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Südamerika vor einem verlorenen Jahrzehnt?

Brasilien, Argentinien & Co. an der Wand

NTG24 - Südamerika vor einem verlorenen Jahrzehnt?

 

Wie die ,,Time‘‘ berichtet, hat die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik gestern ihre Schätzung mitgeteilt, wonach das BIP pro Kopf der Region in diesem Jahr wahrscheinlich um 9,9 % aufgrund der Corona-Pandemie schrumpfen wird.

Die Arbeitslosigkeit in der Region wird danach wohl zum Jahresende bei durchschnittlich 13,5 % liegen, nachdem es Ende 2019 noch 8,1 % waren. Die Zahl der arbeitslosen Personen dürfte parallel von 26,1 Mio. zum Jahresende 2019 auf dann 44,1 Mio. zulegen.

Wesentliche Ursache ist neben dem Einbruch der Rohstoffpreise auch ein erwarteter Rückgang der Exporte der Region um 23 % zum Jahresende 2020 gegenüber dem Vorjahr.

Die Vereinten Nationen beschreiben die abgelaufene Dekade vor dem Hintergrund des Rückfalls des BIP-Niveaus auf jene aus dem Jahr 2010 deshalb auch als ,,verlorenes Jahrzehnt‘‘.

Ein Blick auf die größten Währungen der Region zeigt, dass die Schwächephase insbesondere des argentinischen Pesos nicht erst mit der Corona-Pandemie begann, sondern bereits deutlich früher.

 

SAC

 

Jedoch bewirkte die extreme Abwertung des argentinischen Pesos einen deflationären Schock auf die Hauptkonkurrenten Brasilien und Uruguay. Die Abwertung des chilenischen Pesos vor dem Hintergrund abstürzender Kupferpreise und der sozialen Unruhen kommt ebenfalls nicht überraschend. Der kolumbianische Peso hat sich demgegenüber noch relativ stabil gehalten, im Vergleich zum Euro aber ebenfalls deutlich abgegeben.

 

Fazit

 

Ohne eine Erholung der Binnenkonjunktur dürfte sich der Rückstand der Wirtschaftsentwicklung in Südamerika weiter vergrößern. Sollte es zu einer zweiten Infektionswelle kommen, dürften die bisherigen Abwertungen der südamerikanischen Währungen auch noch nicht abgeschlossen sein. Aufgrund des Wertschöpfungsprofils der Region sind Pufferkapazitäten Mangelware. Damit sind diese Staaten auf eine Erholung der Rohstoffpreise angewiesen.

Wir raten deshalb derzeit von nicht währungsgesicherten Investitionen in die obigen Währungen ab.

 

16.07.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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