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Musk-Tweets über Tesla auch in Zukunft mit Einschränkungen, Nel ASA mit weiteren Verlusten, Steinhoff verliert jeglichen Halt und auch Netflix segelt weiter in die Tiefe

Die Anspannung kann nicht weichen

NTG24 - Musk-Tweets über Tesla auch in Zukunft mit Einschränkungen, Nel ASA mit weiteren Verlusten, Steinhoff verliert jeglichen Halt und auch Netflix segelt weiter in die Tiefe

 

Nach einigen erfreulichen Bilanzen von großen Unternehmen in den USA präsentierten die Börsen sich am Mittwoch im späten Handel wieder etwas freundlicher. Von der großen Wende kann zwar noch nicht die Rede sein. Der DAX konnte aber tatsächlich mal wieder leichte Gewinne realisieren. Allerdings gab es noch immer mehr als genug Verlierer zu sehen.

Zu denen zählte beispielsweise Nel ASA (NO0010081235), wo die jüngste Abwärtsbewegung sich mit weiteren Verlusten von 1,08 Prozent fortsetzte. Zwar dürfte der plötzliche Lieferstopp von russischem Gas nach Polen und Bulgarien die Notwendigkeit von Wasserstoff als Alternative zu fossilen Brennstoffen noch einmal unterstrichen haben. Allerdings liegt auch damit der große Durchbruch wohl noch in weiter Ferne.

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Werbebanner ClaudemusDie dafür nötige Geduld scheinen die Börsianer in diesen schweren Zeiten einfach nicht aufbringen zu können und so schreit immer mehr bei Nel nach Abwärtstrend. Nachdem erst in dieser Woche die nicht unwichtige Marke bei 1,50 Euro nach unten durchkreuzt wurde, nähert der Kurs sich rapide den 1,40 Euro an. Kurzzeitig wurden die gestern bereits unterschritten, was nichts Gutes vermuten lässt.

 

Das ist bitter

 

Noch sehr viel heftiger hat es Steinhoff (NL0011375019) erwischt, wo Abschläge in Höhe von 7,6 Prozent verkraftet werden mussten. Die Ankündigung von Pepco, schon heute die erste Filiale in Deutschland in Berlin zu eröffnen, stieß an den Märkten auf keinerlei Interesse. Stattdessen wird das Papier weiterhin von ungelösten Problemen rund um die hohe Verschuldung des Konzerns beherrscht.

Schon seit Monaten warten die Anleger darauf, dass das Management zumindest einen überzeugenden Plan dafür vorlegt, wie mit dem gigantischen Schuldenberg in Zukunft umgegangen werden soll. Dass von einem solchen weit und breit jede Spur fehlt, vergraulte die Anteilseigner offenbar in Massen und so scheint sich nun endgültig die Trendwende zu vollziehen, während die stattlichen Zugewinne aus dem vergangenen Jahr sich mehr und mehr in Luft auflösen. Charttechnisch sind weitere Verluste bis in Richtung 0,12 Euro nicht auszuschließen. Bei Handelsschluss am Mittwoch standen 0,156 Euro auf dem Ticker.

 

Der gefallene Stern

 

Vergeblich auf gute Nachrichten warten die Börsianer auch bei Netflix (US64110L1061), nachdem der Streaming-Anbieter zum ersten Mal seit über zehn Jahren mit einem Nutzerrückgang schockte. Das sorgte für derart miese Laune, dass selbst Schnäppchenjäger sich für die Aktie des US-Konzerns nicht zu interessieren scheinen. Dabei kamen in etwas mehr als einer Woche bereits Verluste von fast 44 Prozent zustande. Es scheint aber, als wäre der Tiefpunkt hier noch nicht erreicht.

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Am gestrigen Mittwoch konnten die Anleger weiter dabei zuschauen, wie die Anteile von Netflix sich rapide in Richtung Süden bewegten und schließlich rund um die 180-Euro-Marke den Handel verließen. Ein weiteres Mal wurde damit ein neues Mehr-Jahres-Tief erreicht und sehr wahrscheinlich wird es nicht das letzte seiner Art gewesen sein. Was bleibt, ist die vage Hoffnung, dass nach der Abverkaufswelle zumindest eine kleine Gegenbewegung auf die Beine gestellt werden kann. Darauf verlassen kann sich gegenwärtig allerdings niemand.

 

Musk muss sich an Regeln halten

 

Für viel Gesprächsstoff sorgt weiterhin die Übernahme von Twitter durch Elon Musk. Jener erhofft sich, mit der gewaltigen Investition wieder für mehr Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst sorgen zu können. Zumindest sein eigener Account wird aber auch nach der Übernahme keine grenzenlosen Freiheiten erhalten. Ein US-Gericht stellte kürzlich klar, dass der Milliardär bei Tweets über Tesla (US88160R1014) weiterhin bestimmte Regelungen einzuhalten hat. Darüber berichtete gestern unter anderem die „Zeit“.

Musk scheiterte mit einem Antrag, welcher entsprechende Vorgaben aus dem Jahr 2018 hätte aushebeln sollen. Jene wurden auf den Weg gebracht und vom Tesla-Chef selbst akzeptiert, nachdem der über Twitter Gerüchte über einen möglichen Abschied Teslas von der Börse streute. Fälschlicherweise behauptete Musk dabei auch, dass die Finanzierung gesichert sei. Nachdem das als Falschinformation entlarvt wurde, werden heute sämtliche Tweets des Tesla-Chefs mit Bezug zum eigenen Unternehmen im Vorfeld geprüft und dabei bleibt es nach dem Beschluss der Richter auch. Die Tesla-Aktie reagierte darauf jedoch kaum.

 

Keine Zeit zum Durchschnaufen

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Märkte haben definitiv schon schlechtere Tage als den gestrigen Mittwoch erlebt. Trotz einiger positiver Impulse kann von einer Trendwende aber noch keine Rede sein und die Anleger sollten sich noch nicht in falscher Sicherheit wiegen. Das gilt sowohl mit Blick auf den Gesamtmarkt als auch die gefragtesten Einzeltitel. Es bleibt weiterhin unklar, was die nächsten Tage mit sich bringen könnten, rote Vorzeichen dürften aber weiterhin ein weitverbreitetes Phänomen bleiben.

 

28.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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