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Schwache Q1-Zahlen und Corona-Mutationen: TUI-Aktie droht nochmalige Kurshalbierung

TUI-Aktie droht Desaster

NTG24 - Schwache Q1-Zahlen und Corona-Mutationen: TUI-Aktie droht nochmalige Kurshalbierung

 

Nach dem sich bereits Mitte Januar ein erfolgreicher Abschluss der jüngsten Kapitalerhöhung abzeichnete, waren viele Privatanleger für den weiteren Kursverlauf der TUI-Aktie (ISIN: DE000TUAG000; WKN: TUAG00) äußerst positiv gestimmt. Diese Hoffnungen waren auch berechtigt, da es zu diesem Zeitpunkt immer noch gute Chancen auf eine kräftige Erholung des Geschäfts im Sommer gab. Mit der europaweit immer stärkeren Sorge vor Mutationen des Covid-19-Virus und der Erkenntnis, dass trotz Impfkampagnen auch im Sommer weiterhin ein hohes Infektionsrisiko bestehen dürfte, nimmt der Pessimismus für den Titel nun nicht nur immer weiter überhand, vielmehr müssen Anleger nun einen weiteren scharfen Kurseinbruch bei dem Papier befürchten.

Mit den jüngst veröffentlichten Q1-Zahlen des laufenden Fiskaljahres 2020/2021 (per Ende September) hat sich die Skepsis für den Anteilschein zuletzt deutlich verschärft. Zwar wurde im Vorfeld seitens der Experten bereits mit einem massiven Erlöseinbruch gegenüber der Vorjahresperiode gerechnet, dennoch sorgte ein Umsatzminus von 87,6 % auf lediglich 468 Millionen Euro für eine deutliche Verstimmung bei den Aktionären. Zudem wurde gleichzeitig ein Nettoverlust von 813 Millionen Euro eingefahren, weshalb die Nettoverschuldung zuletzt auf 7,18 Milliarden Euro stieg.

 

Analystenschätzung müssen noch weiter nach unten revidiert werden

 

Nachdem TUI im gesamten Fiskaljahr 2019/2020 beim Umsatz ein Minus von 58 % auf 7,9 Milliarden Euro verkraften musste, wird seitens der Brokerhäuser nun mit einem Plus von rund 47 % auf 11,6 Milliarden Euro gerechnet. Allerdings wird nach den jüngsten politischen Maßnahmen in Deutschland, aber auch in anderen Staaten der EU sowie den Q1-Zahlen deutlich, dass die Expertenerwartungen zu optimistisch sind. Gleiches gilt für die Prognose, dass im Geschäftsjahr 2020/2021 lediglich ein Nettoverlust von 756 Millionen anfällt, nachdem das Nachsteuerergebnis allein für die ersten drei Monate schon deutlich negativer war.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEntsprechend nehmen die Gefahren jetzt zu, dass TUI trotz der drei bislang erhaltenen Rettungspakete nochmals staatliche Hilfe in Anspruch nehmen muss, wobei die Ausgabe von neuen stillen wandelbaren Einlagen mit einem anschließenden zusätzlichen erheblichen Verwässerungseffekt zu befürchten ist. Selbst wenn sich der Tourismus ab dem kommenden Jahr wieder normalisieren sollte, so muss damit gerechnet werden, dass ein Anstieg auf das Vorkrisenniveau noch ein bis zwei weitere Jahre an Zeit benötigt. Da TUI selbst in normalen Zeiten kaum üppige Margen erwirtschaften könnte und der Konkurrenzdruck mit Anbietern aus dem Netz stetig zunimmt, dürfte sich die strukturelle Margenschwäche kaum ändern. Deshalb bestehen kaum Perspektiven, dass TUI mit der hohen Verschuldung schnell zu einem attraktiven Unternehmen aus Anlegersicht wird, auch wenn der Aktienkurs auf den ersten Blick als optisch günstig erscheint.

 

Fazit:

 

Nachdem der Titel am 21. Januar ein Zwischenhoch bei 4,83 Euro markierte, hat der Kurs seitdem einen Abwärtstrend herausgebildet, der bislang zu einem Verlust von rund 27 % geführt hat. Aktuell besteht die ausgeprägte Wahrscheinlichkeit, dass sich diese negative Entwicklung aufgrund der massiven fundamentalen Probleme fortsetzt, wobei mittelfristig Kurse von unter zwei Euro keinesfalls unrealistisch sind.

 

12.02.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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