-Basis signifikant darüber.

Dies bedeutet aber nichts anderes, als dass der Rubel auf Wochen- und auf Monatsschlusskurs-Basis ein mittelfristiges charttechnisches Verkaufssignal gegeben hat.

 

 

Ein Blick auf die Entwicklung zum US-Dollar ergibt nichts grundsätzlich anderes. Zwar liegen die Widerstände zeitlich etwas verändert, was auch der Eurostärke zu verdanken ist.

Im Ergebnis steht der Rubel aber auch gegen den US-Dollar vor einem neuen Verkaufssignal.

 

 

Fazit

 

Der russische Rubel war nach dem Abwertungsschub bis Mitte März 2020 im Zuge der Corona-Pandemie zum Jahresbeginn in eine Konsolidierungsphase eingetreten, die sich nun dem Ende zu nähern scheint. Gegen den Euro hat der Rubel sowohl auf Wochen- als auch auf Monatsbasis ein Verkaufssignal gegeben, gegen den US-Dollar steht er kurz davor.

Eine erneute Ölschwäche, auf die der Rubel besonders empfindlich reagiert, möglicherweise verbunden mit einer verstärkten Verwicklung in militärische Konflikte, könnte den russischen Rubel deshalb bereits zum Jahresende auf ein Niveau von 100 Rubel je Euro hieven. Wir empfehlen deshalb, dem Management des Währungsrisikos beim russischen Rubel verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken!

 

29.09.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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