als .pdf Datei herunterladen

Kassierte Sondergenehmigungen setzen SK Hynix und Samsung unter Druck, auch Foxconn verliert und die Aktie der Softbank gibt ebenfalls nach

Die USA unter Donald Trump bleiben unberechenbar

NTG24 - Kassierte Sondergenehmigungen setzen SK Hynix und Samsung unter Druck, auch Foxconn verliert und die Aktie der Softbank gibt ebenfalls nach

 

Nachdem die EU und zahlreiche weitere Akteure mit den USA so etwas ähnliches wie Zollabkommen aushandeln konnten, war an den Märkten schon die Rede von mehr Planungssicherheit. Doch die US-Administration unter Donald Trump stellt immer wieder unter Beweis, für eine Überraschung gut zu sein. In einem aktuellen Fall trifft dies südkoreanische Chiphersteller hart.

Am Freitag verkündete das US-Handelsministerium, bisherige Sondergenehmigungen für die Übertragung von US-Technologie in Niederlassungen von Partnern in China aufzuheben. Das betrifft unter anderem SK Hynix (KR7000660001). Der Hersteller von Speicherbausteinen ist auf entsprechende Technologie angewiesen, muss nun aber voraussichtlich für jedes Update und jegliche Waren aus den USA eine einzelne Genehmigung anfordern. Das sorgt für Verzögerungen und birgt die Gefahr, gegenüber der Konkurrenz zurückzufallen.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDarüber sind die Anleger freilich wenig erfreut und so gab die SK Hynix-Aktie am Montag im hiesigen Handel um mehr als sechs Prozent bis auf 153 Euro nach. Welche Auswirkungen die neuen Einschränkungen tatsächlich haben werden, ist noch unklar. Sie könnten sich aber weit über SK Hynix hinaus bemerkbar machen. Die Chips des Konzerns kommen unter anderem bei KI-Chips von Nvidia zum Einsatz.

 

 

 

 

Samsung im roten Bereich

 

Bei Samsung (US7960508882) hielten die Kursverluste sich vergleichsweise in Grenzen. Ein Minus von 2,2 Prozent sorgte gestern dennoch für eine Delle in der erst vor Kurzem gestarteten Erholung. Dass die Anleger etwas entspannter wirken, dürfte daran liegen, dass an der Samsung Electronics-Aktie noch zahlreiche weitere Geschäftsbereiche hängen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Samsung sich aufgrund von Fertigungsproblemen zuletzt schwertat, überhaupt Abnehmer zu finden.

Jene Problematik wird nun noch weiter verschärft und im ungünstigsten Fall könnte Samsung sogar noch weiter zurückgeworfen werden. Allerdings gibt es noch eine Schonfrist. Die neue Regelung soll wohl erst 120 Tage nach der offiziellen Veröffentlichung in Kraft treten, welche für den heutigen Dienstag erwartet wird. Allzu viele Möglichkeiten, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen, gibt es für Samsung und Co. aber nicht. Zu Hard- und Software aus den USA im Einsatz in den chinesischen Standorten gibt es meistens keine Alternative.

 

Foxconn reiht sich ein

 

Bei Foxconn (TW0002317005) könnte momentan angesichts der nahenden Vorstellung des iPhone 17 von Apple eigentlich Vorfreude herrschen. Doch auch hier sorgt das Vorgehen der USA für große Fragezeichen und der Aktienkurs purzelte am Dienstagmorgen um fast sieben Prozent auf nur noch 10,70 Euro hinunter. Als einer der größten Auftragsfertiger weltweit könnte der Konzern mit Sitz in Taipeh besonders betroffen sein und in mancher Hinsicht stark zurückgeworfen werden.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Die USA wollen um jeden Preis verhindern, dass China hochmoderne Chips und Anlagen in die Finger bekommt, drohen sich damit aber ein wenig ins eigene Fleisch zu schneiden. Denn viele Produkte, die jenseits des Atlantiks begehrt sind, stammen letztlich aus China und nicht selten aus der Fertigung von Foxconn. Der Konzern droht, im geopolitischen Geplänkel zerrieben zu werden und am Ende dieser Eskalationskette gibt es im Prinzip nur Verlierer zu sehen.

 

Schlechte Stimmung bei der Softbank

 

Fleißig investiert in Chipfabrikanten hat die Softbank (JP3436100006), sodass die Angelegenheit sich auch hier bemerkbar macht. Um 2,6 Prozent wertete der Kurs des japanischen Mediengiganten am Dienstag ab und rutschte dadurch wieder unter die Linie von 90 Euro. Als dieser Artikel entstand, standen gerade 89,57 Euro auf dem Ticker. Besonders bedrohlich für die Anleger wirkt die Aussage des US-Handelsministeriums, keine Genehmigungen für Ausweitungen oder technologische Aufrüstungen bei chinesischen Produktionsstandorten erteilen zu wollen.

Es sieht also danach aus, als könnten asiatische Hersteller in China künftig nur noch den Status Quo mit langwierigen Verfahren aufrechterhalten. Für eine Expansion müssen sie sich aber wohl anderweitig umsehen. Das könnte die Kosten treiben und senkt die Aussichten auf Wachstum bei mancher Beteiligung der Softbank. Das könnte besonders die wichtige Beteiligung TSMC treffen, die unter anderem in Nanjing eine Fertigung betreibt. Dementsprechend werden die Anleger derzeit etwas nervös.

 

Viel Geschrei um nichts?

 

SK Hynix kündigte bereits an, sich eng mit allen beteiligten Akteuren austauschen zu wollen. Folgen die Ereignisse bisherigen Mustern, so wird es am Ende vielleicht irgendeine Regelung geben, vielleicht sogar wieder Sondergenehmigungen. Gut möglich also, dass die kleine Panik sich recht schnell wieder in Wohlgefallen auflösen wird. Doch unabhängig davon, was als nächstes passieren mag, hat das Weiße Haus mal wieder für Unsicherheit an den Märkten gesorgt, und daran werden sich zumindest einige Anleger noch länger erinnern.

Anzeige:

Banner MünzManufaktur Goldbarren

 

SK Hynix-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten SK Hynix-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für SK Hynix-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu SK Hynix - hier weiterlesen...

 

02.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)