Under Armour präsentiert unerwartet guten Q2-Bericht und hebt die Gesamtjahresprognose an

Überraschungspotenzial

 

Im hart umkämpften Markt für Sporttextilien ist Under Armour vergleichsweise schwach positioniert. Entsprechend zeigten sich viele Experten in der jüngeren Vergangenheit skeptisch, was die weitere Entwicklung des Konzerns betrifft. Tatsächlich steht die Firma aber weitaus besser dar, als von vielen Investoren angenommen wurde.

Für den Textilhersteller Under Armour (US9043111072) sind seit geraumer Zeit schon viele Fachleute skeptisch gestimmt, da diese befürchten, dass die Strahlkraft der Marke dauerhaft deutlich nachlassen könnte. Die meisten US-Brokerhäuser waren in den vergangenen Quartalen zudem ebenfalls vergleichsweise pessimistisch für die operative Entwicklung der Firma eingestellt, weshalb die Analystenprognosen zuletzt eher äußerst zurückhaltend ausfielen. Allerdings konnte der Konzern seit Herbst vergangenen Jahres die Experten mit unerwartet guten Quartalszahlen regelmäßig positiv überraschen, was auch an der recht starken Aktienkursentwicklung ablesbar ist, da die Notierung seitdem um immerhin rund 150 % zulegen konnte.

Mit den kürzlich veröffentlichen Q2-Zahlen konnte der in Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) ansässige Konzern den Experten abermals ein überraschend gutes Zahlenwerk präsentieren, was der Under Armour-Aktie jetzt zu einem deutlichen Schwung verhalf. Demnach konnte Under Armour seine Erlöse gegenüber der Vorjahresperiode von 708 Millionen US-Dollar auf 1,35 Milliarden US-Dollar in die Höhe schrauben, was einem stattlichen Umsatzplus von 91 % entspricht. Gleichzeitig schrieb die Gesellschaft einen Gewinn von 59 Millionen US-Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein stattlicher Verlust von 183 Millionen US-Dollar verbucht worden war.

 

Under Armour schlägt Markterwartungen deutlich

 

Mit einem Q2-Nettogewinn von 0,13 US-Dollar je Anteilschein hat die Firma die Konsensschätzungen der Analysten von 0,05 US-Dollar nicht nur deutlich geschlagen. Vielmehr konnte Under Armour die Stimmung der Investoren mit einer Erhöhung der Gesamtjahresprognose ebenfalls verbessern. So rechnet der Konzern für das Gesamtjahr nun mit einem prozentualen Umsatzplus von mehr als 20 %, nachdem zuvor eine Steigerung von unter 20 % prognostiziert wurde. Gleichzeitig soll sich der bereinigte Gewinn je Anteilschein auf 0,50 US-Dollar bis 0,52 US-Dollar belaufen, was deutlich über der alten Schätzung liegt, die sich zuvor auf ein Plus von bis zu 0,30 US-Dollar belief.

 

 

Gemäß den Expertenschätzungen beläuft sich das 2022er-KGV aktuell auf 40 und das 2023er-KGV auf 34, wobei der Firma zeitgleich lediglich eine Nettoumsatzrendite von 5,0 % bzw. 5,6 % zugetraut wird. Allerdings trauen wir Under Armour zu, auch diese Erwartungen deutlich zu schlagen, da viele Konsumenten trotz aller Expertenvorbehalte gerne zu der Marke greifen. Entsprechend sind auch weitere positive Überraschungen beim Aktienkursverlauf möglich.

 

06.08.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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