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Uniper blutet aus, Nel ASA noch immer kampflustig, SAP punktet mit der Cloud und bei Volkswagen stehen Tarifverhandlungen an

Die Stimmung hält sich, doch es gibt auch Schattenseiten

NTG24 - Uniper blutet aus, Nel ASA noch immer kampflustig, SAP punktet mit der Cloud und bei Volkswagen stehen Tarifverhandlungen an

 

Die laufende Berichtssaison konnte den Märkten zuletzt zu noch mehr Rückenwind verhelfen und dem DAX gelang am Dienstag endlich wieder der Sprung über die Marke von 13.000 Punkten. Viele Unternehmen punkteten mit Zahlen, die besser ausfielen als erwartet. Es gibt aber auch noch so manches Sorgenkind.

Eines davon ist Uniper, wo der russische Lieferstopp von Erdgas bekanntlich zu Verlusten in kaum vorstellbaren Ausmaßen geführt hat. Nun hat Uniper (DE000UNSE018) beziffert, wie hoch die Verluste von Januar bis September tatsächlich ausfielen. Mit fast fünf Milliarden Euro vor Steuern und Abgaben stand der Konzern eigenen Angaben zufolge im roten Bereich, der Nettoverlust wurde mit 3,2 Milliarden Euro angegeben.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeVor einem Jahr stand hier noch ein Nettogewinn von 487 Millionen Euro, was das Ausmaß des Einbruchs verdeutlicht. Jener sorgt auch dafür, dass das Eigenkapital des Konzerns rapide in die Tiefe geht. Eben deshalb wurde für die zweite Dezemberhälfte pflichtgemäß eine außerordentliche Hauptversammlung angekündigt, bei der genauer über den Abfluss des Stammkapitals informiert werden soll. Gute Neuigkeiten gab es keine, die Uniper-Aktie reagierte folgerichtig mit Kursverlusten von 5,6 Prozent.

 

Wird das noch was bei Nel ASA?

 

Nel ASA (NO0010081235) hat seine Zahlen bereits Ende vergangener Woche präsentiert und insgesamt fielen die in so ziemlich jeder Hinsicht ernüchternd aus. Das Einzige, was stimmt, ist der Ausblick und das scheint den Aktionären zu reichen. In den letzten Tagen ließ sich eine klare Aufwärtstendenz bei der Nel ASA-Aktie feststellen. Für neue Ausrufezeichen im Chartbild hat es bisher aber noch nicht gereicht.

Ein solches könnten die Bullen mit einem Ausbruch über die Linie bei 1,20 Euro setzen, was ihnen am Dienstag aber nicht ganz gelingen wollte. Immerhin bis auf 1,19 Euro ging es in die Höhe, sodass das Ziel klar vor Augen bleibt. Ob es auch erreicht werden kann, lässt sich nur abwarten. Nel ASA verfügt zwar über einen imposanten Auftragseingang, was sich aber so schnell nicht auf die Bilanzen auswirken wird. Es hängt also alles davon ab, wie geduldig die Anleger jetzt mit dem Konzern sind.

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Befreiungsschlag für SAP

 

Der in den letzten Jahren schwer unter die Räder geratene Software-Riese SAP (DE0007164600) konnte derweil mit Zahlen voll und ganz überzeugen. Die Erwartungen der Analysten konnten durch die Bank übertroffen werden und es zeigt sich, dass es für das Unternehmen weit weniger schlecht lief als bisher angenommen. Zudem wurde die Laune der Anteilseigner zusätzlich angetrieben durch hervorragende Ergebnisse im Cloud-Geschäft. Jenes wird derzeit als wichtigster Wachstumsmarkt für SAP angesehen.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Aktie konnte sich mit diesen Neuigkeiten im Rücken um knapp 6,5 Prozent auf 97,25 Euro steigern und damit einen kleinen Befreiungsschlag auslösen. Die psychologisch sehr bedeutsame 100-Euro-Linie rückt nun in greifbare Ferne, auch wenn die Bullen freilich nicht nachlassen dürfen. Immerhin wird SAP mit dem angekündigten Ausscheiden von Linde (IE00BZ12WP82) künftig wieder der wertvollste DAX-Konzern sein. Wer weiß, vielleicht hilft das ja.

 

Volkswagen folgt dem Trend

 

Ganz ohne weltbewegende Neuigkeiten konnte auch die Aktie von Volkswagen (DE0007664039) von der weiterhin guten Stimmung profitieren und um immerhin 0,74 Prozent auf 131,18 Euro steigen. Der Automobilsektor steht jedoch nach wie vor unter Druck, da Experten hier im kommenden Jahr teils drastische Einbrüche bei der Nachfrage erwarten. VW droht außerdem auch von anderer Stelle Ungemach.

Wie der „NDR“ berichtet, starteten kürzlich wohl Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft IG Metall. Jene spricht davon, dass die Wolfsburger gut durch die Krise gekommen sei und fordert angesichts dessen acht Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten. Angesichts der hohen Inflation erscheint das nachvollziehbar, doch die Reaktion von VW bleibt noch abzuwarten. Grund zur Panik gibt es nicht, doch vielleicht keimt hier schon der nächste Arbeitskampf heran. Das Beispiel Lufthansa (DE0008232125) zeigte zuletzt, wie sehr ein solcher im Zweifel auf dem Aktienkurs lasten kann. Allerdings zeichnet sich in diesem Fall keine ähnliche Entwicklung ab.

 

Wie lange geht das gut?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistTrotz vieler widriger Umstände punkten die Börsen mit einer anhaltenden Aufwärtsbewegung, womit nicht unbedingt zu rechnen war. Ob die Reise weiter in Richtung Norden geht, steht noch in den Sternen. Heute könnte es etwas ungemütlicher werden, da von den US-Tech-Riesen gestern nach Börsenschluss nicht nur erfreuliche Zahlen zu vernehmen waren. Die Richtung im DAX wird aber sehr wahrscheinlich die EZB mit ihrer morgigen Zinssitzung vorgeben.

 

26.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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