TUI unter Feuer, Abkühlung bei Plug Power, Nel ASA bleibt standhaft und auch Bayer gerät nicht ins Wanken
Diese Aktien machen es den Anlegern nicht immer einfach
Die neue Woche startete mit eher gemischten Gefühlen. Noch immer macht sich viel Zuversicht breit und es setzt sich die Hoffnung durch, dass die Konjunktur letztlich doch eine weiche Landung hinlegen wird. Kurz vor den neuesten Zinsentscheiden von Fed und EZB scheint sich aber niemand die Finger verbrennen zu wollen und so gab es nur wenig Bewegung zu sehen.
Die Aktie von TUI (DE000TUAG505) konnte in der vergangenen Woche noch sichtlich zulegen und endlich wieder die Marke bei 7 Euro durchbrechen. Jene gaben die Käufer aber nun schon wieder aus der Hand. Im gestrigen Handel ging es um 3,66 Prozent auf nur noch 6,78 Euro in Richtung Süden. Gewinnmitnahmen dürften hier eine Rolle gespielt haben, doch die Nachrichtenlage hat es den Anteilseignern leichter gemacht, sich von ihren Anteilen zu trennen.
Als bedrückend erweisen sich die anhaltenden Brände auf griechischen Inseln, welche Massenevakuierungen nach sich zogen. TUI hat bereits sämtliche Flüge zur Insel Rhodos gestrichen und versucht dort unter Nachdruck, die Menschen aus der Gefahrenzone zu befördern. Der Konzern betont, dass das Wohlergehen nicht nur der eigenen Kundschaft derzeit allerhöchste Priorität genießt. Das ist löblich, doch den Aktionären bieten sich damit freilich keine neuen Wachstumssignale. Stattdessen fürchtet manch einer um Einbußen aufgrund von Stornierungen und Rückerstattungen.
Plug Power beißt sich die Zähne aus
Gegen höhere Gewalt ist letztlich kaum anzukommen, weshalb TUI an dieser Stelle kein Vorwurf gemacht werden kann. Mit ganz anderen Widerständen hat dieser Tage die Aktie von Plug Power (US72919P2020) zu kämpfen. Jene ließ in den letzten Tagen zwar ebenfalls etwas Auftrieb erkennen. Die Bullen scheinen sich aber nicht allzu weit in die Höhe zu trauen. An der 200-Tage-Linie knapp unterhalb von 13 US-Dollar bissen sie sich bereits in der Vorwoche die Zähne aus.
Statt eines neuen Angriffs in alter Frische gab es nun weitere Kursabschläge zu sehen. Um knapp ein halbes Prozent ging es am Montag südwärts und der Kurs bewegte sich damit auf 12,33 Dollar zurück. Im Chart ist das alles andere als eine Katastrophe und optimistische Naturen können sogar noch immer eine aktive Aufwärtsbewegung erkennen. Dass den Käufern aber immer wieder viel zu früh die Puste auszugehen scheint, ist trotzdem etwas ernüchternd. Es bleiben aber aktuell noch alle Chancen vorhanden.
Kein Zeichen der Schwäche bei Nel ASA
Das lässt sich auch von den Anteilsscheinen von Nel ASA (NO0010081235) behaupten, die am Montag nur leicht um 0,77 Prozent nachgaben und damit bei 1,23 Euro per Handelsschluss landeten. Die Anleger hätten hier selbstredend lieber grüne Vorzeichen gesehen. Doch immerhin hält die zurückeroberte Linie bei 1,20 Euro, und das ist aus charttechnischer und auch psychologischer Sicht nicht zu unterschätzen. Nach einem wochenlangen Kampf gegen den Absturz präsentiert die Nel endlich wieder fester an der Börse.
Gute Quartalszahlen und vor allem ein mehr als ansehnlicher Auftragseingang scheinen mit etwas Verzögerung doch noch ihre Wirkung zu entfalten. Wichtig bleibt aber, dass Nel ASA nicht nachlässt. Die Erfahrung zeigt, dass die Anleger ansonsten bei einer Newsflaute doch recht schnell das Interesse verlieren.
Bayer: Keine Überraschungen?
Bayer (DE000BAY0017) hatte für die eigenen Aktionäre zuletzt leider wenig erfreuliche Neuigkeiten im Gepäck. Aufgrund der anhaltenden Schwäche im Sektor mussten die Leverkusener die Jahresprognose um ein gutes Stück zurückschrauben, was dem Aktienkurs freilich nicht zu einem spontanen Höhenflug verhelfen konnte. Größere Einbrüche blieben aber ebenfalls aus und Verluste von 0,87 Prozent am Montag blieben absolut im Rahmen.
Nach Ansicht der Analysten der US-Bank Jefferies ist das auch keine Überraschung. Die Experten sind von geringeren Aussichten ebenfalls nicht unbedingt begeistert. In einer aktuellen Studie verweisen sie aber darauf, dass sich eine solche Entwicklung bereits abgezeichnet habe. Entsprechend ändert sich weder etwas an der Kaufempfehlung, noch am Kursziel in Höhe von 68 Euro. Letzteres lässt verglichen zum Schlusskurs am Montag bei 51,49 Euro noch erstaunlich viel Aufwärtspotenzial erkennen.
Alles in Deckung?
Das Muster der letzten Monate wiederholt sich an den Märkten recht zuverlässig, was sich regelmäßig in allen nur erdenklichen Branchen bemerkbar macht. Mal herrscht schon fast Euphorie, an anderen Tagen greift Katerstimmung um sich. Kurz vor den Entscheidungen der Notenbanken macht sich zudem immer eine große Portion Unsicherheit breit. Dies ließ sich nun auch im gestrigen Handel beobachten, obschon eigentlich niemand mit echten Überraschungen rechnet. Bleiben solche aus, wäre eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung bei DAX und Co. auch durchaus im Bereich des Möglichen.
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25.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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