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Byd, Tesla, Varta, PlugPower, Nel ASA, JinkoSolar und weitere: Marktbericht Themendepot Zukunftstechnologien

Update zum Themendepot Zukunftstechnologien 07.03.2021 - Teil 1

NTG24 - Byd, Tesla, Varta, PlugPower, Nel ASA, JinkoSolar und weitere: Marktbericht Themendepot Zukunftstechnologien

 

In der letzten Woche tendierten die internationalen Aktienmärkte sehr fest, wobei der MSCI WORLD (EURO)-Index kräftig um + 2,0 % anzog.

Auffällig war hierbei, dass dieser Indexsprung in der letzten Woche ausschließlich in dem massiven ebenfalls 2 %-igen Kursrückschlag des Euro gegenüber dem US-Dollar begründet lag, so dass der originäre MSCI WORLD (USD)-Index in der Vorwoche vollständig stagnierte.

Die kräftige, charttechnisch gerade zum US-Dollar nun eine klare und längst überfällige Trendwende andeutende EURO-Korrektur, wie auch die hiermit einhergehende erneute massive Outperformance konjunkturzyklischer Aktien/Indizes gegenüber stark korrigierenden konjunkturstetigen Technologie- und Wachstums-Aktien/-Indizes lag dabei zum einen in der sicher bevorstehenden und schließlich vorgestern erfolgten Absegnung eines weiteren 1,9 Bio. USD schweren Corona-Hilfspakets der Biden-Regierung durch den republikanisch dominierten US-Senat begründet.

Darüber hinaus wurde der US-Dollar jedoch ebenfalls auch hochgradig durch die beiden Faktoren der seit Ende Februar erfolgten US-Zulassung des weiteren Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson (nur einmalige Verabreichung notwendig; Zulassung in der EU und Großbritannien als 4. Wirkstoff in den kommenden Tagen ebenfalls zu erwarten) wie auch die zunehmend verstärkten Inflations- und Leitzinserhöhungs-Erwartungen in den USA gestützt, wobei wir diese aktuellen Markterwartungen in den USA fundamentalanalytisch gemessen am insgesamt noch weitgehend verhaltenen Konjunkturumfeld sowie der gerade einmal nur bei 1,4 % liegenden Januar-Inflationsrate derzeit jedoch (noch) für weitgehend unbegründet und substanzlos halten.

Die kräftige Outperformance hoch konjunkturzyklischer Aktien und Teilindizes manifestierte sich dabei in der letzten Woche z.B. mit nennenswerten Kursanstiegen des Dow Jones Industrials 30 (+ 1,8 %) sowie DAX 30-Indexes (+ 1,0 %), während unter den besonders technologie- und wachstumsorientierten Indizes allen voran der NASDAQ 100-Index stark um - 1,9 % einbüßte.

Die starke Performance besonders konjunktursensibler Aktien und Indizes wurde dabei in der letzten Woche nicht einmal von der Nachricht beeinträchtigt, dass lockdown-bedingt die Einzelhandelsumsätze in Deutschland sowie der gesamten Eurozone im Januar gegenüber dem Vorjahr unerwartet massiv um - 8,7 % bzw. - 6,7 % einbrachen, da auf der anderen Seite die USA für den Februar eine unerwartet starke Ausweitung der Anzahl neugeschaffener Stellen außerhalb der Landwirtschaft um + 379.000 (Konsensschätzung nur + 182.000) vermeldete.

Was die Unternehmensberichtsperioden In den USA sowie Europa angeht, so ist die Publikation praktisch aller US-amerikanischen S&P 500-Konzerne zum 4. Quartal nun mit einer sehr erfreulichen Überbietung der Nettogewinnschätzungen der Analysten in 79 % aller Fälle (= dritthöchster Wert seit Anfang 2008) zu Ende gegangen, so dass die Analysten nun folglich für das laufende 1. Quartal 2021 einen Anstieg des S&P 500-Nettogewinns um + 21,8 % gegenüber dem Vorjahr erwarten. Sollte sich diese sehr optimistische Konsensschätzung bewahrheiten, wäre dies damit der stärkste Anstieg seit dem 3. Quartal 2018 (+ 26,1 %).

Die europäischen STOXX 600-Konzerne konnten bis zum letzten Auswertungsdatum am 02.03. dagegen zumindest in 66 % aller Fälle die Nettogewinnprognosen der Analysten überbieten (historischer Durchschnitt gar nur 51 %), womit eine voraussichtliche indexweite Nettogewinnabschwächung im 4. Quartal um - 15,6 % gegenüber dem Vorjahr einhergehen dürfte. Noch per 30.12.2020 hatten die Analysten jedoch noch einen Nettogewinneinbruch um - 26,8 % erwartet.

Was die aktuelle Bewertung des MSCI World-Indexes angeht, so liegt diese mit einem KGV (2021e) von 20,0 weiterhin auf dem höchsten Niveau seit 19 Jahren und ist somit unverändert als äußerst ambitioniert einzustufen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGerade besonders konjunkturzyklische Industrie- und Finanz-Aktien weisen in diesem Umfeld nach allen gängigen fundamentalanalytischen Konsensschätzungen (z.B. Werte wie ExxonMobil, General Electric, JP Morgan, Deutsche Bank, VW, Allianz, BASF, ABB, Zurich Insurance, um hierin prominenteste internationale Blue Chip-Protagonisten exemplarisch herauszugreifen) dabei mittlerweile nahezu durch die Bank weg mit nur seltensten Ausnahmen bereits deutliche Überbewertungen / negative Konsens-Kursziele bis bestenfalls prozentual niedrig einstellige positive Kursziele auf, während nahezu lückenlos dem gesamten IT- und Gesundheitstechnologie-Aktiensektor derzeit bereits prozentual deutlich zweistellige fundamentale Unterbewertungen / Kurspotenziale attestiert werden.

