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Edelmetall Marktbericht vom 31.12.2023: Platin und Palladium - Wie haben sie sich im Jahr 2023 geschlagen?

Die Herausforderungen und Chancen für Platin und Palladium auf dem Markt

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 31.12.2023: Platin und Palladium - Wie haben sie sich im Jahr 2023 geschlagen?

 

Das Jahr 2023 brachte für die Edelmetallmärkte, insbesondere Platin und Palladium, Herausforderungen und Chancen. Die Preise wurden von der Krise in der Automobilindustrie, geopolitischen Spannungen, Substitution und Recycling beeinflusst. Für 2024 gibt es Hoffnung auf Preiswachstum, da die Ausgangslage verbessern könnte. Die technische Analyse zeigt unterschiedliche Trends für Platin und Palladium. Die übergeordneten Trends und Einflussfaktoren bleiben entscheidend.

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Werbebanner DegussaPlatin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) haben 2023 unterschiedliche Pfade eingeschlagen. Während Platin ein vergleichsweise moderates Minus verzeichnete, hatte Palladium das schlechteste Jahr seit 2008 zu verbuchen. Diese Entwicklung lässt sich größtenteils auf die Abkühlung der Automobilindustrie zurückführen, die aufgrund von Lieferkettenproblemen und wirtschaftlicher Unsicherheit eine geringere Nachfrage nach diesen Metallen zur Folge hatte. Die Automobilbranche, ein wesentlicher Verbraucher beider Edelmetalle, spürt die Auswirkungen globaler wirtschaftlicher Verlangsamung und geopolitischer Spannungen.

 

Die Krise der Automobilindustrie und ihr Einfluss

 

Die Automobilindustrie ist ein Hauptabnehmer von Platin und Palladium, insbesondere für die Herstellung von Katalysatoren. Die Verlangsamung in dieser Branche hatte direkte Auswirkungen auf die Nachfrage und damit auf die Preise der Metalle. Die Krise in der Automobilindustrie, hervorgerufen durch Lieferkettenstörungen und eine schwächere Konsumentennachfrage, führte zu einem Überangebot und Preisverfall. Gleichzeitig hat die Branche mit der Herausforderung zu kämpfen, sich an die steigende Popularität von Elektrofahrzeugen anzupassen, die keine Platin- oder Palladium-basierten Katalysatoren benötigen.

 

Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen

 

Neben der Automobilindustrie spielen auch geopolitische Ereignisse eine wesentliche Rolle im Preisgefüge von Platin und Palladium. Die Länder, in denen diese Metalle abgebaut werden, sind oft geopolitischen Risiken ausgesetzt, die zu Angebotsunterbrechungen führen können. Darüber hinaus können Handelsspannungen und -konflikte die Metallmärkte direkt beeinflussen, indem sie Investoren verunsichern und die Nachfrage dämpfen.

 

Marktreaktionen auf Substitution und Recycling

 

Die hohen Preise für Platin und Palladium in den Vorjahren haben zu einem verstärkten Interesse an Alternativen und verbesserten Recyclingmethoden geführt. Diese Entwicklung dämpft die Nachfrage und damit den Preis. Zudem haben Fortschritte in der Technologie, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, zu einer vorsichtigeren Haltung bei Investoren geführt. Während diese Innovationen langfristig das Potenzial haben, die Nachfrage zu verändern, haben sie kurzfristig zu Unsicherheit und Preisdruck geführt.

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Ausblick und mögliche Preisentwicklungen

 

Für das Jahr 2024 gibt es jedoch Lichtblicke, die auf ein mögliches Preiswachstum für Platin und Palladium hindeuten könnten. Eine Erholung der Automobilindustrie, die Normalisierung von Lieferketten und eine Steigerung der globalen Wirtschaftsaktivität könnten die Nachfrage und damit die Preise steigern. Zudem könnten geopolitische Entwicklungen in Schlüsselregionen die Versorgung beeinflussen und die Preise nach oben treiben. Investitionen in grüne Technologien und eine zunehmende Konzentration auf Nachhaltigkeit könnten ebenfalls eine Nachfragesteigerung nach sich ziehen.

 

Technische Analyse Platin

 

Der Blick auf die technische Analyse zeigt ein differenziertes Bild für Platin. Das Jahr endete mit einer negativen Gesamtperformance, doch der Dezember zeigte Anzeichen einer Erholung. Der 200-Tage-Durchschnitt, oft als Barometer für den langfristigen Trend angesehen, zeigt einen Aufwärtstrend, was auf eine mögliche Stabilisierung oder sogar Wende hindeutet. Der aktuelle Kurs liegt über diesem Durchschnitt, was traditionell als positives Zeichen gewertet wird.

Die Widerstands- und Unterstützungszonen bieten wichtige Anhaltspunkte für zukünftige Bewegungen. Die Zone um 1013 US-Dollar dient als mittelfristiger Widerstand, während 841 US-Dollar eine signifikante Unterstützung darstellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem 52-Wochenhoch von 1133 US-Dollar als starkem Widerstand und dem 52-Wochentief von 841 US-Dollar als robuster Unterstützung. Insgesamt scheint die Stimmung für Platin vorsichtig optimistisch zu sein, mit einem bullischen übergeordneten Trend.

 

Technische Analyse Palladium

 

Palladium hingegen zeigte ein deutlich negativeres Bild im Jahr 2023. Der 200-Tage-Durchschnitt ist fallend, und der Kurs liegt unter diesem wichtigen Indikator, was insgesamt ein negatives Signal darstellt. Die Preisentwicklung im Dezember konnte die Verluste des Jahres nicht wettmachen, was das schlechteste Jahr seit 2008 markierte.

Die technische Analyse zeigt Widerstandsbereiche bei etwa 1288 US-Dollar und Unterstützung bei 918 US-Dollar. Ähnlich wie bei Platin sind das 52-Wochenhoch und -tief wichtige Marken für Investoren. Die Tendenz für Palladium ist nach wie vor unsicher, tendiert jedoch eher seitwärts, was auf eine fortgesetzte Volatilität und möglicherweise auch auf Chancen für aufmerksame Händler hindeutet.

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Übergeordnete Trends und Einflussfaktoren

 

Für beide Metalle sind die übergeordneten Trends und Marktstimmungen wesentlich. Die globale Wirtschaftslage, geopolitische Entwicklungen, technologische Fortschritte sowie Nachfrage und Angebot auf den Märkten bleiben entscheidende Faktoren. Insbesondere die zukünftige Richtung der Automobilindustrie, inklusive des Wandels hin zu Elektrofahrzeugen, sowie Fortschritte in grünen Technologien werden eine Schlüsselrolle spielen.

31.12.2023 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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