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China haucht dem VIX neues Leben ein

VIX erinnert an die Komplexität der Märkte

NTG24 - China haucht dem VIX neues Leben ein

 

In unserem letzten Beitrag zum Volatilitätsindex VIX der Optionen auf den S&P 500 – Index hatten wir erneut auf die unheimliche Ruhe an der Optionspreis-Oberfläche hingewiesen.

Dies sagt aber bekanntlich nicht viel darüber aus, was unter dieser Oberfläche für Dynamiken entstehen.

Die Umstände für eine ruhige Oberfläche sind seit Jahren günstig. Der FED-Put lässt sich die Anleger in Sicherheit wiegen, dass das Abwärtspotenzial bei Aktien begrenzt sei, da die US-Notenbank jede Gefährdung des ,,Wealth-Effektes‘‘ entgegenwirken werde.

Das Short-Volatilitätsuniversum freut sich. Es steckt in einer sich selbst verstärkenden Handlungslogik. Danach verstärkt eine heute sinkende Volatilität  die Wahrscheinlichkeit, dass diese morgen erneut fällt. Ein Ereignis wie die derzeitige Unsicherheit über den Ausbruch des Corona-Virus in China, ist dagegen geeignet, einen klassischen externen Schock für diese Markterwartung zu produzieren. Denn dieses Kalkül funktioniert auch anders herum. Eine steigende Volatilität verstärkt die Erwartung weiter steigender Volatilität.

VIX langfristig

Darauf basierende Produkte steckten in der Vergangenheit schon mehrfach in der Klemme. Im Februar 2018 explodierte der VIX bis auf über 50. ETP’s (Exchange Traded Products), die Vola-Short waren, wurden verkauft, um den Verlust zu begrenzen, und verstärkten damit den Absturz des S&P 500.

2 VIX-bezogene ETP‘s wurden zeitweilig vom Handel ausgesetzt. Und Vola-Short Fonds wie der VelocityShares Daily Inverse VIX Short-Term ETN verloren 84 % gegenüber dem vorherigen Schlusskurs. Der ProShares Short VIX Short Term Futures ETF sank um 79 %.

Das zeigt, dass man sich grundsätzlich nicht zu sehr an den Kapitalmärkten in Sicherheit wiegen sollte. Denn was man bei allen Information über die Marktpositionierung der anderen Marktteilnehmer nicht weiß ist, wie sich diese bei einem externen Schock verhalten. Dabei sind diese externen Schocks viel häufiger als dies viele Marktteilnehmer annehmen.

Seit dem starken Anstieg im Februar 2018 ist der VIX wieder in die Nähe seiner Tiefststände zurückgefallen, und der S&P 500 ist weiter deutlich gestiegen. Diese Buchgewinne sind allerdings auch potenzielle Gründe, diese auch zu realisieren oder abzusichern. Fundamentale Gründe wie die relative Bewertung kommen hinzu.

 

VIX mittelfristig

 

Charttechnisch hat der VIX heute seine beiden mittelfristigen Abwärtstrendlinien überwunden und damit ein Kaufsignal generiert. Dies impliziert mittelfristig steigende VIX Kurse und damit Absicherungskosten. Die Versteifung am unteren Rand des VIX-Preischarts deutete bereits seit Längerem an, dass sich unter der ruhigen Oberfläche eine relativ höhere Bereitschaft verfestigt, diese niedrige Volatilität zu kaufen. Dies bedeutet aber nichts anderes, als dass weitsichtige Investoren sich sehr preiswert mit einer Portfolio-Absicherung eingedeckt haben.

 

Fazit

 

Dies hat sich allein heute bereits deutlich ausgezahlt. Aber auch auf dem aktuellen Niveau von knapp 18 liegt der VIX noch mehr als 10 % unter seinem langjährigen Durchschnitt. Dies zeigt, dass es für Absicherungsstrategien, die die Gewinne der letzten Monate schützen können, noch nicht zu spät ist.

 

 27.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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