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Simbabwe’s Minen dürfen teilweise wieder öffnen

Simbabwe folgt Quebec

NTG24 - Simbabwe’s Minen dürfen teilweise wieder öffnen

 

Der Präsident von Simbabwe, Emmerson Mnangagwa, hat am letzten Sonntag den Shutdown zur Eindämmung des Corona-Virus um 2 Wochen verlängert.

Der Präsident sagte, dass der Shutdown verlängert würde, da die Bedingungen, die die Weltgesundheitsorganisation für eine Aufhebung der Maßnahmen gestellt hat, noch nicht erfüllt seien.

Bis zu diesem Zeitpunkt sind offiziell in Simbabwe 3 Personen an dem Virus gestorben und 25 wurden positiv getestet. Gesundheitsexperten gehen aber davon aus, dass die Zahl der Infizierten sprunghaft ansteigen dürfte, wenn die Tests ausgeweitet werden.

Allerdings gilt die Verlängerung des Shutdowns nicht mehr für alle. Wie wir bereits am 15.04.2020 berichteten, stufte die Regierung der kanadischen Provinz Quebec die Minenunternehmen als ,,essenziell‘‘ für die Provinz ein und gestattete die Wiederaufnahme der Förderung unter verschärften Sicherheitsbedingungen.

 

Raffinerie

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

Diesem Weg scheint Simbabwe nun zu folgen. Präsident Mnangagwa sagte, die Minenunternehmen würden die meisten Devisen des Landes erwirtschaften. Nun dürfen sie den Betrieb wieder, wenn auch erst mit begrenzter Kapazität, wieder aufnehmen.

 

Simbabwes hohes Wachstumspotenzial

 

Simbabwe ist reich an Bodenschätzen, weshalb die Bergbauindustrie einen der wichtigsten Wirtschaftssektoren des Landes darstellt. Das Land verfügt unter anderem über Kohle, Chromerz, Gold, Nickel, Kupfer, Eisenerz, Vanadium, Lithium, Platin und Diamanten. Dennoch litt die Bergbauindustrie des Landes unter den gesamtwirtschaftlichen Bedingungen. Der neue Staatspräsident will die Rahmenbedingungen deutlich verbessern und erwartet für die kommenden Jahre ausländische Investitionen im Bergbausektor.

Obwohl Simbabwe nach Südafrika die zweitgrößten Platinreserven der Welt besitzt, ist das Bergbauvolumen gleichwohl nicht groß genug, um das Platin zu raffinieren. Die Infrastruktur und die Energieversorgung reichen zur Inbetriebnahme entsprechender Anlagen nicht aus. Aus diesem Grund wird Simbabwes Platin im rohen Zustand nach Südafrika exportiert, wo das Platin dann raffiniert wird. Simbabwe versucht, dem entgegenzuwirken und will eine lokale Raffinerie aufbauen, um die Platinexporte in der Wertschöpfungskette zu steigern. Damit soll dann auch die inländische Beschäftigung gefördert werden.

 

Fazit

 

Die Corona-Pandemie hat auch in Simbabwe den Leidensdruck und Handlungsdruck in viele Richtungen erhöht. Sie verdeutlicht dort aber auch die hohe strategische Bedeutung, die die Erschließung der Bodenschätze hat. Auch wenn die derzeitige Entwicklung des Platinpreises wenig Begehrlichkeiten weckt, so sind die niedrigen Arbeitskosten und die schwache Währung sind für internationale Investoren lukrativ, die grassierende Korruption allerdings weniger. Das in internationale Rohstoff-Lieferketten Einzug haltende Tracking könnte die Situation allerdings mittelfristig verbessern. Bis dahin bleibt die Erkenntnis, dass selbst der massive Druck der WHO zur Einhaltung seiner Quarantänevorgaben bei den Minenunternehmen bereits nur noch teilweise ausreicht, um eine Schließung zu rechtfertigen. Man darf deshalb gespannt sein, wie sich die Regierung Simbabwes entscheiden, wenn die Zahl der Infektionen steigt, die fehlende Einnahmen aber zu politischen Spannungen führen.

 

21.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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