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Kupferpreis mit Ermüdungserscheinungen

Kommt jetzt eine Korrektur bei Kupfer?

NTG24 - Kupferpreis mit Ermüdungserscheinungen

 

Eigentlich hat sich der Kupferpreis in den vergangenen Tagen wacker gehalten. Es ging zwar etwas abwärts, viel ist aber charttechnisch bislang nicht kaputt gegangen.

Bemerkbar machte sich schon etwas der wieder leicht stärkere US-Dollar, und auch die Korrekturen am Aktienmarkt belasteten die Rohstoffe, da es natürlich auch um ein Wachstumsszenario geht, in dem die effektive Nachfrage nach Rohstoffen zentral ist. Und dann wäre da noch das Thema ,,Liquidität‘‘ an den Märkten, vor allem dort, wo sie fehlt. Dies ist bei Kupfer zwar noch nicht der Fall, aber dass diese Effekte von einem Marktsegment auf das nächste überschwappen können, ist in der Börsengeschichte oft genug zu beobachten gewesen.

Ein Anker der effektiven Nachfrage, welche man auch in der längeren Betrachtung in Chart 2 und 3 erkennen kann, ist die Dynamik der chinesischen Nachfrage. Denn der weltgrößte Nachfrager von Kupfer nimmt ungefähr die Hälfte allen weltweit produzierten Kupfers ab.

Derweil erwartet die Rohstoff- und Energieabteilung von S&P Global Platts, dass der Kupferpreis im laufenden Jahr weiter ansteigen dürfte, vor allem angesichts niedriger Lagerbestände und einer starken, wenngleich sich abschwächenden Nachfrage fortsetzen wird.

 

Wie sieht aber die charttechnische Situation von Kupfer aus?

 

 

Chart 1 zeigt, dass Kupfer in der vergangenen Woche seinen kurzfristigen, seit Oktober 2020 laufenden steilen Aufwärtstrend erstmals angekratzt hat. Dabei fallen insbesondere die hohen Umsätze vom Donnerstag und Freitag vergangener Woche auf. Kurzfristig ergibt sich damit ein eher schwächeres Bild, insbesondere dann, wenn die erwähnte Aufwärtstrendlinie nach unten auf Tagesschusskurs-Basis durchbrochen werden sollte.

Interessanter ist aber ein mittelfristiger Blick auf Wochencandle-Basis, welcher den seit dem Tief vom März 2020 laufenden Aufwärtstrend (blau) und den kurzfristigen (rot) mit Fibonacci-Retracements kombiniert. Es zeigt sich, dass der mittelfristige Aufwärtstrend 3,30 Dollar verläuft, nicht durch in der Nähe liegende Fibonacci-Retracements abgestützt wird. Damit kann vermutet werden, dass die Unterstützungskraft dieser Aufwärtstrendlinie begrenzt ist! Dagegen entspricht das 23,6 %-Retracement der Höhe der statischen Unterstützungen, welche aus den Zwischenhochs im Dezember 2017 und Juni 2018 resultieren.

 

 

Ein Blick auf den Monatscandle zeigt zudem, dass die beiden letzten Monatscandles einen relativ großen Docht nach oben besitzen und die absoluten Zugewinne deutlich an Schwung verloren haben. Dies ist angesichts der fulminanten Rallye seit dem Tief im März 2020 auch keine Überraschung. Es fordert aber geradezu eine Konsolidierung heraus.

 

 

Fazit

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDiese Konsolidierung könnte nun anstehen und entweder bis auf das Niveau der Zwischenhochs Ende 2017 führen oder aber sogar bis zur darunterliegenden Unterstützung, welche dem Ausbruchsniveau von rund 3 Dollar entspricht.

Ergänzt man dieses Szenario mit einer erneuten Unterbrechung durch neuartige Coronaviren in den Kupferminen, könnte der Ablauf der Korrektur zumindest in ihrer Sequenz der vom Frühjahr 2020 entsprechen. Allerdings wäre nicht mit einem so großen Rückgang zu rechnen. Das aktuell wahrscheinlichste Szenario dürfte eine Korrektur bis in den Bereich von 3,30 Dollar je Pfund sein!

 

01.02.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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