Vor diesem Hintergrund werden wir dem grundsätzlich vorrangig wachstumsorientierten Managementstil unserer Depots auch weiterhin unverändert treu bleiben und ziehen Beimischungen konjunkturzyklischer Aktien derzeit nur in den seltenen Ausnahmefällen in Erwägung, in denen derartigen Konzernen momentan im Analystenkonsens weiterhin deutliche Unterbewertungen und positive Kurspotenziale beigemessen werden (wozu im DAX 30 derzeit beispielsweise noch eine DEUTSCHE POST oder SIEMENS zählen).

 

Chart: MSCI WORLD (Euro) – Index

 

 

Was internationale Einzel-Aktienwerte angeht, so verzeichneten in der zurückliegenden Woche, die von fortgesetzten Korrekturen des allgemeinen Bereichs von Technologie- und Wachstumsaktien geprägt war, die derzeit weiterhin am stärksten im Brennpunkt des allgemeinen Anlegerinteresses stehenden Aktien der Segmente „Alternative Energien“, „Fahrzeugantriebs- und Steuerungssysteme“ sowie „Corona-Impfstoffhersteller“ zumeist weitere empfindliche Kursrückschläge.

So kamen im Bereich der Elektrofahrzeug-, Batterie- und Wasserstoffantriebs-Hersteller Ballard Power um weitere - 20 %, Plug Power um - 18 %, Nio um - 17 %, Tesla und Nel ASA jeweils um - 11 % und Varta um - 7 % unter die Räder, während wenigstens BYD ihren massiven Vorwochenverlust von - 20 % nicht weiter nennenswert ausbaute und nur um - 1% schwächer tendierte.

Die Hiobsbotschaft, die dieses Segment gesamthaft in einen weiteren Korrekturstrudel riss, kam in der zurückliegenden Woche vor allem von Nio, die mit ihrer Umsatzsteigerung im 4. Quartal um + 130 % gegenüber dem Vorjahr die Analystenprognosen lediglich traf, andererseits trotz einer Verlustreduzierung um - 63 % gegenüber dem Vorjahr im 4. Quartal einen dreifach so hohen Nettoverlust (auf international üblicher Non-GAAP-Bilanzierungsbasis) auswies, wie er von den Analysten zuvor erwartet worden war.

Ungebremst wurde in der letzten Woche auch weiterhin in Erzeugern alternativer Energien Kasse gemacht, wo unter den weltführenden Photovoltaik-Versorgern z.B. JinkoSolar um - 17 % und im Bereich der Windkrafterzeuger Nordex um - 12 % abstürzten.

Während JinkoSolar ohne fundamental neue Unternehmensnachrichten dem seit Wochen immer erratischer werdenden Absturz aller asiatischen Solarenergieerzeuger (z.B. auch Xinyi Solar) Tribut zollte, konnte sich Nordex wenigstens zum Wochenschluss am Freitag wieder etwas von ihren starken Verlusten der Vortage erholen (ohne diese jedoch nur halbwegs auffangen zu können).

Hintergrund hierfür war, dass der Konzern am 05.03. mit der Vorlage vorläufiger Ergebniszahlen zum Gesamtjahr 2020 seine bereits im November 2020 getätigten Prognose nun exakt bestätigen konnte, und zwar indem eine Umsatzausweitung um + 42 % gegenüber dem Vorjahr auf 4,6 Mrd. Euro erzielt wurde, gleichzeitig hiermit jedoch erwartungsgemäß ein Rückgang des operativen EBITDA-Gewinns vor Abschreibungen um - 24 % auf 94 Mio. Euro einherging.

Und schließlich verzeichneten auch sämtliche bisher weltführenden Corona-Impfstoffhersteller Moderna (- 15 %), BioNTech (- 12 %) und CureVac (ebenfalls - 12 %) kräftige Abgaben, was ohne Frage vor allem der Neuzulassung des Johnson & Johnson-Impfstoffs in den USA (mit dazu auch nur der Notwendigkeit einer einmaligen Impfung pro Zyklus) wie auch dessen höchstwahrscheinlich unmittelbar bevorstehender Zulassung in der EU und Großbritannien geschuldet war.

Dem gegenüber konnten in der in der letzten Woche allgemein neu erwachten Konjunkturphantasie wenn nicht gar -euphorie unter den Anlegern führende Industrie- und Finanzaktien Deutschlands, wie z.B. Daimler (+ 6 %), Deutsche Bank (+ 4 %) und Bayer (+ 3 %) weiteren Boden gut machen. Jedoch stellen diese für uns derzeit sowohl unter ihren nicht sonderlich attraktiven Chart- wie auch Bewertungsaspekten gegenwärtig keine Neuaufnahmekandidaten für unsere Strategiedepots dar.

 

09.03.2021 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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